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Award / Auszeichnung | 05/2023

BIG SEE Architecture Award 2023

Um- und Anbau Wohn- und Geschäftshaus

DE-72070 Tübingen, Pfleghofstraße 4.1

WINNER | Extension and reconstruction

Dannien Roller Architekten + Partner PartG mbB

Architektur

Dagmar Hedder Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Schneck Schaal Braun Ingenieurgesellschaft Bauen

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten, Innenräume, Möblierung

  • Projektgröße:

    406m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 12/2019
    Fertigstellung: 10/2020

Projektbeschreibung

Integrierende Architektur, die in der Verbindung zur Vergangenheit Gegenwart schafft

Das spätklassizistische Wohn- und Geschäftshaus Pfleghofstraße 4/1 in der Tübinger Altstadt wird 2019/20 von Dannien Roller Architekten + Partner umgebaut und durch einen eingeschossigen Anbau erweitert. Das Architekturbüro nutzt selbst die Räume in Nachbarschaft zum historischen Pfleghof.Die breite Fensterfront zur Pfleghofstraße erlaubt Einblicke und den Zutritt in den zweigeschossigen Empfangsbereich. Der Ladenraum bietet verschachtelte Durchblicke, unter anderem durch offenes Fachwerk, in die verschiedenen Ebenen. Die Idee einer offenen, egalitären Bürolandschaft ist umge- setzt.
Über die abwärts führende Treppe gelangt man in das Zwischengeschoss als Verbindung zum Anbau. Die Bodenplatte des Altbaus wurde hier abgesenkt. Genutzt wird das Mezzanin zur Unterbringung von Technik, Sanitärräumen und Küche. Im Neubau sind Bibliothek, ein Konferenzbereich und Büros untergebracht.
Die Räume beeindrucken durch Schlichtheit. Die Wandflächen im Altbau sind mit durchgefärbtem grobem Putz gestaltet, während im Neubau das rohe Mauerwerk sichtbar und von rauer Ästhetik ist. Farbliche Akzente, wie der Küchentresen in Neongelb, Messinggeländer und silberne Vorhänge stehen in lebendigem Zwiegespräch mit der Architektur.
Der Neubau, der sich winkelförmig Richtung Mühlstraße erstreckt, setzt sich in seiner modernen Formensprache vom Altbau ab und greift gleichzeitig die Vergangenheit des Ortes auf und fügt sich in den historischen Kontext ein.
Der offene Innenhof zitiert ein Element der Tübinger Stadtstruktur und schafft eine Verzahnung von privatem und öffentlichem Bereich. Großflächige Fenster öffnen die Fassade und ermöglichen den Blick zum Österberg. Die grobe Putzstruktur in zurückhaltender Mehrfarbigkeit korrespondiert mit den Natursteinmauern der Schulberg- terrassen und dem Pfleghof.
Die Terrassierung des Anbaus mit begrünter Dachlandschaft differenziert den skulpturalen Baukörper, der sich in den Hang der Schulbergterrassen einbettet und wie selbstver-ständlich Bestandteil der vorgegebenen Topografie und Stadtmorphologie wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Dannien Roller Architekten + Partner’s conversion of the neoclassic residential and commercial building with a single-storey extension in Tübingen’s historic centre in 2019/2020 is a successful example of architecture integrating into historical context while retaining autonomy of style. A transparent windowed façade leads into the architecture practice’s reception area with interlaced apertures through open timber frames offering glimpses of different levels in the open office landscape. Created by lowering the old building’s floor slab, the mezzanine houses technical installations and bathrooms. The new building, where the library and offices are located among other things, impresses with its bare masonry aesthetic. Wall surfaces in the old building feature unfinished, solid-coloured plaster. Colour accents such as the brass railings, silver curtains and the neon yellow kitchen counter are used to powerful effect. The angled new building contrasts with the rear of the old building with its modern architecture language, yet forms a natural, integral part of the existing topography. The open inner courtyard emulates a typical element of the Tübingen urban structure. Unfinished plaster in restrained colours matches the natural stone walls in the surrounding area. The green roofscape and tiers contrast with the sculptural building structure, respectfully embedded into terraced slope along the Schulberg.