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Einladungswettbewerb | 05/2023

Neubau HQ2 HypoVereinsbank und Entwicklung Quartier Haidenauplatz in München

1. Preis / Realisierungsteil

Sauerbruch Hutton

Architektur

MDP / Michel Desvigne Paysagiste

Landschaftsarchitektur

schlaich bergermann partner - sbp SE

Tragwerksplanung

INNIUS RR GmbH

TGA-Fachplanung

HHP - West, Beratende Ingenieure GmbH

Brandschutzplanung

ArtefactoryLab

Visualisierung

Erläuterungstext

HVB Headquarters 2, München

Dieses Hochhaus wird das Zentrum des neu entstehenden Stadtquartiers Haidenauplatz im Osten Münchens markieren. Neben dem ikonischen Hypo-Hochhaus aus den 70er Jahren im angrenzenden Stadtteil Bogenhausen wird es der zweite zentrale Standort der HypoVereinsbank sein. Die offenen Bürolandschaften des metabolistischen Vorgängerbaus werden im vorliegenden Entwurf zeitgemäß interpretiert und in kommunikative und transparente Bürowelten umgesetzt. Im vorausgegangenen Wettbewerb setzte sich der Beitrag von Sauerbruch Hutton und den Landschaftsarchitekten MDP Michel Desvigne Paysagiste gegen neun weitere internationale Teilnehmer durch.

Headquarters 2 (HQ2)

Der Turm präsentiert sich je nach Blickrichtung in unterschiedlichen Proportionen und in der Vorbeifahrt ändert sich sein Erscheinungsbild kontinuierlich: schlank und vertikal vom Stadtzentrum oder von der Bahnlinie aus gesehen, raumgreifend und horizontal betont in der Annäherung über den mittleren Ring und vom S-Bahnhof her. Die Vielansichtigkeit beruht auf der besonderen Grundrissform eines flachen Rhombus mit abgerundeten Ecken, der im Bereich seiner Mittelachse leicht zurückschwingt. Die daraus resultierende vertikale Taillierung gliedert das Volumen subtil und erzeugt in der Schrägansicht sogar die Illusion zweier hintereinanderliegender Gebäude. Zudem wird durch sie der zentrale Bereich der Atrien akzentuiert.

Das sich zu den Spitzen hin verjüngende Gebäudevolumen weitet die anliegenden Straßenräume und öffnet auf diese Weise an der Nordwestseite einen kleinen Vorplatz, der das Entrée zur Hauptverwaltung bildet. Die sanften Konturen lenken Passanten um das Gebäude zum Eingangsbereich hin. Eine flache Freitreppe, die Niveauunterschiede im Außenraum ausgleicht, setzt sich im Innern fort und lädt im offenen Foyer vor dem Bistro zum Verweilen ein. Nach dem Passieren der Zugangskontrolle gelangen Mitarbeitende und Besucher:innen in das großzügige Aufzugsfoyer, über das sämtlich Bereiche des Gebäudes erschlossen sind. Von hier führt auch eine sanft geschwungene Treppe zum Restaurant und Veranstaltungsbereich im 1. und 2. Obergeschoss.

Darüber erstrecken sich bis zum 13. Obergeschoss die Bürowelten. Diese liegen jeweils u-förmig um die beiden Kerne, zwischen denen sich dreigeschossig terrassierte Atrien öffnen. Wechselnde Deckenausschnitte verbinden die Büroebenen miteinander und verleihen jedem Atrium einen eigenen räumlichen Charakter. Die Atrien bilden das Herz des Gebäudes. Mit Besprechungsräumen, informellen Arbeitsplätzen und Erholungsbereichen bieten sie Räume der Interaktion und Kommunikation zwischen den verschiedenen Abteilungen. Das Atrium des 2. bis 4. Obergeschosses kann zudem für Sonderveranstaltungen genutzt werden. Ein Konferenzbereich mit einer Vielzahl von Besprechungsräumen erstreckt sich über das gesamte 13. Obergeschoss. Von dort setzt die Atrienverbindung zu den darunterliegenden Bürowelten ein Zeichen der Organisationstransparenz nach innen und nach außen. Im 14. Obergeschoss bietet das Dachrestaurant mit windgeschützten Terrassen einen weiten Ausblick über die Stadt und bis zu den Alpen.

