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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2019

Neubau Feuerwehrhaus Leingarten

Modellfoto

Modellfoto

1. Rundgang

archis Architekten + Ingenieure GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau
Am Ortseingang von Leingarten zeigt sich das neue Feuerwehrhaus zurückhaltend und gleichermaßen selbstverständlich in die vorhandene Landschaft eingebettet. Der Baukörper besticht durch seine Kompaktheit und Schlichtheit in Form und Materialeinsatz. Die Positionierung im östlichen Bereich des Grundstücks ermöglicht die Realisierung einer äußerst wirtschaftliche Baulösung durch geringe Aushuberfordernisse, ressourcenschonende Landschaftseingriffe und großflächigem Erhalt des umgebenden Baumbestands. Die große Herausforderung bei der Arrondierung der funktionalen Nutzungseinheiten des Anforderungskatalogs, ist die Verortung des ruhenden Verkehrs. Durch die optimale Platzierung der Zufahrten direkt an der Nordheimer Straße, am tiefsten Punkt 201müNN des Grundstücks, und den daran anschließenden Parkierungsflächen der „Alarmparker" unterstützt wiederum die Idee eines funktionalen Zweckbaus mit eigener Sprache, unter minimalem Einsatz von Veränderung der natürlichen Landschaftssituation. Die Belieferung und Ver- bzw. Entsorgung des neuen Feuerwehrhauses erfolgt ebenfalls über diese Zufahrt. Die Höhenlage des Gebäudes ist maßgeblich durch die Lage der Fahrzeughalle auf 201müNN bestimmt. Dem Stand der Fahrzeuge direkt gegenüber ist die Alarmausfahrt zugeordnet. Der Abstand der beiden Zuwegungen (Zu- und Ausfahrt) zueinander ermöglicht eine kreuzungsfreie Anordnung der gesamten Anlage. Die Einfriedung des Übungsfeldes durch Stützwände und die straßenseitige Anschüttung des vorhandenen Erdaushubmaterials, sorgt für einen ruhigen und ausgeformten Sichtschutz, zur Vermeidung der Ablenkung anderer Verkehrsteilnehmer. Der trapezförmige Baukörper erhält seine Form durch Bezüge zu den Straßen und unterstützt hiermit gleichermaßen die Dynamik die einer Feuerwehr inne wohnt.

Architektur
Die Fahrzeughallenhöhe als maximale Einzelraumhöhe von 6,50m im Lichten, wird durch die 2-geschossig nebeneinander angeordneten Funktionseinheiten bestimmt. Diese Kompaktheit schlägt sich ebenfalls in der Wirtschaftlichkeit des Gesamtentwurfs nieder. Die ausschließlich nach den funktionalen Anforderungen des Feuerwehrbetriebs und -ablaufs strukturierte Konzeption des neuen Feuerwehrhauses gliedert das Innenleben in Teilbereiche, die sich allesamt um die zentrale Fahrzeughalle gruppieren. Am Haupteingang im Norden befindet sich im Erdgeschoss dem Foyer zugeordnete die Einsatzleitung sowie direkt anschließend die Umkleidebereiche. Im Obergeschoss darüber sind die Bereiche der Gemeinschaft, Verwaltung und Schulung, sowie ein Jugendraum angeordnet. Auf der hangseitig eingebundenen Seite der Fahrzeughalle im Süden liegen im Erdgeschoss die Werkstätten, Lagerräume und auch die Anlieferung. Der Übungsbereich inklusive Turm bildet den nordwestlichen Abschluss des Gebäudekomplexes. Das Treppenhaus an der Gebäudeecke zum benachbarten Übungshof mit Waschplatz, dient gleichzeitig als Nebeneingang zu den östlichen Nutzungsbereichen.
Durch den Haupteingang im Norden betritt man das 2 geschossige Foyer, das einen repräsentativen Zugang ausbildet. Dieses Foyer mit seinem Luftraum dient als Verteiler zwischen den Einsatzbereiche und dem Verwaltungsbereich, sodass diese auch unabhängig voneinander bespielt werden können.
Positionierung des Einsatzlageraums sowie des Besprechungsraumes an dieser prägnanten Stelle erlaubt die Übersicht sowohl über eintreffende Einsatzkräfte, die Fahrzeughalle und auch den Hallenvorplatz Vom Foyer aus betritt man auch den Einsatzbereich auf direktem Wege ohne Querung anderer Funktionseinheiten. Die Umkleiden sind so organisiert dass die Trennung zwischen Damen und Herren nach Bedarf verschoben werden kann. Der Zugang aus den Umkleiden in die Fahrzeughalle ist direkt gegenüber liegend über den zentralen Flur angeordnet. Dieser Flur ist in ausreichender breite dimensioniert so dass hier auch im Alarmfall ein reibungsfreier Verkehr möglich ist. Über den Flur ist d Zugang zur Fahrzeughalle direkt zu jedem Fahrzeugstellplatz von hinten möglich so dass sich die Wege nicht in der Halle kreuzen. Entlang des Flures können hallen-seitig Hochregallager für Einsatzmittel eingerichtet werden. Die Werkstätten sind über den Flur direkt an die Halle angebunden. Der Anlieferbereich, das Einsatzmittellager und Regallager liegen angrenzend zum Waschplatz und zum Übungsturm im nordwestlichen Bereich.
Der Grundriss des Obergeschosses ist analog zum Erdgeschoss aufgebaut. Auch hier tangiert ein Erschließungsflur die Fahrzeughalle und ermöglicht den Blickbezug zu den Einsatzfahrzeugen aus der oberen Etage. Direkt an das Foyer angeschlossen befindet sich der große Schulungsraum mit WC-Anlage und eigener Pantryküche, sodass eine gewünschte Mitbenutzung des Foyers als Pausenbereich ermöglicht werden kann, sowie die Büros der Feuerwehrführung. Schulungs- und Jugendraum können für Veranstaltungen auch mittels mobiler Trennwände zusammengeschaltet werden. Der hierfür vorgesehene Parkplatz grenzt ebenfalls direkt an den Eingang an.

