Bundeswettbewerb HolzbauPlus 2022/2023 - Klimaschutz durch Innovation

Die beiden Neubauten Woof & Skelle sind Teil des von der Bremer Heimstiftung entwickelten Ortsteils Ellener Hof aus 500 größtenteils öffentlich geförderten Wohnungen – ein neues Quartier im Bremer Osten, dass sich am Bild eines im Laufe der Zeit gewachsenen Dorfs orientiert und weitestgehend in Holzbauweise errichtet wird. 
In dem Projekt von ZRS Architekten Ingenieure sind neun Wohnungen und eine Kindertagesstätte entstanden, wobei die Aufteilung der Funktionen auf zwei Häuser die Interaktion mit dem Stadtraum stärkt. Skelle, das Wohngebäude, weist fünf Etagen auf, wovon die unteren beiden der Kita-Nutzung vorbehalten sind. In den Obergeschossen sind sieben teils barrierefreie und zwei rollstuhlgerechte Wohnungen unterschiedlicher Größe angeordnet. Woof, das kleinere Gebäude mit zwei Etagen beherbergt weitere Kita-Räume, die Frühförderung und ein Elterncafé. Die Zugänge zu den beiden Kita-Bereichen liegen sich unmittelbar gegenüber und über die Fassade aus vorvergrauter nordischer Fichte verbinden sich die Baukörper zu einem Ensemble.

Der konsequente Einsatz nachwachsender Baumaterialien und ein hoher Holzbauanteil zeichnen das Projekt aus: Die Konstruktion in Skelettbauweise ermöglicht ein hohes Maß an Flexibilität für zukünftige Umnutzungen, der Betonanteil ist auf 
ein Minimum reduziert, auf einen Keller wurde verzichtet. Neben Tragkonstruktion und Außenwänden sind auch Trennwände, Treppenhaus, Aufzugsschacht und Balkone in Holzbauweise ausgeführt. Auf der Ebene der Bauelemente 
wurde auf reversible Verbindungen und robustes Konstruieren Wert gelegt, sodass Gebäudehülle und Rohbau komplett rückbaufähig sind. Der Anteil erdölbasierter Dämmstoffe ist auf das absolute Mindestmaß reduziert, stattdessen kommen Zellulose, Holzfaser und Schaumglas zum Einsatz. Ein Low-Tech-Klimakonzept unterstützt diese kreislaufgerechte und ressourcenschonende Bauweise.

Kompakte Baukörper mit geringem Flächenverbrauch ermöglichen das Anbieten bezahlbaren Wohnraums und bei ca. 25 Quadratmetern Wohnfläche pro Kopf ein ressourcenschonendes, wirtschaftliches Wohnen. Daneben zeichnet der konsequente Einsatz nachwachsender Baumaterialien und ein hoher Holzbauanteil von rund zwei Drittel das Bauvorhaben aus. Damit werden die Gebäude zur „technischen Kohlenstoffsenke“ und tragen aktiv zum Klimaschutz bei.

Die Fassade ist als vertikal strukturierte, vorvergraute Holzbekleidung aus Nordischer Fichte und mit hellen Holzfenstern erstellt. Neben Tragkonstruktion und Außenwänden sind auch Trennwände, Treppenhaus mit treppenraumseitig sichtbaren Brettsperrholzwänden, Aufzugsschacht und Balkone in Holz ausgeführt. Die Brandwand zum Nachbarhaus des zweigeschossigen Gebäudes wurde ebenfalls als Holzmassivwand errichtet. Erwähnenswert sind auch die sichtbaren, tragenden Holzbauteile in F-60B bei Verzicht auf Kapselungen mit Gipsplatten. Für die Dämmung kommen Zellulose für Außen- und Innenwände, Holzfaserdämmung als druckfeste Dachdämmung und Schaumglas unter der Bodenplatte zum Einsatz.

Zur ambitionierten Verwendung von Holz und nachwachsenden Rohstoffen ist die Ausrichtung auf das kreislaufgerechte Bauen positiv hervorzuheben. Der Gebäudeentwurf in Holzskelettbauweise ermöglicht die Veränderung des Innenausbaus und damit ein hohes Maß an Flexibilität für Umnutzungen. Durch wiederverPREISTRÄGER | Kategorie „Neubau in Holz“ – 2. Preis wertbare Bauprodukte aufgrund reversibler Konstruktionen können Gebäudehülle und Rohbau komplett zurück in den Kreislauf gehen. Die Baustoffe lassen sich auf der gleichen Ebene der Nutzungskaskade halten und zusätzliche Emissionen durch Neu- oder Umbau mit neuen Rohstoffen sind vermeidbar.

Ein Low-Tech-Klimakonzept unterstützt die kreislaufgerechte und ressourcenschonende Bauweise. Aufgrund der Verbindung des Quartieransatzes mit der Schaffung von bezahlbarem und architektonisch qualitätvollem Wohnraum bei Verwendung einer klimafreundlichen Bauweise mit Holz ist das Projekt zukunftsweisend.