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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2023

Umbau Grundschule Heeseberg in Jerxheim

Grundschule Heeseberg in Jerxheim

Grundschule Heeseberg in Jerxheim

4. Preis

Preisgeld: 4.000 EUR

Architekten BKSP

Architektur

Büro für Freiraumplanung Christine Früh

Landschaftsarchitektur

eilers & schröter ngenieurbüro für Bauwesen GmbH

Tragwerksplanung

Ingenieurbüro Zammit GmbH

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Erläuterung
Aufgabe
Die Samtgemeinde Heeseberg beabsichtigt im Ortsteil Jerxheim die bestehende Grundschule zur Ganztagsschule zu erweitern. Gegenwärtig befindet sich auf dem Grundstück Schulstrasse 9 die zweizügig organisierte Grundschule mit den Jahrgangsstufen 1-4, sowie eine Sporthalle mit den zugehörigen Nebenräumen.
Die Gebäude auf der Liegenschaft wurden sukzessive errichtet. Sie befinden sich teilweise in einem sanierungsbedürftigen Zustand.
Der zusätzliche Raumbedarf für den Ausbau zur Ganztagsschule beträgt ca. 1000 qm und umfasst Aula, Mensa, Unterrichts- und Betreuungsräume sowie Flächen für die Verwaltung. Konzeptabhängig soll die bestehende Turnhalle saniert, oder durch einen etwas größeren Neubau ersetzt werden.
Situation
Das Plangrundstück mit einer Fläche von ca. 8470 qm liegt südlich des Kerns der Gemeinde Jerxheim. Es ist umgeben von locker angeordneter, kleinteiliger Wohnbebauung mit ein bis zwei Geschossen. Die Erschließung der Schule erfolgt von Osten über die Schulstrasse. Gegenüber des Plangrundstücks befindet sich ein Parkplatz, der für die Verkehre zur Grundschule genutzt wird. Eine ÖPNV-Haltestelle ist in der Schulstrasse vorhanden.
Städtebau
Die Baustruktur der Grundschule Heeseberg setzt sich additiv gewachsen, aus einzelnen Baukörpern zusammen. Die ursprüngliche Disposition mit Schulbau, (alter) Turnhalle und Lehrerwohnhaus, gruppiert um den Schulhof, ist noch erkennbar. Das Wohnhaus gehört allerdings nicht mehr zum Plangebiet. Prägend ist das in linearer Anordnung zwischenzeitlich erweiterte, zweigeschossige Schulhaus am nördlichen Rand des Grundstücks.
Die Neuplanung stellt diesem Schulhaus eine eingeschossige Kubatur gegenüber, die über einen transparenten Eingangsbaukörper mit dem Schulhaus verbunden wird. Die Adressbildung erfolgt klar nach Osten zur Schulstrasse über den neuen, dreiseitig gefassten Ankunftsplatz, zu dem sich das Schulfoyer und der Speiseraum der Mensa einladend öffnen. Das Foyer bildet die räumliche Klammer zwischen Bestand und Neubau und schafft einfache Orientierung für Nutzer und Besucher. Neben der direkten Anbindung aus der Schule, verfügt die (sanierte oder neugebaute) Turnhalle auch über einen separaten Zugang südlich des Verwaltungsneubaus.
Die erweiterte Grundschule Heeseberg stellt sich als gegliederte, raumbildende Kubatur dar, die mit ihren ein, bis zwei Geschossebenen den Maßstab des Ortes respektiert.
Hochbau
Die neue Grundschule Heeseberg ist als barrierefreies, inklusives Gebäudeensemble entwickelt, dass die Bestandsbauten von Schulhaus und Turnhalle erhält und durch die neu hinzugefügten Baukörper einen raumbildenden und funktional organisierten Verbund schafft.
