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Award / Auszeichnung | 05/2023

Deutscher Brückenbaupreis 2023

Mühlensteg in Besigheim

DE-74354 Besigheim, Riedweg

Auszeichnung Kategorie „Fuß- und Radwegbrücken“

schlaich bergermann partner - sbp SE

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

Stahlbau Urfer GmbH

Bauingenieurwesen

Karl Köhler GmbH & Co. KG

Bauingenieurwesen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 07/2019
    Fertigstellung: 10/2020

Projektbeschreibung

Der Bau des Mühlenstegs im Jahr 2020 hatte zum Ziel, Radfahrer schon vor den Toren der malerischen Altstadt auf einer vom Kfz-Verkehr getrennten Wegeverbindung zur Westseite der Enz zu leiten. Der Steg verbindet die Auenlandschaft mit dem ufer- nahen Park und der namensgebenden Mühle.

Die Konstruktion ist als einhüftige, selbstverankerte Hängebrücke konzipiert, deren geneigter Pylon nach hinten in die Enzaue über zwei vollverschlossene Spiralseile in massive Fundamente aus Stahlbeton-quadern abgespannt wird. Er weist zur Weststadt, während die harfen-förmig angeordneten Hängerseile in Richtung Altstadt zeigen.

Das konstruktive Konzept der Brücke spiegelt dabei die Wegeführung: Anschließend an eine etwa 50 m lange Stahlbetonrampe mit Widerlager folgt die 68 m lange seilverspannte Fußgängerbrücke. Der asymmet-rische, mit 80 cm Bauhöhe am äußeren und 20 cm am inneren Rand äußerst schlanke Stahlhohlkasten ist dabei an der Außenseite über geneigte Hängerseile an einem Tragseil aufgehängt.

Tragwerk und Ausstattung der Brücke sind äußerst sorgfältig und mit Blick für das Detail konstruiert. Mit großer Könnerschaft konzipiert Andreas Keil Tragwerke, die statisch verblüffen und gleichzeitig sensibel auf die Umgebung eingehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Mühlensteg in Besigheim ist eine brillant geplante Weiterentwicklung einseitig aufgehängter, gekrümmter Fußgängerbrücken.

Der Bau überzeugt mit seiner skulpturalen Eleganz und fügt der idyllischen Landschaft einen attraktiven Aussichtspunkt hinzu, ohne die schönen Sichtbeziehungen zur Altstadt zu beeinträchtigen. Der dynamische Bogen bietet den Nutzern wechselnde Perspektiven und setzt den Höhenunterschied zur Altstadt schwungvoll in Szene. Das ganzheitliche Lichtkonzept inszeniert nachts stimmungsvoll das Ensemble.

Die Jury würdigt mit der Auszeichnung die technische Präzision – gepaart mit Mut zum komplexen Tragverhalten und einem höchst kreativen, einfühlsamen Umgang mit Stadt und Natur.