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Award / Auszeichnung | 09/2022

Beispielhaftes Bauen Freiburg 2014-2022

Gemeindehaus und Glockenturm Evangelische Kreuz-Luther-Gemeinde

DE-79106 Freiburg-Stühlinger, Fehrenbachallee 50

Auszeichnung

K9 ARCHITEKTEN Borgards.Lösch.Pichl.Piribauer

Architektur

Habammer Leiber Architekten

Architektur

Krause Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sakralbauten

  • Projektgröße:

    747m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 08/2019

Projektbeschreibung

Ausgangssituation
Anfang der 1960er Jahre wurde für die evangelische Kreuzgemeinde im Freiburger Stadtteil Stühlinger von Werner Gutknecht ein Gebäudeensemble aus Kirche mit angegliedertem Gemeindehaus, Pfarrhaus, Kindergarten und Glockenturm erbaut. Einem in sich geschlossenen architektonisch stimmigem Areal.

Veränderte Nutzungsanforderungen an das Gemeindehaus, der schlechte bauliche Zustand des alten Pfarrhauses, sowie schädigende Witterungsspuren am freistehenden Glockenturm, führten zu der Überlegung das Pfarrhaus und den Glockenturm zu ersetzen. Daraus ergab sich die Möglichkeit, den Platz zwischen Kirche und dem neuen Gemeindehaus neu zu gestalten.

Neubau Gemeindehaus
Anstelle des alten Pfarrhauses erhielt die Kreuzgemeinde einen zweigeschossigen Neubau als Anlaufstelle und Repräsentationsort der Pfarrgemeinden West in Freiburg. Dieser orientiert sich mit seiner Lage und dem Haupteingang zur Kirche hin. Das neue Gemeindehaus besteht aus zwei Nutzungsbereichen: Dem Verwaltungsbereich für das Pfarrzentrum-West, das vom Kindergarten mitgenutzt wird, und der zweigeschossigen Pfarrwohnung. Der Haupteingang mit Foyer steht in direktem Bezug zum Kircheneingang, während der gemeinsam genutzte Eingang für die Mitarbeiter und zur Pfarrwohnung auf der abgewandten Parkplatzfläche liegt.

Die Fassade nimmt die Materialien der Kirche und des alten Pfarrhauses auf und interpretiert sie auf zeitgemäße Art. Neben Material und Format des verwendeten Steins trägt auch dessen Farbigkeit zur Stärkung des Ensemble-Charakters bei. Mit dem Ziermauerwerk zur Straße hin wird die Ornamentik der Kirchenfassade und des Glockenturms im Pfarrzentrum als weiteres Element aufgenommen.

Neubau Glockenturm
Der neue Glockenturm ist mit quadratischem Grundriss und einer Höhe von 25,60 m bezüglich der Abmessungen dem Vorgängerturm ähnlich. Die Architekten entwickelten die Fassadenstruktur des ehemaligen Turms weiter und öffneten diesen nach allen Seiten hin. Der Sockel ist harmonisch in der Treppenanlage integriert, so dass der Turm wie aus einem Element gefertigt erscheint. Tatsächlich setzt er sich aus fünf einzelnen miteinander verschraubten Elementen zusammen, die jeweils in einem aufwändigen Verfahren aus einem Stück in Weißbeton gegossen wurden.

Jedes Element ist durch 120 Öffnungen strukturiert. Die drei verschiedenen Öffnungsgrößen der Betonfertigteile variieren, so dass sich jeweils über Eck ein turmhohes Kreuz abbildet. Bei nächtlicher Beleuchtung ist das Kreuz noch klarer sichtbar. Vom alten Glockenturm erhalten geblieben ist die Glocke, die in der neuen Glockenstube wieder ein Zuhause gefunden hat. Erreichbar ist diese über eine Stahlspindeltreppe, die sich im Inneren des Turmes befindet. Die Glockenstube ist nach oben und unten mit einer Betonplatte abgeschlossen, um die Glocke zu schützen.

Seine Bedeutung unterstreicht der Turm sowohl durch seine Positionierung am Zugang zur öffentlichen Hoffläche als auch durch seine helle Optik. Er ist von Weitem sichtbar und behauptet sich als markantes Bauwerk im Stadtviertel, ohne das Ensemble zu dominieren. Glatte, helle Betonfertigteile finden sich auch im Kirchengebäude und schaffen eine optische Verbindung zwischen den beiden Gebäuden.