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Einladungswettbewerb | 05/2023

IBA'27 - Wohnbebauung in Fellbach

Perspektive

Perspektive

Anerkennung

Preisgeld: 4.000 EUR

LIMA architekten | Lisa Bogner und Tobias Manzke

Architektur

Sophia Hartwig Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die VerfasserInnen liefern einen überzeugenden städtebaulichen Entwurf, der nicht nur die behutsame Einbindung der verdichteten Bebauung in die heterogene Umgebung erreicht, sondern auch eine schlüssige Abfolge von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Freiräumen anbietet. Trotz baulicher Verbindung an einigen Stellen entstehen so durch die unterschiedlichen Gebäudehöhen fünf separat wahrnehmbare Gebäudeteile, die sich gut in die bestehenden städtebaulichen Strukturen einfügen.

Die öffentliche Platzsituation vor Haus 1 im Westen wird durch die Café‐Nutzung und dem breiten Durchgang in den rückwärtigen Bereich mit einer großzügigen privaten Gartenfläche optimal verbunden. Zusätzlich erfolgt eine maßvolle gemeinschaftliche Freiraumnutzung auf einigen Dächern der einzelnen Gebäudeteile, die in ihrer Dimension zur angestrebten Bewohnerzahl passen und einen ausreichenden Abstand zu privaten Freisitzen und Räumen wahren. Die Verteilung der verschiedenen Wohntypen auf die einzelnen Gebäudeteile ermöglicht darüber hinaus eine gute Mischung von Eigentums‐ und Mietwohnungen.

Die Orientierung an vorgefertigten Bauelementen (i.S. eines einheitlichen Rasters für alle Gebäude‐ teile) mag zwar wirtschaftliche Vorteile bieten, führt aber im dargestellten Entwurf zu einigen deutlich zu großen Wohneinheiten über alle Typen und zu einer Realisierung von weniger Wohnungen als vorgegeben. Mit einer Verkleinerung/Veränderung des vorgegebenen Rasters könnte zwar diesem Nachteil begegnet werden (und ggf. auch dem Problem der wesentlich überschrittenen Abstandsflächen nach LBO), allerdings nicht den sichtbaren funktionalen Defiziten in einigen Wohnungsgrundrissen. Einige Wohnungen sind nach Norden oder Osten ausgerichtet, was darüber hinaus insbesondere im östlichen Gebäudeteil zu Belichtungsproblemen (Orientierung der Zimmer in den dunklen Er‐ schließungskern) führt. Bei 14 Wohnungen erfolgt eine Laubengangerschließung an Schlafzimmern vorbei, was die Wohnqualität deutlich schmälert. Die Ausbildung eines ungenutzten Vordachs ober‐ halb des Cafés ist kritisch zu hinterfragen. Zusätzlich trifft der Entwurf zu Feuerwehrrettungswegen und -flächen keine Aussagen.

Bei der Planung der Tiefgarage sind die Abstellräume negativ zu bewerten, die nur über Stellplätze zu erreichen sind. Darüber hinaus nutzen die Verfasser nicht die Chance wertiger erdgebundener Vegetation (insbes. großkronige Bäume) in den Grundstücksbereichen ohne Tiefgaragenunterbauung. Die Organisation der Müllabstellanlage direkt an der Tiefgarageneinfahrt ist ebenfalls unglücklich.
Lageplan

Lageplan