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Award / Auszeichnung | 09/2022

Beispielhaftes Bauen Ostalbkreis 2014-2022

Bildungszentrum Block G - Finanzschule

DE-73527 Schwäbisch Gmünd, Schiesstalstraße 42

Auszeichnung

Klaiber + Oettle Architekten und Ingenieure

Architektur

Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Schwäbisch Gmünd

Bauherren

Renz Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG

TGA-Fachplanung

LDS Stockhammer Ingenieure GbR

TGA-Fachplanung

Fritzen 28

Brandschutzplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    1.535m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 08/2016
    Fertigstellung: 06/2018

Projektbeschreibung

Seit knapp drei Jahrzehnten ist die weitläufige Landesimmobilie am Herlikofer Berg Finanzschule. Errichtet wurden die markanten Gebäude in der zweiten Hälfte der 60er-Jahre. Vom Stuttgarter Architekturbüro Auras als sogenannte „Punkthäuser“ in Form von Doppeltürmen geplant, wurden die Gebäude in Sichtbeton, Glas und mit Holzverschalung ausgeführt. Das Areal mit den einzelnen Bauten steht heute unter Denkmalschutz.

Schule war die Anlage von Anfang an – ein Aufbaugymnasium mit Internat für ursprünglich 400 Schüler. Block G wie auch die anderen Wohnblöcke des früheren Aufbaugymnasiums dienen heute der Unterbringung von Mitarbeitern der Finanzverwaltung während Aus- und Fortbildungszeiten.

Ziel der Planung war es, am Block G die typische Erscheinungsform der 60er-Jahre zu erhalten und dabei gleichzeitig der neuesten Energiesparverordnung gerecht zu werden. Nach einer Bauzeit von 18 Monaten konnte Block G wieder an die Finanzschule übergeben werden. Die Fassadenflächen blieben unangetastet und die Dämmung erfolgte an der inneren Hüllfläche. Die Fenster wurden komplett erneuert und mit einem außenliegenden Sonnenschutz versehen.

Vom ersten bis zum vierten Obergeschoss entstanden so 58 Einzelzimmer jeweils mit integriertem Nassbereich. Im Erdgeschoss wurde ein Clubraum mit Teeküche eingerichtet, der zum Verweilen und Austauschen einlädt. Zu erneuern waren die Installationen von Heizung, Lüftung und Sanitärbereichen. Die Elektroinstallationen wurden ausgetauscht und an die neuen Raumstrukturen sowie an die geänderten Brandschutzbestimmungen angepasst. Die neuen Nasszellen wurden als Einbauten analog eines Möbels komplett vorgefertigt eingestellt. Farbigkeit und Materialien nehmen die ursprüngliche Farbkonzeption auf. Das Bauvorhaben konnte im vom Land vorgesehenen Budgetrahmen realisiert werden. Die Sanierung erfolgte denkmalgerecht.

Beurteilung durch das Preisgericht

In der parkähnlichen Hügellandschaft stehen einzelne Punkthäusergruppen wie zufällig zusammen. Ein derartiges Ensemble – Gebäude und Freiraum – sind ein selten gewordenes Beispiel für die Baukultur der 60er Jahre. Die Sanierungsmaßnahmen wurden respektvoll und umsichtig hinsichtlich des Erhalts und Schutz der vorhandenen Bausubstanz durchgeführt. Durch innenliegende Dämmung blieb die äußere Gebäudehülle unangetastet. Umsichtige und kluge Lösungen beim Brandschutz ermöglichten einen Verzicht auf Fluchttreppenhäuser und somit einen markanten Eingriff in die Fassadenwirkung. Erfreulich ist auch, dass vormals verdeckte Wand- und Bodenflächen freigelegt wurden, wodurch die ursprüngliche Gestaltung wieder erlebbar ist. Auch die Farbwahl im Innenausbau der Nasszellen orientiert sich konsequent an dem ursprünglichen Farbkonzept. Die Sanierungsmaßnahmen wurden behutsam umgesetzt und sind beispielhaft im Umgang und Erhalt von Baukultur.