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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2023

Kinderbetreuung Oberrotweil in Vogtsburg im Kaiserstuhl

1. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

Lanz Schwager & Partner Architekten mbB

Architektur

365° freiraum + umwelt

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die VerfasserInnen der Arbeit 1013 entscheiden sich in direkter Ableitung zum länglichen Grundstück für einen linearen klaren Baukörper, der in Holzbauweise errichtet werden soll. Entlang der Erschließungsstraße verbleibt ein schmaler Streifen für die Anordnung von Fahrradabstellplätzen und Senkrechtparkern, der ebenfalls eine angemessene Zone vor dem Haupteingang zwischen Straße und Gebäude aufspannen hilft. Der breitere längs gerichtete Außenbereich wird Richtung Feuerwehr für die Außenspielflächen herangezogen. Es wird anspruchsvoll sein, diesen schmalen Streifen räumlich zu gliedern. Am südlichen Grundstücksrand verbleibt eine grundstückstiefe Fläche, die hier in ein Baumhain verwandelt wird. Wenn es gelänge die Hauslänge zu reduzieren, würde dieser Bereich an Qualität und Bespielbarkeit, insbesondere für die Kindergartenkinder gewinnen!

Der zweigeschossige Holzbau wird durch ein asymmetrisches Satteldach in ruhiger Form überdeckt. Im Inneren überzeugt die klare Nutzungsgliederung von Norden nach Süden. Im Norden erhält der Vereinsraum mit den Nebenräumen sein „eigenes Haus“ und nutzt hier für den großen Versammlungsraum die zweigeschossige Höhe bis unter das Dach. Richtung Süden folgen die beiden zweigeschossigen Häuser für die Kindertagesstätte und die Kinderkrippe.

Zwischen den beiden „Häusern“ wird der Bereich mit den allgemeinen Nutzungen positioniert. Hier befindet sich sinnvoll der Haupteingang und die Sonderbereiche. Die Verteilung der Sonderräume auf die beiden Ebnen mit der Küchenandienung im EG über einen Durchlader zur Küche im Obergeschoss wird als Lösung positiv gewertet.

Eine zusätzliche Rhythmisierung durch die internen Treppenhäuser und den Garderoben mit Anschluss an die Fassaden schaffen holzbaugerecht umgesetzt eine spannende Wege Raum Abfolge Der lineare Innenflur wird vielfach gebrochen, birgt Räume zum Verweilen und Spielen und verschafft der Hausmitte eine wechselvolle natürliche Belichtung.

Der weiter Dachüberstand Richtung Südosten und die im 1. OG vorgelagerte Balkonzone verschattet in den warmen Sommermonaten die Räume und schafft bei schlechtem Wetter eine direkt den Gruppen vorgelagerten Spielbereich. Vom 1. OG gelangt man direktüber einläufige Treppen in den Freibereich. Positiv wird in der Jury, die Anordnung zusätzlicher Nebeneingänge, bzw. Ausgänge bei den internen Treppen der Kita und der Grippe diskutiert, die zu den Abholzeiten eine Verteilung der wartenden Kinder im Inneren ermöglicht.

Eine sehr fein ausdifferenzieret Fassade mit klug gewählten Vor- und Rücksprüngen bedient auf dem engen Grundstück mit seiner Schichtung eine große erlebbare Tiefe und schafft Raumdifferenzierungen. Hier wird zum einen Distanz, Abstand auf engem Raum aufgebaut und in anderen Bereichen Raum für das Begegnen angeboten.

Die gewählte Gebäudetypologie und die klar umgesetzte Holzbaustruktur, sowie die ausgewerteten Kenndaten lassen eine ökonomische Umsetzung erwarten.

Mit dem Entwurf gelingt eine zeitgemäße Umsetzung eines bewusst gezeigten Konstruktiven Holzbaus, mit vielfältigen und flexiblen Raumangeboten, die der Pädagogik eine große Spielwiese sein wird und in den Köpfen ein prägendes Bild hinterlässt.