Herz der neuen Grundschule sind die zentral angeordneten Gemeinschaftsflächen von Foyer, Aula, Mensa, Ganztagsbereich, die fließend ineinander übergehen, oder separat genutzt werden können. Das zwischen Alt und Neu aufspannende Foyer öffnet sich zum Ankunftsplatz im Osten und erlaubt einen einladenden Blick in die Schule und die westlich angrenzenden Freiflächen des Schulhofs. Die Aula wird aus dem Foyer erschlossen. Ein großräumlicher Verbund von Aula und Foyer wird über flexible Wandelemente bei Bedarf ermöglicht. Nach Süden schließen die Flächen des Ganztagsbereiches und der Speiseraum der Mensa an. Auch hier ermöglichen flexible Wandelenente einen fließende Übergang, oder die räumlich abgetrennte, separate Nutzung. Vom Eingang leicht auffindbar, bildet das Sekretariat den Auftakt zur Verwaltung. Benachbart sind Therapieräume vorgesehen.
Vom Foyer, oder über einen separaten Eingang, wir der Sportbereich erschlossen. Dabei ist das Gesamtkonzept so angelegt, dass der Erhalt und die Sanierung der Turnhalle präferiert wird, ein größerer Ersatzneubau aber auch problemlos einzufügen wäre.
Nach Norden erschließt das neue, zentrale Foyer das bestehende Schulhaus barrierefrei. Das Schulhaus nimmt sämtliche Unterrichtsräume, Differenzierungsräume und Fachunterrichtsräume ohne große Umbaumaßnahmen auf. Im Rahmen der Möglichkeiten, kann der Flur als erweiterte Lernflächen genutzt werden. Ein Aufzug macht alle drei Unterrichtsebenen barrierefrei erreichbar.
Freiraum
Das neue Außengelände umspielt die Gebäude mit weichen geschwungenen Formen als Kontrast zur Orthogonalität der Gebäude. Die dörfliche, gründominierte Umgebung soll durch die Einbindung der Gebäude in einen baumbestandenen Grünraum betont werden. Das Außengelände wird in drei Hauptbereiche untergliedert: den Haupteingangsbereich an der Schulstraße, das westlich liegende Schulgelände sowie das südliche Schulgelände am externen Sporthalleneingang.
Der neue Haupteingangsbereich erstreckt sich als großzügiger Vorplatz vor dem Foyer und zwischen dem sanierten Schulgebäude und dem Neubau. Diese Platzsituation erfüllt städtebaulich und für die Adressbildung der Schule eine wichtige Rolle. Sie dient zur Erschließung des Schulgebäudes, hat aber gleichzeitig wichtige Aufenthaltsfunktionen, als Außenbereich der Mensa und als Treffpunkt vor oder nach der Schule. Bäume, Sitz- und Spielelemente und blühende Pflanzflächen mit Gräsern und Stauden gestalten dieses Entrée der Schule und vermitteln eine offene lebendige Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Die Schülerinnen und Schüler kommen barrierefrei ins Schulgebäude. Fahrrad- und Rollerabstellanlagen befinden sich an der Nordseite des Altbaus.
Südlich des neuen Gebäudekomplexes befinden sich in der Nähe des externen Sporthallenzugangs ebenfalls Fahrradabstellbereiche.
Das westliche Schulgelände beinhaltet einen den Gebäuden vorgelagerten Terrassenbereich, geeignet für Schulveranstaltungen, aber auch für den Ganztagsbereich. Kunst, Werken, Hausaufgaben alles ist auf dieser Fläche denkbar. Die Terrasse geht über in eine große Obstwiese, die randlich durch eine inklusive Wegeverbindung, teilweise in Wellen, gefasst wird. Entlang dieses Wegs befinden sich verschiedenen Aktivitäten und Angebote, vom Gerätehaus über eine Fläche mit Bewegungsangeboten wie Schaukeln, Klettern und Turnen, ein Areal für naturnahes Spiel mit Sand zum Buddeln, Tippis und Weidengebüschen ausgestattet. Angrenzend befindet sich der Schul- und Naschgarten und das Grüne Klassenzimmer mit vielfältigen Pflanzen zum Riechen und Schmecken, aber auch Pflanzen für Bienen, Schmetterlinge und Vögel, die für den Unterricht Thema werden können.
