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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2022

Neubau Fahrradparkhaus Dresden-Neustadt

Anerkennung

Preisgeld: 6.000 EUR

Auernhammer Wohlrab Architektur

Architektur

str.ucture GmbH

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser der Arbeit beschreiben den Baukörper als eine dem Fahrrad gewidmete Skulptur. Der unstrittig skulpturale Eindruck entsteht durch einen einfachen und konsequent durchgearbeiteten Grundgedanken: Das Abstellen der Fahrräder überlagert sich in Form einer 7,80 m breiten, flach geneigten Rampenanlage mit der Funktion der Erschließung des Gebäudes.

Der Zugang zum Gebäude erfolgt eindeutig auffindbar an der südöstlichen Ecke und ist zum Bahnhofsvorplatz hin orientiert. Kontrovers diskutiert wird, ob die hier ausgebildete Eingeschossigkeit des Baukörpers der Funktion des Haupteingangs standhalten kann. Zum Bahnhof hin steigt das Volumen auf eineinhalb Geschosse an. Der Neubau ordnet sich der Traufe des Baudenkmals damit angenehm unter, gleichwohl wird der äußerst geringe Abstand zum Bahnhofsgebäude kritisch gesehen. Nach Nordosten hin steigt das Volumen auf zwei Vollgeschosse an, wodurch ein angemessener Abschluss zum anschließenden Hang hin entsteht.

Die Fassade aus vertikalen Holzlamellen gibt das Innenleben des Gebäudes frei und lässt die innere Funktion mit dem Geschehen auf dem Bahnhofvorplatz in Kontakt treten. Der hintere Gebäudeteil wird jedoch aufgrund der Hanglage und auf Grund des Eingriffs in das Erdreich nur spärlich mit Tageslicht versorgt.

Die Außenwirkung des Gebäudes wirkt in der Ausformulierung der Fassade zu behelfsmäßig und könnte selbstbewusster gestaltet sein. Als Abschluss des Platzes wird bezweifelt, dass das Gebäude in seiner Filigranität der Massivität des Bahnhofs langfristig standhalten kann.

Die Großzügigkeit der Rampe lässt eine konfliktfreie Nutzbarkeit von Erschließung und Abstellen der Fahrräder erwarten. Freie Stellplätze scheinen intuitiv auffindbar zu sein. Nachteilig werden die Flächen für Sonderfahrzeuge gesehen, die sich über die insgesamt drei Geschosse des Gebäudes verteilen. Das Aufstellen der Fahrräder auf geneigte Fläche führt zu Einzelsystemlösungen, die eine aufwändigere Fertigung und Montage erwarten lassen.

Die Lage der Treppe als fußläufige Erschließung wird kritisch gesehen. Hier wäre eine Lösung an der Nordwestfassade, in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof, wünschenswert.

Die Bruttogeschossfläche liegt leicht unter dem Durchschnitt des Teilnehmerfelds. Fragen der Nachhaltigkeit werden mit einer Photovoltaikanlage und einer Gründachfläche beantwortet. Insbesondere auf der eingeschossigen, vom Platz aus einsehbaren Dachfläche, wird deren gestalterische Qualität jedoch in Frage gestellt. Die massiven Eingriffe in den Hang und die damit verbundenen Stahlbetonbauteile lassen trotz einer in den oberirdischen Teilen als Holzbauweise beschriebenen Grundkonstruktion Zweifel an einer nachhaltigen Realisierung des Gebäudes aufkommen.