Die Fassade ist durch den stringenten Rhythmus der Lisenen und Brüstungsbänder geprägt. Im Zusammenspiel betonen sie den charakteristischen Schwung des Gebäudes und stellen eine formale Kontinuität her. Vor den Atrien nimmt die Tiefe der Fassade ab und auch die Brüstungsbänder werden schmaler. Dadurch erhöhen sich Lichteintrag und Transparenz, so dass die Qualität dieser besonderen Räume auch nach außen hin lesbar wird.

Vor den Bürobereichen sind oberhalb der Fenster Brise-Soleil montiert, die dem passiven Sonnenschutz dienen. Lisenen, Brüstungen und Brise-Soleil sind mit dunkel eingefärbtem Glas verkleidet, in das Photovoltaik-Elemente integriert sind - zusammen mit dem Einsatz von Geothermie und Holz-Beton-Hybriddecken bilden sie die Eckpfeiler eines umfassenden Nachhaltigkeitskonzepts. Die monochrome Gestaltung der Fassade lenkt den Fokus auf die Plastizität des Gebäudes. So vereinen die dunkle Farbgebung und hochwertige Materialität Technik mit Eleganz.

Städtebaulicher Teil

Zusätzlich zum Realisierungsteil bestand die Wettbewerbsaufgabe aus einem Ideenteil zur Freiraumgestaltung des neuen Stadtquartiers Haidenauplatz. Hier erhielt der Entwurf des Teams Allmann Wappner und Terra Nova den ersten Preis.

Das von Sauerbruch Hutton vorgeschlagene Entwurfskonzept basierte auf drei archetypischen Gebäudevolumen: Block, Zeile und Turm. Der Turm, das oben beschriebene Verwaltungsgebäude der HypoVereinsbank, bildet im Ostteil den Hochpunkt des Ensembles und prägt mit seiner Erscheinung das Quartier. Ein Block vervollständigt die Gebäudekante auf der Nordseite. Dieser wird im Süden eine geschwungene Gebäudezeile gegenübergestellt. Durch das Vor- und Zurückschwingen des langgestreckten Volumens entstehen begrünte Außenräume unterschiedlicher Qualität. Im Zentrum des Areals, wo sich diese drei Volumen gegenüberstehen, öffnet sich auf diese Weise ein dreieckiger baumbestandener Park.

Ein weitgehender Erhalt von Bestandsbäumen und zusätzliche Neupflanzungen verbessern das Mikroklima und bieten durchgehend verschattete Wegeverbindungen im Quartier. Die Topografie der Parkflächen bildet Senken und Entwässerungsmulden aus, die im Sinne des Schwammstadtprinzips Niederschlagswasser aufnehmen und zur Verdunstung rückhalten.

Seine Inspiration bezieht das Freiraumkonzept aus der vorhandenen Grünraumstruktur des nördlich gelegenen Viertels Bogenhausen, einer der grünsten Bezirke Münchens. Diese Struktur mit ihren Qualitäten wird konzeptionell nach Süden hin bis zur Bahnstrecke um eine Parklandschaft erweitert.
Erdgeschoß

Erdgeschoß

3. OG

3. OG

Energie Konzept

Energie Konzept

Wettbewerbsumgriff

Wettbewerbsumgriff

Parameter des Quartiers

Parameter des Quartiers

Block - Komplettierung der Raumkante im Norden

Block - Komplettierung der Raumkante im Norden

Zeile - Lärmschutz des Quartiers gegen die Bahntrasse

Zeile - Lärmschutz des Quartiers gegen die Bahntrasse

Einpassung der Zeile in Reaktion auf Bestandsbebauung und Bahntrasse

Einpassung der Zeile in Reaktion auf Bestandsbebauung und Bahntrasse

Fassung differenzierter Räume

Fassung differenzierter Räume

Turm des HQ2

Turm des HQ2

Wegenetz Fußgänger und Fahrradfahrer

Wegenetz Fußgänger und Fahrradfahrer

Erschließung PKW

Erschließung PKW

Erschließung Feuerwehr und DB-service

Erschließung Feuerwehr und DB-service

Quartier mit Freiräumen

Quartier mit Freiräumen