Der durch das Gelände geführte barrierefreie Weg mündet südlich der Sporthalle in einer platzartigen Aufweitung mit den verschiedenen Sport-, Spiel- und Aufenthaltsangeboten. Angedacht sind ein Bolzplatz, ein Tischtennis- und Krökeltisch, ein Basketballkorb oder sonstiges Ballwurfangebot.
Auch der Weg selbst soll/ kann sportlich genutzt werden. Ausgerichtet an der Breite von drei Laufbahnen bietet er durch eine Linierung die Möglichkeit einer spielerischen Laufbahn mit Start und Ziel auf einer Länge von 50m.
Konstruktion
Die Wahl von Konstruktion und Material für den Neubau-, u. Sanierungsteil der Grundschule Heeseberg erfolgt unter der Prämisse von Einfachheit, Nachhaltigkeit, Robustheit, und Wirtschaftlichkeit. Zusammen mit der Strategie möglichst viel der vorhandenen Bausubstanz zu erhalten und für die heutigen Nutzungsansprüche zu ertüchtigen, zeigt diese Vorgehensweise ein schlüssiges, zeitgemäßes Gesamtkonzept auf.
Die Neubauten sind als Holzständerkonstruktion (CO2 Speicher; nachwachsender Rohstoff) auf Stahlbetonbodenplatte geplant. Mit dieser Konstruktion wird Nutzungsflexibilität als Voraussetzung für einen langen Nutzungszeitraum gesichert. Der Ausbau ist ebenfalls als Holzkonstruktion vorgesehen (Schallschutz). Die Fassaden sind hochwärmegedämmt. Die opaken Flächen sollen mit Holz bekleidet werden. Dies könnte auch eine Strategie für die (spätere) Sanierung der Hülle des bestehenden Schulhauses sein. Der Öffnungsanteil ist maßvoll und ausgewogen, sodass sowohl eine weitgehende Tageslichtnutzung, als auch eine wirksame Dämpfung äußerer thermischer Lasten erreicht wird.
Mit dem Plan die Neubauten der Grundschule in Holzkonstruktion zu errichten, wird die Möglichkeit eröffnet, durch Vorfertigung die Bau-/Montagezeit vor Ort zu verkürzen, sodass der Schulbetrieb nur kurze Zeit eingeschränkt werden würde.
Die Dachflächen der Neubauten sollen als intensiv begrünte Konstruktion umgesetzt werden. In Teilflächen sind Photovoltaikelemente aufgestellt, die der CO2-neutralen Energieerzeugung dienen. Das anfallende Regenwasser kann mittels gedrosseltem Abfluss über die Gründächer in eine Zisterne (Bewässerung) geleitet und/oder versickert werden.
Energiekonzept Strom/ Wärme:
Auf den Neu- und Altbaudachflächen ist eine PV- Anlage (Vollbelegung) vorgesehen. Die gewonnene regenerative Energie wird im Energieverbund genutzt, um die Schule, Ladesäulen für Autos, Fahrräder und Roller mit Strom zu versorgen. Überschüssiger Solarstrom wird in einer Batterieanlage gespeichert, um den nächtlichen Strombedarf abdecken zu können.
Für die Beheizung wird eine Hybridlösung aus Gasbrennwertkessel Altbau und Wärmepumpe vorgesehen, welche auf die unterschiedlichen Nutzungsfälle reagieren kann. Der überschüssige Solarstrom in der Batterieanlage wird für die Wärmepumpe genutzt.
Der Solarstrom kann somit zu 100% in der Liegenschaft genutzt werden. Eine Rückeinspeisung in das öffentliche Netz ist nicht vorgesehen.
Folgende Nutzungsfälle können eintreten:
An sonnigen Tagen (alle Jahreszeiten) wird die volle PV- Stromleistung erzeugt. Der anteilig
erforderliche Strom wird in die Liegenschaft bzw. in die Batterieanlage eingespeist. Eine mit hinterlegtem Gas- und Strompreis arbeitende Regelung erfasst nun die günstig produzierte Wärme mittels Wärmepumpe und identifiziert diese als energetisch optimale Wärmeversorgungsanlage.
An bedeckten Tagen wird der produzierte PV- Strom in die Schule eingespeist. Sollte die produzierte
Menge nicht ausreichen, erfolgt der Strombezug aus der Batterieanlage oder aus dem öffentlichen Versorgungsnetz.
