Deutscher Holzbaupreis 2023

Für die Dauer der Sanierung eines denkmalgeschützten Schulgebäudes wurde der Lehrbetrieb in einem Interimsbauwerk untergebracht, dessen wohlgestaltetes und einheitliches Erscheinungsbild an keiner Stelle seine modulare Bauweise verrät. Nach Rückbau in vier Jahren wird dieses Gebäude dann an einem anderen Standort zweite, dauerhafte Verwendung finden. Die weitsichtige Planung des Lübecker Gebäudemanagements fand Ausdruck in der Verwendung von Holzrahmenbau-Modulen mit besonders hohem Ausbauzustand – Fassade, Fenster, fertige Wände, Böden und Decken sowie Leuchten, Heizkörper und Verkabelung. Nach Vorfertigung und Transport wurden sie auf der Baustelle direkt mit einem Autokran dreigeschossig in Position gebracht. Die Simplizität der Verbindungsmittel ermöglicht später das einfache Trennen der Module, um sie unter Wiederverwendung der Fertigteil-Betonfundamente am neuen Standort erneut zu errichten. Bei der Kalandschule in Lübeck vereinen sich soziale, ökonomische und ökologische Aspekte in vorbildlicher Weise. Hier zeigt sich exemplarisch, wie mit Hilfe des Holzmodulbaus Bestandssanierungen, Temporär- und Neubauten miteinander verzahnt sein können – mit laufendem Schulbetrieb und ohne Abstriche im Baustandard in Kauf nehmen zu müssen.