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Offener Wettbewerb | 01/2023

Entwicklung Gesundheitscampus Klagenfurt der FH Kärnten (AT)

1. Preis

Atelier Thomas Pucher ZT GmbH

Architektur

ATP international projects ZT GmbH

Architektur

werkraum ingenieure zt gmbh

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

FH KÄRNTEN GESUNDHEITSCAMPUS KLAGENFURT
Der neue Campus der FH Kärnten für Gesundheitsberufe stellt ein wichtiges Bauteil für die weitere Entwicklung der FH und der Stadt Klagenfurt in Bezug auf den Gesundheitssektor dar. Das umfangreiche Raumprogramm spricht für den Erfolg des Standorts, die Lage an der Sankt Veiter Straße zeigt die erforderliche Präsenz und das denkmalgeschützte Bestandsgebäude zeugt von der positiven Historie des Fachzweiges.

ALT + NEU = OFFENE LERNLANDSCHAFT
Der neue Campus versteht den L-förmigen, denkmalgeschützten Bestandsbau demgemäß als baulichen Ausgangspunkt, der in zeitgemäßer Form weitergebaut und zu einem viel größeren Ganzen erweitert wird. Dazu werden die sehr vielfältigen erdgeschossigen Nutzungen in offener räumlicher Anordnung um einen zentralen Hof gruppiert und zu einem übersichtlichen Geviert zusammen-gefasst. Es entsteht ein großzügiger Sockel mit einer offenen Lern- und Forschungslandschaft rund um eine gut durchgrünte, lärmgeschützte Outdoor Lernwelt.

Eine großzügige Sitztreppe verbindet den Innenhof mit der Lernterrasse und anschließenden Begegnungszone im ersten Obergeschoß und schafft eine natürliche, einladende Verbindung zwischen Innen- und Außenraum.
Die Raumstruktur und Geschoßhöhen des Bestandsgebäudes werden auf zwei Ebenen für die Arbeitswelten der Lehrenden und die Büros der Services genutzt, die Nutzungen mit den größeren Geschoßhöhen – Eingangsbereich, Veranstaltung / Audimax, Bildungszentrum KABEG, Bibliothek, Radiologie-Labor und Lehrambulanz FH werden im neuen Teil des Sockels untergebracht.
Die Anordnung erfolgt so, dass jeweils die Lagen mit den Eingängen und auch die innenliegenden Funktionszusammenhänge gut abgestimmt sind. Die Mensa kann unabhängig vom restlichen Gebäude in der zweiten Phase errichtet werden, ist aber trotzdem gut in den Baukörper integriert. Um dem Bestand seine Referenz zu erweisen werden die neuen Fassaden des Sockelbaus in ihren Proportionen und Gliederungselementen aus dem Bestandsgebäude abgeleitet. Der Sitzkreis im Hof wird erhalten, die Reliefmauer in die Mitte des Hofes gedreht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich wird eine Durchwegung von der Stadt kommend Richtung KABEG-Gelände vermisst. Die innere Organisation des Objektes wird, ausgehend vom Eingangsbereich mit Café und Bibliothek sowie fortgesetzt in den Obergeschossen, als sehr gut empfunden. Auch die Orientierung und die Begegnungszonen sind attraktiv, gut nachvollziehbar und entsprechen den Anforderungen an eine moderne Fachhochschule. Der qualitätsvolle aber introvertierte Innenhof wird aus der FH-Perspektive mit Vorteilen der Privatheit für Studierende und Lehrende aber mit dem Nachteil der Idee einer offenen Hochschule diskutiert. In der Abstimmung verbleibt das Projekt einstimmig in der Wertung.

Vertiefte Prüfung
Das Gebäude wird nochmals in Hinblick auf seiner Erschließung und inneren Logistik diskutiert. Die Funktionen reihen sich aus der Eingangshalle mit Bibliothek und Café sowie in Verbindung mit den Obergeschossen sehr logisch und gut orientierbar aneinander. Die Begegnungsflächen bieten überaus attraktive Ausblicke. Die Wegführungen, die Qualitäten der Innenräume, sowie die Ausbildung der Loggien werden sehr positiv bewertet. Der gebaute Zentralraum (kommunikatives Herz) wird auch in der 3. Dimension als sehr attraktiv empfunden. Die innere Organisation und die Raumzuschnitte versprechen sehr viel Flexibilität, auch bezüglich der Funktionsbeziehungen. In einer Abwägung mit dem städtebaulichen Nachteil (Durchwegung vom Stadtkern Richtung KABEG-Gelände ist nicht vorhanden) wurde nochmals die überzeugende Privatheit und die überaus hohe Raumqualität des Innenhofes in seiner Bedeutung für die Fachhochschule positiv hervorgehoben. Daraus entstehen insbesondere auch für das Outdoor-Learning, als Verbindung von Innen und Außen, viele Möglichkeiten. Sowohl die Lage des Cafés, als auch der Aula mit dem Veranstaltungsbereich versprechen hochwertige Schnittmengen in Richtung Öffnung und Öffentlichkeit.