Bei extrem tiefen Außentemperaturen wird das Verhältnis von Nutzwärme zu aufgewendeter elektrischer Energie wird geringer. Die Steuerung dieser Hybridanlage erfasst ab welcher Außentemperatur der Gasbrennwertkessel kostengünstiger Wärme produzieren wird und nutzt diesen als Wärmeversorgungsanlage.
Wasserversorgung:
Die Versorgung mit Trinkwasser erfolgt über den Anschluss an das öffentliche Trinkwassernetz. Im Kellergeschoss wird ein Anschlussraum mit Zähleinrichtung, Filter und Verteilarmaturen vorgesehen. Trinkwasser wird primär für die WC-Anlagen und Küchenbereiche benötigt. Ferner werden die Unterrichtsräume mit Wasserbedarf mit Trinkwasser versorgt. Es werden grundsätzlich wassersparende Armaturen und wassersparende Sanitärobjekte eingesetzt.
Lüftungs-/ Klimatisches Konzept:
Für den Neubau (Mensa, Aula und Küche) wurde ein intelligentes Lüftungskonzept aufgestellt, dieses beinhaltet die mechanische Be- und Entlüftung mit einer hocheffizienten Wärmerückgewinnung und einem Nacherhitzer pro Lüftungsgerät.
In den Wintermonaten ist die Zu- und Abluft in Betrieb, damit ist die Luftver- und Entsorgung der Räumlichkeiten sichergestellt. Mit diesem System wird ein nutzerunabhängiges Lüften erzielt.
Das System ist so aufgebaut, dass über Volumenstromregler die Zu- und Abluft je Raum mittels
CO2- Melder gesteuert werden kann. In nicht belegten Räumen wird die Zu-/ Abluft deaktiviert. Durch die CO2- Steuerung und Erfassung nicht belegter Räume können die Luftvolumenströme und die Betriebskosten (Heizung und Strom) reduziert werden.
Zusätzlich kann in den Sommermonaten eine Nachtauskühlung über die Zuluftanlage realisiert werden.
Beleuchtungskonzept:
Die Beleuchtung in der Schule wird in LED- Technik ausgeführt, um Energie zu sparen und Ressourcen zu schonen. In den Räumen sind Präsenzmelder vorgesehen, um eine bedarfsgerechte Nutzung
zu erzielen. Zusätzlich sind in den Räumen Helligkeitssensoren in Fensternähe platziert, die bei ausreichender natürlicher Lichtstärke die Beleuchtung in Fensternähe ausschaltet.
Dieses System ist ebenfalls in den Fluren und in der Sporthalle vorgesehen. Bei ausreichendem Lichteinfall erfolgt ebenfalls die Reduzierung/ Abschaltung der Beleuchtung.
Regenwassernutzung:
Die Dachflächen der Neubauten werden über den Innenhof entwässert. Das Regenwasser wird in einem Wasserreservoir aufgefangen. Zur Einsparung der Ressource „Trinkwasser“ wird das Regenwasser nach der entsprechenden Aufbereitung für die WC- Spülung und Bewässerung der Außenanlagen genutzt.
Fazit
Die neue Grundschule Heeseberg kennzeichnet ein klares, übersichtliches Grundrisslayout mit großer Flexibilität in den zentral angeordneten Gemeinschaftsflächen. Mit dem Erhalt und einer energetischen Sanierung großer Teile des Bestandes, einer sparsamen Ergänzung in Holzkonstruktion, sowie einem zeitgemäßen Energiekonzept, prägt Verantwortung gegenüber nachkommenden Generationen die geplante bauliche Entwicklung, sodass Wirtschaftlichkeit und Nachhaltikeit sich in ausgewogener Balance treffen mögen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche und funktionale Einbindung ist überzeugend gelöst. Bestandsgebäude Klassentrakt und bestehende Turnhalle sind über einen 1-geschossigen Baukörper intelligent miteinander verwoben. Die vorgeschlagene 1-Geschossigkeit korrespondiert sinnbildlich gut mit der dörflichen Struktur und dem kindgerechten Maßstab. Anmutung und Gestaltung der Fassaden wurden im Preisgereicht kontrovers diskutiert.

