Beispielhaftes Bauen Freiburg 2014-2022

Für die aus vier jungen Familien bestehende Baugruppe galt es, die unterschiedlichen Qualitäten der verschiedenen Lagen im Gebäude gerecht zu verteilen. Zusätzlich waren die vier Wohnungen ähnlicher Größe in den im Bebauungsplan vorgesehenen drei Geschossen unterzubringen.

Die Planer (die in der Mehrheit selbst Bauherren und Bewohner sind) lösten dies, indem eine barrierefreie Geschosswohnung mit zwei zweigeschossigen und einer dreigeschossigen Maisonettewohnung kombiniert wurde. Auf diese Weise konnte der Anspruch der Baugemeinschaft eingelöst werden, vier gleichermaßen attraktive Wohnungen zu realisieren, anstatt Qualitätsunterschiede durch unterschiedliche Preise zu kompensieren.

Dabei entstanden räumlich sehr unterschiedliche Wohnungen, bei deren individueller Planung die verschiedenen Bedürfnisse der einzelnen Bauherrenfamilien berücksichtigt wurden. So besitzen etwa zwei Wohnungen Arbeitszimmer mit separatem Zugang, zwei sind teilbar angelegt, um unterschiedliche Anforderungen in verschiedenen Lebensphasen berücksichtigen zu können.

Das gemeinsame Leben spielt eine wichtige Rolle für die Bewohner, es wurde daher etwa eine gemeinsame Werkstatt im Untergeschoss realisiert und sämtliche Außenflächen werden gemeinschaftlich genutzt.

Die einzelnen Bauherren konnten die Fenster für jeden Raum aus unterschiedlichen Formaten wählen und deren Brüstungshöhe bestimmen. Dieses freie Spiel wird in der Fassade durch eine verspringende Sockelzone gegliedert, die auch die hochformatigen Fenster an den Lufträumen der zweigeschossigen Wohnungen einfasst. Individualität und Verschachtelung der Wohnungen deuten sich so von außen an, ohne eine genaue Ablesbarkeit der Aufteilung zu erzeugen.

Das Gebäude wurde in monolithischer Ziegelbauweise errichtet und mit einem mineralischen Kratzputz versehen. Es erreicht energetisch KfW-55-Standard.