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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2023

Umgestaltung Schweizer Platz / Schweizer Straße in Frankfurt am Main

ein 2. Preis

Preisgeld: 31.902 EUR

Fichtner Water & Transportation GmbH

Verkehrsplanung

faktorgruen

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf 223803 sieht ein zentrales kreisförmiges Plateau vor, das die Haltestelle der Tram aufnimmt und zugleich die grüne Mitte des Platzes bildet. Dieses Plateau kann über Wege gut durchquert werden und verfügt über eine Sitzkante in Richtung der Platzränder. Im Resultat entstehen zwei ringförmige Nutzungsbereiche mit relativ viel Grün. Das Grün besteht neben den Bestandsbäumen aus neu gepflanzten klimaresilienten Arten sowie aus Gräsern und Staudenpflanzungen. Damit bringt es zeitgemäße Vegetationsbilder auf den Platz. Für Aufenthaltsqualität, auch in kleinklimatischer Hinsicht, sorgt des Weiteren ein Wasserband mit Fontänen im südöstlichen Teil des Platzes. Rings um den Platz bieten Holzplateaus um die Bäume herum eine Vielzahl von Sitzmöglichkeiten. Kioske und Außengastronomie vervollständigen das Aufenthaltsangebot.
Während der Kfz-Verkehr der Nebenstraßen vom Schweizer Platz abgehängt ist (einzelne Fahrbeziehungen zwischen den Nebenstraßen könnten allerdings ggf. im Rahmen einer Überarbeitung ermöglicht werden), verläuft die Schweizer Straße geradlinig über den Schweizer Platz. Außerhalb des Platzbereiches ist die Schweizer Straße durch eine weiche Separation der Verkehrsarten gekennzeichnet, d.h. sie befinden sich auf einem Geländeniveau, abgegrenzt durch markante Linienelemente und unterschiedliche Beläge. Das bietet ein hohes Maß an Belastbarkeit und Anpassungsfähigkeit der Verkehrsfläche, aber auch an Potenzial für Konflikte zwischen den Verkehrsarten (z.B. spontane Querung durch Fußverkehr, Kurzzeitparker auf Radweg). Eine Reduzierung der zulässigen Geschwindigkeit ist bei diesem Konzept folgerichtig (kritisch: die Geschwindigkeit der Straßenbahn müsste ebenfalls herabgesetzt werden). Die Knotenpunkte auf der Strecke sind gepflastert, im Sinne einer Mischverkehrsfläche. Kritisch ist hier die sichere Führung sehbehinderter Menschen zu sehen. Dazu gibt es keine belastbare Aussage. Der funktionale Übergang von der Schweizer Straße auf den Schweizer Platz ist stimmig. Noch nachbesserungswürdig sind die Lichtsignalanlage unter dem Aspekt einer sicheren Querung des Fuß- und Radverkehrs hinsichtlich des sehr breiten Querungsbereiches zwischen LSA Schweizer Straße und Tram-Haltestelle. Der Radverkehr wird auf gekennzeichneter Fläche über den Platz im Kreisverkehr geführt, flankiert von Gehbereichen. Eine Öffnung in beide Verkehrsrichtungen wird angeregt. Zu prüfen ist, ob die Länge der Haltestelle der Tram ausreichend ist.
Die gestalterischen Überlegungen überzeugen und insbesondere zeigt sich der gewählte Verkehrsansatz auf der Schweizer Straße elegant. Im Gesamten handelt es sich um einen klaren Entwurf, dessen Qualitäten sich teilweise erst auf den zweiten Blick offenbaren.