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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2023

Deutsche Botschaft Tel Aviv / Neubau Residenz in Herzliya (IL)

Gartenansicht der Residenz

Gartenansicht der Residenz

1. Preis

Gustav Düsing

Architektur

wolff:architekten

Architektur

Architekten für nachhaltiges Bauen GmbH

Architektur

EMMERIK garden design and research

Landschaftsarchitektur

Bollinger+Grohmann

Tragwerksplanung

Dehne.Kruse, Brandschutzingenieure GmbH & Co. KG

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Der Entwurf ist eine Transformation des Bestandsgebäudes und des Gartens, um den räumlichen und repräsentativen Ansprüchen einer Botschaftsresidenz gerecht zu werden und gleichzeitig auf nachhaltige Weise mit einfachen und passiven Mitteln unterhalten werden kann. Der Entwurf folgt dem Prinzip des „Eco-Minimalismus“, bei dem die Idee der Reduktion als Ausdruck einer klima- und ressourcenschonenden Architektur verstanden wird. Die gestalterische Haltung betrachtet Raumklima als organisatorisches Grundprinzip und stellt eine Alternative zu über-technisierten Gebäudehüllen und energieintensiven Komfortansprüchen dar. Die neue Gebäudehülle umschließt das Gebäude als eine kompakte Form und erzeugt eine klimatische und programmatische Zwischenzone (Mid-doors). Der Entwurf berücksichtigt die klimatischen Bedingungen vor Ort, indem die einzelnen Funktionsbereiche ihren klimatischen Ansprüchen entsprechend beurteilt werden. Um Ressourcen zu sparen werden beispielsweise Räume, die selten genutzt werden, nur mit einer leichten, licht- und luftdurchlässigen Hülle ausgestattet. Der Entwurf zeigt, wie eine klimagerechte Architektur auch im Kontext von repräsentativen Gebäuden und den Anforderungen einer Botschaftsresidenz umgesetzt werden kann.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Leitidee der Arbeit folgt mit dem Erhalt des Kerns des Bestandsgebäudes „dem Prinzip des Eco-Minimalismus“.

Der größere Raumbedarf wird durch eine umhüllende Struktur mit vorgehängter Metallfassade gewährleistet. Dadurch entsteht ein Zwischenraum, der als Zwitter zwischen Innen- und Außenraum verschiedene Nutzungsmöglichkeiten und besondere Raumeindrücke bietet, die die besondere klimatische Situation des Ortes widerspiegeln.

Der Metallvorhang wird beweglich ausgebildet, um Windschutz und verschiedene Blicke in den Garten zu ermöglichen. Die Realisierbarkeit dieses Mechanismus wird kontrovers diskutiert [...]

Der zukünftige Baukörper ist sehr kompakt organisiert, so dass der Garten mit seiner wertvollen Bestandsvegetation erhalten wird und das Verhältnis zwischen Gebäude und Garten in einem ausgewogenen Verhältnis bestehen bleibt. Das neue Bild des Trockengartens, das eine Vegetation ohne intensive Bewässerung entwickelt, wird als nachhaltig und zukunftsweisender Beitrag gewertet. [...]

Insgesamt handelt es sich um eine Arbeit, die mit wohltuender Bescheidenheit die deutsche Residenz in Israel verkörpert und damit die Tradition der diplomatischen Vertretung dort fortsetzt. Ganz richtig wird die Frage nach den Formaten zukünftiger diplomatischer Arbeit gestellt bzw. nach dem wirklichen Bedarf an repräsentativen Großveranstaltungen in klimatisierten Räumen. Gleichzeitig wird mit größter Konsequenz die Frage der Nachhaltigkeit des Bauens in den Mittelpunkt gerückt.

Bei hoher gestalterische Qualität entsteht damit eine Botschaft, die mit großer Weitsicht in die Zukunft blickt.
Einsatzmodell

Einsatzmodell

Lageplan

Lageplan

Modell des Entwurfes - gartenseitige Ansicht

Modell des Entwurfes - gartenseitige Ansicht