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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2023

Neubau Bauhof Felsenau in Frastanz (AT)

Lageplan

Lageplan

3. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

Johannes Kaufmann und Partner

Architektur

Erläuterungstext

Oberstes Ziel des geplanten Neubaus ist es, die unterschiedlichen Anforderungen und Aufgaben des Bauhofes in ein architektonisches Gesamtkonzept zusammen zu führen, sodass die jeweiligen Funktionen des Betriebes reibungslos durchgeführt werden können. Ein kompakter Baukörper, welcher sich durch eine durchdachte Aufteilung der geforderten Nutzungen ergibt, wird in Nord-Süd-Achse entlang der Straße situiert. Direkt bei der Zufahrt auf das Grundstück befindet sich die Tiefgaragenzufahrt, sowie die Anlieferung an das Ersatzteillager.
Damit ein möglichst großflächiger Hofbereich geschaffen werden kann, rückt der Baukörper bis auf 3 Meter an die Gemeindestraße im Osten heran. Es entsteht ein zentraler Hof, welcher Zugang zu allen Nutzungsbereichen ermöglicht. Entlang der gesamten westlichen Front des Neubaus erstreckt sich ein weitläufiges Vordach, sowie Tore welche die Unterschiedlichen Werkstattbereiche erschließen.
Im Norden bei der Zufahrt auf das Grundstück befindet sich der Hauptzugang mit einem Stiegenhaus, welches alle Ebenen miteinander verbindet. Von hier aus gelangt man auch in den Werkstattbereich. Ein zentrales Leitungsbüro und die Ausgabetheke der Ersatzteile platzierten sich geschickt zwischen PKW- und LKW Werkstatt.
Das Gebäude ist in einem konsequenten Raster (5.5x5.5m) gegliedert, was einen ehrlichen Holzbau und klar strukturierte Nutzungsbereiche zulässt. Den zentralen und größten Teil des Gebäudes nimmt die LKW-Werkstatt ein. Eine Erhöhung im Dach ermöglicht die geforderte Raumhöhe von 8 m und schafft zusätzlich seitliche Oberlichter. Ein Deckenkran verbindet die LKW-Werkstatt und die angrenzenden Metallverarbeitung miteinander.
Im hinteren östlichen Teil der Halle öffnet sich eine Galerie zum Werkstattbereich, welche ausreichend Lagerfläche für die jeweiligen Nutzungsbereich bereithält.
Die Schlosserei, sowie die PKW-Werkstatt sind jeweils mit eigenen Kränen ausgestattet, sowie einem Tor zum Hofbereich.
Alle Nutzungen sind somit optimal miteinander verbunden, funktionieren aber auch als eigenständige Räume. Die offene Struktur ermöglicht eine flexible Einteilung des Gebäudes, sollte sich langfristig die Anforderungen an die Nutzung ändern.
Die Verwaltung und die Kantine befinden sich im nördlichen Teil des Obergeschosses, wodurch der Maschinenlärm aus den südlich gelegenen Hallen abgehalten wird. Eine zentrale Garderobe empfängt sowohl die Büroangestellten als auch die Besucher der Kantine. Ein großer Besprechungsraum ist dem Büro und dem Speiseraum zugeordnet.
Das Lebensmittellager für die Küche ist in unmittelbarer Nähe zum Aufzug.
Im Untergeschoss befinden sich ausreichend Parkplätze für die Mitarbeiter. Direkt am Erschließungskern befinden sich die geschlechtergetrennten Umkleideräume mit Duschen und WC. Neben den Technikräumen befinden sich außerdem großflächige Lagerflächen im Untergeschoss.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt 05 zeigt sich als eine schlichte kompakte Box an der Straße, die kluge und geradlinige Funktionserfüllung signalisiert. Diese Erwartung wird auch im Inneren weitgehend erfüllt. Durch die klare Organisation der Arbeitsabläufe, lässt sich eine hohe Praxistauglichkeit erwarten. Die räumliche Elastizität hält auch zukünftige veränderte Anforderungen aus. Die Dacherhöhung im Mittelteil generiert nicht nur die notwendigen Raumhöhen, sondern erfüllt die Werkstatt mit gutem und schönem Arbeitslicht. Ein hofseitig großzügig auskragendes Vordach erlaubt den witterungsgeschützten Wechsel von innen nach außen. Die Anforderungen an das Ersatzteilelager werden leider weitgehend nicht eingehalten, der mehrfach geknickte schlauchartige Raum scheint für die Nutzer problematisch. Funktionell wichtige Raumproportionen -die sich teilweise aus den zu manipulierenden Teilen ableiten werden nicht eingehalten. Leider zeigen sich auch bei etlichen Räumen mehr als 5% Flächenabweichungen. Die Weiterverwendung der bestehenden Waschhalle ist sympathisch, die Aufteilung Wasch Halle / Waschplatz fragwürdig.

Die Vorgeschlagene Konstruktion wird begrüßt. Die detaillierten Überlegungen zur Holzbauweise entsprechen den ökologischen Intentionen der Ausloberin. Eine klimaschonende und wirtschaftliche Errichtung ist zu erwarten. Eine Großform in den Einfamilienhauskontext zu implantieren, stellte alle Teilnehmer vor eine immense Herausforderung, die mit den Mitteln der Architektur zu lösen ist. Für den konkreten Ort reagiert nach Meinung der Jury die Gestaltung und Plastizität des Baukörpers zu wenig auf seine Umgebung.
Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Grundrisse E1 | E-1

Grundrisse E1 | E-1

Ansichten | Schnitt

Ansichten | Schnitt

Pictogramm

Pictogramm