Meilenstein Bundesviertel in Bonn

Drei zu kleine Foyers an den Gebäudeecken bzw. am Hochpunkt adressieren die EG- und OG-Nutzungen. In der Überarbeitung ist der Supermarkt im Erdgeschoss zu einem Innenhof reduziert worden; jedoch hat dieser leider keinen Bezug zu den angrenzenden Nutzungseinheiten und ist lediglich von Norden aus über einen Durchgang erreichbar.

Die großen Gebäudetiefen mit den Dreibund-Erschließungen ermöglichen zwar unterschiedliche Büroraumorganisationen, sind dabei aber eher für Großmieter geeignet. Im Hochpunkt sind die Grundrisse aufgrund der großen Gebäudetiefe wenig effizient, die Brandabschnittsbildung mit Nutzungseinheiten größer 400 m² nicht optimal. Demgegenüber sind die Arbeitsplätze mit Fassadenbezug im Hochpunkt von hoher Attraktivität.

Die Überlagerung der Grundrisse von Wohnen und Büro zeigt erhebliche Konflikte, sowohl in der Konstruktion als auch in der Lage von Schächten. Um alle Wohnungen zu erschließen, sind zwei zusätzliche Treppenhäuser erforderlich. Der Schallschutz bei den bahnseitigen Wohnungen ist problematisch. Letztlich gelingt den Verfasser:innen ein plausibler Nachweis der Umnutzbarkeit nicht.

Die konventionelle Fassade mit Corporate Headquarter-Anmutung und abgerundeten Ecken wirkt beliebig, mit Wohnen funktioniert sie nicht.