Konstruktion und Gestaltung
Die Massivbauweise in Stahlbeton / Kalksandsteinmauerwerk mit angemessenen Spannweiten ermöglicht eine äußerst wirtschaftliche Umsetzung des Feuerwehrhauses. Eine nachhaltige Wärmedämmung auf mineralischer Basis sowie hochwärmedämmende Fensterelemente sorgen für einen sehr günstigen Energiehaushalt mit geringen Folgekosten im Betrieb.
Brettschichtbinder als Sicht-Tragwerk der Halle nehmen den Innenraumgestaltungsfaden desObergeschosses auf.
Die Fassade wird durch eine hinterlüftete feuerverzinkte Stahlblechhaut vor Wind und Wetter geschützt.
In Teilbereichen kann dasselbe Blech perforiert, zur Belichtung und Belüftung z.B. der Umkleideräume bzw. des Fahrradabstellraumes eingesetzt werden.
Die Dachflächen werden in großen Teilen intensiv begrünt, so dass die im Süden höher gelegene Landschaft scheinbar ohne Unterbrechung auf das Dach des Neubaus fortgesetzt werden kann.
Oberlichtkuppeln versorgen die Halle auch in tiefen Bereichen mit natürlichem Licht.
Ein Brise soleil als Verbindung zwischen Turm und Gebäude, ermöglicht einen Freisitz für Veranstaltungen, gleichermaßen schafft es einen ruhigen Ort für Pausen bei der Übung.

Außenanlagen
Die Pkw-Parkplätze im Westen werden in Rasengittersteinen ausgeführt um die Versiegelung der Flächen möglichst gering zu halten. Der Hallenvorplatz sowie der Übungshof mit Waschplatz im Osten sind asphaltiert/betoniert um den hohen Anforderungen und der Belastung gerecht zu werden.
Das gesamte Gelände ist von Sichtbetonwänden eingefasst und in Teilbereichen von außen mit Erdreich abgeböscht und begrünt.

Gebäudetechnik und Energie
Die Anforderung Effizienz-Haus nach KfW-Standard und die neueste EnEV-Norm wird erfüllt. Geplant ist eine Wärmepumpe auf Wasserbasis zur Wärmeerzeugung. Ergänzt wird dies durch eigengenutzte Photovoltaik-Paneels mit Speicherkapazitäten auf den Flachdächern zur Reduziert des Bedarfs an Elektro-Energie. Vorgesehen sind Flächenheizungen im Niedertemperaturbetrieb (Fußboden- oder Deckenheizung, über Wärmepumpe im Sommer auch als Kühl-Medium einzusetzen). keine außergewöhnliche Schallbelastung vorliegt, wird ein einfacher Dauerlüftungsbetrieb vorgeschlagen über Fensterprofillüfter und mehrstufiges zentrales Abluftsystem in den Bädern.
Modellfoto

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Plan 01

Plan 01

Plan 02

Plan 02