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Offener Wettbewerb (auch für Studenten) | 11/2021

EUROPAN 16 Deutschland - Living Cities

Visualisierung

Visualisierung

CAMPUS conneXion

2. Rundgang / Standort Ettlingen

archis Architekten + Ingenieure GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Haltung
Das Wettbewerbsareal befindet sich in einem heterogenen Umfeld aus unterschiedlichsten Gewerbebereichen und wird von den begrenzenden Bahngleisen im Westen und der Straße im Osten dominiert.
Keine anderen Umgebungsfaktoren prägen das Gelände stärker als die westlich gelegene Bahntrasse: Die Gleiskurve im Süden und die angrenzenden Bebauungen im Norden und Osten bilden einen Pool von unterschiedlichsten Anforderungen, die zusammen mit den im Auslobungstext formulierten Aufgaben eine besondere Herausforderung an das Entwurfsteam bilden.
Ettlingen liegt in einem aufregenden natürlichen Spannungsfeld in Halbhöhenlage zwischen den Ausläufern des Schwarzwaldes und den Weiten der Rheinebene. Der Altstadtkern und die Alb bilden ein idyllisches, stabiles und ortsbildprägendes Motiv, das Grundlage für unsere Transformation des ELBA-Areals in einen neuen Lebensabschnitt ist.
Aus diesen Rahmenparameter entwickeln wir unsere städtebauliche Haltung: Campus ConneXion wird zu einem eigenen „Ökosystem“ aus vernetzten Baukörpern, Räumen und Flächen, das das gewünschte Raumprogramm sicher und nachhaltig erfüllt. Die eingesetzten Baukörper vernetzen sich untereinander in den verschiedenen Ebenen. Die eingezogenen Verbindungsrouten stärken die entstehenden Gemeinschaften und bilden die Lebensadern des Systems. Das Aktivband schließt den übergeordneten Ettlinger Grüngürtel und bildet einen natürlichen Ausgleich zur urbanisierten Fläche. Die Grünanlage bietet Platz für Aktivitäten und Begegnungen im Freien und verbindet auch die Strukturen der AVG mit dem urbanen Gebiet im Osten.
Die gewerblichen Baukörper der vernetzten Gebäude der AVG formen gleichzeitig einen aktiven Schallschutz entlang der Bahngleise im Westen und eine Skyline entlang des grünen Aktivbandes zwischen den beiden Baubereichen. Von der Eingangsebene bis zur letzten Dachfläche bildet das neue Quartier einen vertikalen Campus mit unterschiedlichen HUBs zur Steigerung der langfristigen Überlebenschance.
CampusConneXion wandelt das ELBA-Areal zu einem Begegnungs-HUB, in dem Aufenthalts- und Aktionsflächen die Raumpotenziale maximal ausschöpfen und nicht nur alle Angebote des Quartiers miteinander verbunden werden, sondern auch eine städtebauliche Lücke zwischen Ost und West im urbanen Gefüge Ettlingens geschlossen wird.

Verkehrswegestruktur
Die parkenden PKWs, die Anlieferzonen und die Ver- und Entsorgungsflächen werden direkt an den vorhandenen Straßen abgegriffen, strukturiert weitergeleitet und verwahrt. Für das gesamte Quartier wird keine tief gebundene Garage, sondern ein integriertes Parkhaus gebaut. Ab der dritten Geschosszone sind die Gewerbebauten autofrei.
Dadurch wird nicht nur die Wirtschaftlichkeit optimiert, sondern auch eine flexible und drittnutzungsorientierte Planung unterstützt. So können diese Flächen beispielsweise den vorhandenen gewerblichen Nutzungen zugeschlagen werden, wenn der individuelle PKW-Verkehr weiter abnimmt. Der Lärm, der an den Gleisharfen und den Wendekreisen entsteht, wird durch den grünen Deckel abgeschirmt, der somit einen doppelten Nutzen in seinem Dasein erhält. Der historisch gewachsene nordöstliche Auftakt des Quartiers wird zum Mobility-HUB ausgebaut: Vor der alten Eilgüterhalle entsteht eine Plattform neuer Techniken zur umweltverträglicheren Mobilität, die nicht nur den Nutzer:innen des neuen Campus ConneXion, sondern allen Ettlinger:innen Zugang zu neuen Mobilitätsformen bietet.

Mikroklimaoptimierung
Die Anordnung der verschiedenen Grünraumstrukturen sorgt für eine Optimierung der Umgebungstemperaturen und des Feuchtehaushalts des gesamten Gebiets. Das Aktivband bildet dabei den wesentlichen Bestandteil für Durchlüftung und Kühlung in den Sommermonaten. Durch die intensive Begrünung aller Dachflächen kommt dieser Effekt auch in jedem Einzelgebäude zum Tragen und gewährleistet langfristig eine Verbesserung des Überhitzungsschutzes im Sommer. Die grüne Erschließungsfuge sorgt für einen abwechslungsreichen Aufgang zur mit einem Flugdach überdeckten Gleisanlage und fördert die Vernetzung auf natürlichem Wege. Am Kreuzungszirkel der grünen Fuge wächst aus einem Trichter ein Baumhain. Regenrückhaltemöglichkeiten sorgen
für eine verlängerte Verdunstung und somit für ein aktives CO2-Management im Gefüge. Die an den vorhandenen Straßen und Wegebeziehungen bereits bestehenden Bäume werden erhalten und führen somit zu einer integrierten Stadtentwicklung und nicht zu einer Verunstaltung an der Nahtstelle des neuen Ortes.
Mit dieser Erweiterung wird die Stadt Ettlingen nicht nur zu einer eigenständigen Landmarke in der Region, sondern darüber hinaus auch zu einem Maßstabsbildner in Sachen Nachhaltigkeit in Europa.
Plan 01

Plan 01

Plan 02

Plan 02

Plan 03

Plan 03

Schnitt

Schnitt

Axonometrie

Axonometrie