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Award / Auszeichnung | 05/2023

18. Verzinkerpreis für Architektur und Metallgestaltung 2023

The Terrace

DE-10587 Berlin, Englische Straße 21

Anerkennung | Architektur

AHM Arnke Häntsch Mattmüller Architekten GmbH

Architektur

ANH Hausbesitz GmbH & Co. Kommanditgesellschaft

Bauherren

SFB | Saradshow Fischedick Berlin Bauingenieure GmbH

Bauingenieurwesen, Bauphysik, Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 08/2019
    Fertigstellung: 04/2022

Projektbeschreibung

Grundstück und städtebauliche Situation

Das Grundstück befindet sich im städtebaulichen Entwicklungsbereich der Spreestadt Charlot-tenburg. Es grenzt mit seiner Nordseite an die Spree und wird an seiner Ost- bzw. Südseite von der Englischen- bzw. Gutenbergstraße gefasst. Auf dem ehemals industriell genutzten Gelände ent-stand in den vergangenen Jahren ein Ensemble aus vier Bürogebäuden mit insgesamt ca. 19.000 m² BGF.
Das kubische Gebäude an der Gutenbergstraße, THE BOX, ist ein ehemaliges Lagerhaus aus dem Jahr 1969, das 2014 zum Bürogebäude umgenutzt und erweitert wurde und den Auftakt für die Entwicklung auf dem Grundstück bildete. Ergänzt wurde es in den folgenden Jahren um eine Eckbebauung, THE KNEE, sowie um ein kubisches Gebäude am Spree-Ufer, THE BRICK, die beide Ende 2019 ihren Betrieb aufgenommen haben. Als vierter und letzter Baustein des Ensembles, wurde das uferbegleitende Gebäude, THE TERRACE, im Frühjahr 2022 fertiggestellt.
Die Gebäude besetzen jeweils die vier Grundstücksecken und schaffen eine offene und durch-lässige Mitte als verbindenden Freiraum. Die individuellen Fassadengestaltungen stärken den Eindruck von Solitären mit jeweils eigener Adressbildung. Über den gemeinsamen Außenraum-gestaltung bilden sie einem Büro-Campus, der von der ehemals industriell geprägten Nutzung, inspiriert ist.

THE TERRACE Bürogebäude

The Terrace ist mit seinen acht Geschossen das höchste und über seine Formgebung auch der spektakulärste Baustein des Ensembles. Seine Kubatur folgt auf der Wasserseite dem Uferverlauf des Spreebogens und korrespondiert auf der Hofseite mit der orthogonalen Ausrichtung der stra-ßenständigen Bebauung. An der West- und Südostfassade verjüngt sich die Kubatur nach oben hin, sodass sich in diesen Bereichen in jeder Etage großzügige Terrassenflächen ergeben.
Umlaufend auskragende Balkone, deren Brüstungen und Untersichten mit verzinktem Stahlblech und Gitterrosten verkleidet sind, im Wechsel mit zurückgesetzten raumhohen Verglasungen mit Schiebetüren, erzeugen den Eindruck von übereinander schwebenden, terrassierten Ebenen.
Die umlaufenden verzinkten Gitterroste an den Umwehrungen prägen durch die materialspezifi-sche Tiefe, Transparenz und Reflektionsfähigkeit das äußere Erscheinungsbild.
Der Hauptzugang erfolgt von der Südseite des Gebäudes und wird über den gemeinsamen Frei-raum des Ensembles erreicht. Über ein Foyer mit Spreeblick werden die beiden Aufzüge und das außenliegende Sicherheitstreppenhaus erschlossen.
Im Erdgeschoss sind zwei Mieteinheiten für öffentliche Nutzungen (Gastronomie/Einzelhandel) möglich. Im 1.OG bis 5.OG sind jeweils zwei Büroeinheiten und ab dem 6.OG jeweils eine Büro-einheit je Etage vorgesehen.

Die Struktur der Grundrisse wird durch die räumlichen Setzungen aus Erschließungskern, Bespre-chungsraum, und Sanitärbereich definiert. Dazwischen ergibt ein fließender Innenraum der sich umlaufend zu den Balkonen und Terrassen orientieren kann und vielfältige Durch- und Ausblicke zur Spree, in den Innenhof und die angrenzenden Straßenräume ermöglicht. Die Transparenz und Durchlässigkeit des Ensembles wiederholt sich in der inneren Organisation der Bürogrundrisse.
Die großzügige Raumwirkung wird unterstützt durch einen durchgängigen Fußbodenbelag aus Terrazzoplatten der auf den Terrassen als Gitterrost Flächen bis an die Umwehrung geführt wird.

Das Gebäude ist mit einem leistungsstarken Rechensystem (Brain) ausgestattet, das die digitale Infrastruktur und technische Funktionen unterstützt, auswertet und eine intelligente übergeordne-te Steuerung der unterschiedlichen haustechnischen Anlagen ermöglicht. Durch die zentrale Steuerung der einzelnen Anlagen (z.B. Sonnenschutzsteuerung, Heizung, Kühlung, Bauteilaktivie-rung, Lüftung, Beleuchtung…) wird ein effizientes Zusammenspiel erreicht, das individuell auf die Nutzer reagieren kann. Des Weiteren wird der Arbeitsalltag und der Betrieb rund um die Räum-lichkeiten erleichtert, wie z. B.: WI-FI-Struktur, Raumbetriebssysteme, schlüsselloser Zugang, Anbie-tersysteme, Anlagennetz- und Energieüberwachung, Parkplatzverwaltung und Fahrzeugidentifika-tion und E-Tankstellen.

Beurteilung durch das Preisgericht

The Terrace befindet sich als Teil eines Ensembles aus vier Bürogebäuden an der Spree in Berlin-Charlottenburg. Mit seiner Formgebung und Höhe weckt der Acht-Geschosser Assoziationen an ein Kreuzfahrschiff. Seine umlaufend auskragenden Balkone, deren Brüstungen und Untersichten mit feuerverzinktem Stahlblech und Gitterrosten verkleidet sind, erzeugen im Wechsel mit zurückgesetzten raumhohen Verglasungen den Eindruck von übereinander schwebenden, terrassierten Ebenen. Feuerverzinkte Gitterroste als Umwehrungen prägen durch ihre materialspezifische Tiefe, Transparenz und Reflektionsfähigkeit das äußere Erscheinungsbild und kommen zusätzlich als Bodenbelag der Balkone und als Deckenbekleidung im Inneren zum Einsatz. Die Jury lobt den konsequenten Einsatz von feuerverzinkten Stahlelementen in Kombination mit Glas und Beton im gehobenen Bürobau.