Über einen steinernen und gut dimensionierten Vorplatz erschließt sich der Gebäudekomplex selbstverständlich und führt nach rechts in den Klassentrakt und nach links zur Mensa, Ganztag und Turnhalle und geradeaus in den Pausenhof. Die zentrale Aula öffnet sich sowohl zum Eingangsbereich als auch zum Pausenhof und ermöglicht eine differenzierte Nutzung. Der Ganztagsbereich liegt schlüssig zentral mit Verbindung zum Außenbereich und zum Eingangsbereich.

Die Anlieferung der Mensa und die Seitenerschließung für die Vereine der Turnhalle sind sinnvoll gelöst und ermöglicht eine problemlose Trennung der schulischen Nutzung vom Vereinssport. Die Kellerräume im Klassentrakt und der damit verbundene Lichtgraben erfordern eine Überarbeitung im Übergang zum Verbindungstrakt und dem Ausgang an dieser Stelle. Der Lehrertrakt ist ungünstig verortet.

Die gestalterische Qualität der Innen- und Außenräume lässt in der
minimalistischen Architektursprache und in den Details mit unter- schiedlichen Gebäude- und Raumhöhen, differenzierter Lichtführung und angedeuteten Innenmaterialien und Details eine hohe architektonische Qualität erwarten.

Die vorgeschlagene Holzfassade wird im Spannungsfeld von Alt und Neu positiv bewertet. Die Fassade würde hohe Anforderungen an die technische Realisierung stellen. Die Freiflächen sind in den wesentlichen Funktionen gut organisiert, im Detail wäre eine Durcharbeitung und Abstimmung mit der Schule erforderlich.

Das vorgeschlagene energetische Konzept mit intensiv begrünten Dachflächen und Teilflächen mit PV lässt in der Bearbeitung zusammen mit dem Holzbau ein gutes Nachhaltigkeitskonzept erwarten.

Die vorgeschlagene Holzkonstruktion lässt eine konventionelle und - weil eingeschossig - wirtschaftliche Bauweise erwarten, abhängig von dem Maß an Vorfertigung. Damit verbunden wäre eine kurze Bauzeit mit deutlichen Vorteilen für den laufenden Schulbetrieb. Bei den Kenn- und Planungsdaten liegt die Arbeit im mittleren Bereich mit Ausnahme des A/V-Verhältnis, das dem gestalterisch und funktional gut gegliedertem Baukörper geschuldet ist. In Bezug auf die Genehmigungsfähigkeit und auf die Barrierefreiheit scheint die eingeschossige Lösung recht unproblematisch.

Das individuelle Erscheinungsbild, die Fassadengestaltungen und die vermutete Interpretation von standortgerechter, dörflicher Architektur, löst – bei hoher Würdigung – eine sehr kontroverse Diskussion aus.

Die Arbeit stellt insgesamt einen eigenständigen, qualitätvoll-stilsicheren Beitrag zum Verfahren dar. Der Entwurfsansatz zur weitläufigen, barrierefreien ebenerdigen Verbindung der bestehenden und der neuen Baukörper führt zu einem technisch gesehen wenig kompakten Gebäude. Eine große Hüllfläche umschließt ein vergleichsweise geringes Volumen. Dennoch werden die entstehenden Dachflächen zur Begrünung und für Photovoltaik genutzt. Ebenso werden über die geplanten Oberlichter die teilweise innenliegenden Flure zumindest von oben belichtet.

Das Energiekonzept des Gebäudes lässt leider Fragen offen zu Sonnenschutz und Wärme- und Kälteübergabe in den Räumen. Eine Nachtlüftung wird über Lüftungsanlagen vandalismussicher umgesetzt. Jedoch fehlen dem Holzbau nennenswerte Speichermassen. Die Gebäudehülle entspricht dem geforderten hohen Dämmstandard. Die angesprochenen technischen Anforderungen müssen in den nächsten Schritten entwickelt werden.