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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2023

Neubau Feuer- und Rettungswache in Dülmen

Visualisierung - Eingangsbereich/ Alarmausfahrt

Visualisierung - Eingangsbereich/ Alarmausfahrt

Anerkennung

Preisgeld: 10.000 EUR

pussert kosch architekten

Architektur

LINDENKREUZ EGGERT | Bildermacherei & Utopografie

Visualisierung

DK Architekturmodellbau - Joanna Diaz-Konarska

Modellbau

Erläuterungstext

Das Wettbewerbsgrundstück befindet sich in heterogener städtebaulicher Lage. Im direkten Umfeld befinden sich nach Nordosten Gewerbegebäude und nach Süden ein größeres Wohngebiet. Die neue Feuer- und Rettungswache lagert sich mit den Alarmfahrzeughallen und dem Haupteingang parallel an die L580 Nordlandwehr an. Damit sind kurze Ausrückzeiten der Einsatzfahrzeuge gewährleistet. Ein aus der Fassadenflucht herausragender baulicher Kubus markiert den gemeinsamen Eingangsbereich und die bauliche Trennung von Feuer- und Rettungswache. Gemeinsam mit den seitlichen Gebäude-flügeln im Westen und Osten wird ein introvertierter Innenhof geschaffen. Dieser öffnet sich nach Nordosten zum Grünraum mit den wertvollen Gehölzstreifen. Nach dorthin sind die Aufenthalts- und Ruhebereiche mit den Dachterrassen angeordnet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser*innen der Arbeit positionieren die neue Feuer- und Rettungswache als langestreckten Baukörper parallel zur Nordlandwehr, östlich und westlich schließen zwei Gebäudeflügel den Riegel ab und bilden so einen geschützten Hof nach Norden aus. Die Setzung des Körpers und die Gliederung der Außenbereiche erscheint städtebaulich nachvollziehbar und ermöglicht die sinnvolle Ordnung der Funktionen Alarmausfahrt zur Nordlandwehr und dem nach Norden orientierten Alarmparken und dem Werkhof der Feuerwehr.
Die Kubatur des Gebäudes entwickelt sich städtebaulich aus der Staffelung der Funktionen in einer zurückspringenden Gliederung der Baukörper nach Norden hin und nimmt hier Bezug zum Kontext auf. Ein eingeschobener und überhöhter Kubus, der die zentralen Aufenthalts- und Schulungsbereiche beherbergt, gliedert die lange Straßenfassade im Bereich der Nordlandwehr und bildet gleichzeitig eine gliedernde Geste mit Ausbildung eines einladenden Eingangsbereichs in Richtung Stadt. Die hier ebenfalls angeordneten Besucherstellplätze werden wie die Stellplätze im Bereich »An der Lehmkuhle« kontrovers diskutiert. Zudem wird die Aufteilung auf zwei Alarmausfahrten mit Blick auf den Besucherstellplatz kritisiert.
Die gewünschten Erweiterungsflächen für die Baukörper sind nachvollziehbar dargestellt, allerdings engen diese den Bereich der zweiten Alarmausfahrt durch den hier dargestellten Grünbereich deutlich ein. Die Anbindung des FTW ist über die nördliche Erschließung auf dem Grundstück sichergestellt.
Die Erschließung von Alarmumkleiden und den Fahrzeughallenbereichen im Bereich des Erdgeschosses erfolgt im EG überzeugend auf kurzen Wegen. Die zweihüftige Ausbildung der Fahrzeughalle wird aufgrund der funktionalen Mehrfachnutzbarkeit durch die Feuerwehr begrüßt. Die Erschließung zu den Fahrzeugen aus den Ruhe- und Sozialbereichen im ersten und zweiten Obergeschoss sind hier vergleichsweise lang ausgebildet. Der Bereich der Desinfektion ist nicht funktional nachgewiesen.
Die Gliederung des Sozial- und Verwaltungsbereichs im OG erscheint architektonisch klar und mit guten Aufenthaltsqualitäten durch Lichthof und Dachterrasse konzipiert, allerdings werden die Anordnungen der Funktionen zueinander aus Sicht der Feuerwehrnutzung kritisch hinterfragt.
Konstruktiv wird ein konventioneller Stahlbeton-Skelettbau mit einer Klinkerfassade und Gründach vorgeschlagen. Die Klinkerfassade erscheint insgesamt regionaltypisch, unaufgeregt und wertig, die Ausbildung der Öffnungen der Fahrzeughallen in der Südfassade ohne Sonnenschutz zur Nordlandwehr wird jedoch kritisch gesehen. Hinsichtlich der Gebäude C02- Bilanz erscheinen hier Optimierungen möglich zu sein, die vorgeschlagene Ausführung erscheint jedoch dauerhaft und langlebig. Die grüne Außengestaltung der Freiflächen wird positiv gewürdigt.
Die Flächenkennwerte liegen im durchschnittlichen Rahmen und lassen eine wirtschaftliche Umsetzung erwarten.
Beurteilung Schwerpunkt Funktionalität für Feuer- und Rettungsdienst Bemängelt werden der »Ablauf« beider schwarz/weiß-Bereiche, die Ausfahrt für den 2. Abmarsch Feuer- und Rettungswache kreuzt mit nachrückenden Einsatzkräften, die Trennung der Schulungs- und Sozialräume Hauptamt Feuerwehr sowie der lange Alarmweg für den Rettungsdienst aus dem Ruhebereich. Positiv wird die Funktionalität der Lagerhalle bewertet.
Lageplan

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Modell

Modell

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