Quartiersentwicklung Hinzistobler Straße

das neue quartiergrundstück hinzistobler straße wird durch seine lage am stadteingang ost nach ravensburg mit geneigter landschaftstopographie geprägt.
der entwickelte entwurfsansatz schließt das neue quartier zur hinzistobler straße mit einer der topographie folgenden baukörperausbildung, in der gesamthöhe zwei- bis viergeschossigen höhenstaffelungen und in der körnung der südlichen bestandsgebäude rhythmisiert ab.
der neue baukörper definiert den neuen ortseingang im osten durch ein gefaltetes dach und öffnet sich mit dem eingang des lebensmittelgeschäfts nach westen zur stadt und zur wangener straße.
an der von west nach ost ansteigenden hinzistobler straße werden im sockelbereich des neuen gebäudes der eingang des marktes, die tiefgarage des marktes, die anlieferung des marktes und eine tiefgarage des wohnens höhengestaffelt.
sämtliche lärmintensive nutzungen sind nach norden zum straßenraum orientiert, dies in den erschließungen, sowie in den typologien der wohngrundrisse.
auf der höhengleichen marktfläche und den tiefgaragen des wohnens wird die wohnbebauung entworfen, die im westen über eine sitztreppe zum karlsbader weg, in der quartiersmitte zur hinzistobler straße und nach osten zum bestehenden baumplatz erschlossen wird.
entlang der hinzistobler straße wird ein zwei bis viergeschossiger wohnorganismus vorgeschlagen.
damit ein lebendiges, soziales wohnen entsteht, schlagen wir verschiedene wohnformen vor.
große familiengeschosswohnungen, kleine wohneinheiten und zweigeschossige maisonettestadthäuser wechseln sich im gefüge ab.
sämtliche individualräume sind nach süden zum ruhigen quartiersgrün und die dienenden räume nach norden zur befahrenen hinzistobler straße orientiert.
ganz bewusst werden in diesem baukörper auf aufzüge verzichtet und die tiefgaragenerschließungen zentral vorgeschlagen.
erdgeschosswohnungen sind mit gärten zum quartier ausgerichtet und die wohnungen in den obergeschossen erhalten eigene, ebenfalls zum grünraum orientierte erschließungen, und somit eine deutlichere ausbildung zum park, zum terrain und die möglichkeit zur begegnung.
südlich des großen baukörpers entsteht der quartierspark, mit quartiersplatz als walnussgarten, dem spielplatz als apfelgarten und sieben in den park eingestellten dreigeschossigen holzwohnhäusern mit verschiedenenen geschosswohnungsgrößen.
in den erdgeschossen der den beiden plätzen zugeordneten bauwerken, wird vorgeschlagen im erdgeschoss flächen für quartiersveranstaltungen und gästewohnungen, sowie zentrale zugänge zu den tiefgaragen anzuordnen.
das bestehende zu erhaltende wohnhaus integriert sich durch die parkbebauung selbstverständlich und erhält eine integrierte erschließung von norden.
sämtliche energetischen anforderungen zur wärme und kälte werden über wärmepumpen, dies gekoppelt mit auf allen dächern vorgefertigten photovoltaikelementen und gründächer gewährleistet.
alle baukörper haben ein sehr gutes a/v verhältnis und werden mit natürlichen materialien hochgedämmt.

nach dem lowtech prinzip wird beim wohnen auf mechanische be- und entlüftung möglichst verzichtet.
ein kreislauf von energie, material und baustoffen soll entstehen.
folgende wertschöpfende, langlebige und lokale prinzien werden vorgeschlagen:
- modulare demontage, sortenreine trennung mit digitalisierung des bestands
- modulare planung mit prozess und materialoptimierung
- sekundärmaterialität nachwachsender rohstoffe mit nachhaltigem anbau
- recycling/produktion + vorfertigung mit ökologischen prozessen /urban mining
- schnelle bauzeit mit zerstörungsfrei trennbaren verbindungen
- fertigstellung unter sicheren und fairen arbeitsbedingungen
- gebäudebetrieb und nutzungsphase mit gesunden materialien und flexiblität

mit dem vorgeschlagenen konzept wird eine präzise idee für dieses projekt an diesem ort formuliert.
durch eine sorgfältige dem entwurfsansatz exakt nachfolgende realisierung entsteht ein neues, den inhalten angemessenes, unverwechselbares stadt- und innenräumliches konzept für die bewohner, die bauherrn, die bürger, die besucher und für die stadt ravensburg.

die freianlagen des neuen wohnquartiers hinzistobler straße befinden sich zu wesentlichen teilen auf dem hochplateau mit großzügigen grünanlagen.
wesentliches element der freiflächen-konzeption ist der durch das quartier führende kirschenblütenweg, der von osten über einen treppenaufgang zu erreichen ist.
südlich des kirschblütenweges liegen die quartiersgärten, die dem aufenthalt, dem spiel und dem treffen der quartiersbewohner dienen.
die quartiersgärten beinhalten den walnussgarten als treffpunkt mit sitzplätzen und einer kleinen laube, den lindenhof mit einem brunnen und spielmöglichkeiten sowie den apfelgarten als ort für kinder und mehr-generationenspiel.
mit kurzen wegen und mit minimalem erschließungsaufwand sind die gebäude an den kirschblütenweg angebunden.
die zufahrt zum bestandsgebäude ist gewährleistet, der weg kann ebenso für die erschließung des südlichen neuen wohngebäudes genutzt werden.
die sparsame erschließung lässt viel raum für eine parkartige naturnahe gestaltung.
auf den tiefgaragen kann bei ausreichendem aufbau genügend stauraum für die regenwasserbewirtschaftung vorgesehen werden kann.
möglichkeiten für die regenwasserbewirtschaftung in form von rigolen wird im südöstlichen bereich richtung berliner allee gesehen.

an der hinzistobler straße/karlsbader weg beim neuen lebensmittelmarkt entsteht ein großzügiger vorplatz.
der karlsbader weg wird zum wohnweg als verkehrsberuhigter bereich.
die stellplätze bleiben erhalten und befinden sich zwischen einer geschlossenen baumreihe entlang der hangböschung zum höher liegenden wohnquartier.
entlang der hinzistoblerstraße bildet eine kastanienreihe den abschluss zur hangböschung hin und wirkt als ruhiger und großzügiger abschluss zur eingrünung des neuen wohnquartiers.
vom bestehenden öffentlichen grünbereich am treppenweg wird über die markierungsfläche an der berliner straße direkt gegenüber liegend der kirschblüten weg im neuen wohnquartier auf kurzem weg erreicht.
die vorhandenen bäume insbesondere im bereich der berliner straße werden soweit möglich im bestand erhalten.
es entsteht eine großzügige, zusammenhängende grünfläche in einem ruhigen wohnquartier, stark durchgrünt mit hecken und solitärbäumen, die sich in den landschaftsraum einfügt.
großzügig öffnen sich die wiesenflächen zwischen den neuen wohngebäuden, mit solitärgehölzen aus hainbuchen, feldahorn und ebereschen.
zusammen mit dicht gepflanzten haseln und schlehen entstehen abwechslungsreiche solitärgruppen und lichte wäldchen-strukturen.