modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 07/2023

Bundeswettbewerb HolzbauPlus 2022/2023 - Klimaschutz durch Innovation

Straßenansicht Neubau

Straßenansicht Neubau

Wilhelm Gentz Grundschule, Neuruppin

DE-16816 Neuruppin, Gerhart-Hauptmann-Straße 38

Preisträger Sanierung, Umnutzung und Revitalisierung von Bestandsgebäuden

CKRS ARCHITEKTEN

Architektur

ifb frohloff staffa kühl ecker

Tragwerksplanung

Technische Gebäudeausrüstung Azimuth

TGA-Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Schulen, Sport und Freizeit

  • Projektgröße:

    6.680m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 10/2019
    Fertigstellung: 08/2022

Projektbeschreibung

Ein bestehendes Plattenbau-Schulgebäude des Typs „Erfurt“ in Neuruppin zeigt sich nach dem Um- und Neubau durch CKRS Architekten CO2-freundlich, mit optimierter innerer Organisation und zukunftsfähigem Lernkonzept.

Das Ensemble setzt sich aus drei Einzelbausteinen zusammen: Der bestehende Plattenbau mit Lerninseln, der verbindende L-förmige Anbau mit Gemeinschaftsbereichen wie Mensa und Verwaltung und der Neubau der Sporthalle. Zusammen ergeben die Bausteine ein kompaktes Gebäude (1+1+1 = 1), das sich als prägender Stadtbaustein in die Umgebung einfügt. Die neue Fassade aus unbehandeltem Lärchenholz umhüllt das gesamte Gebäudeensemble und schafft neben der optischen Verbindung der drei Bauteile eine energetische Optimierung des bestehenden Plattenbaus.

Im „zentralen Gelenk“ zwischen Bestandsriegel und Anbau befindet sich der neue Haupteingang, der in ein zweigeschossiges Foyer mit Spiel- und Lesetreppe führt. Breite Stufen bieten Sitzmöglichkeiten, z. B. für Aufführungen im Foyer oder als Lesetreppe bei Regenpausen. Im 1. Obergeschoss befindet sich die zentrale Bibliothek mit Anbindung an die Mensa. Der neue breite Flurbereich vor den Gruppenräumen im Bestandsriegel kann zum Spielen, Lesen und Entspannen genutzt werden. Im Inneren des Gebäudes finden sich vielfältige Bezüge: Ein Blick in die Sporthalle wird über Fenster in der Mensa und in den Fluren vor den Lerninseln im EG und 1. OG gewährt. Über eine Tribüne in der Sporthalle ist ein Rundlauf durch das gesamte Gebäude möglich.

Alle neuen Außenwände werden ressourcenschonend als Holzrahmenbau mit hochwärmedämmender Holzfaserisolierung realisiert. Das Tragwerk der Sporthalle ist aus 13 m langen und 3 m hohen Holz-Fachwerkträgern konstruiert. Eine Photovoltaik-Anlage auf den Dachflächen wird für die Stromerzeugung genutzt und überschüssige Energie in das Netz eingespeist.

Durch die Weiternutzung der bestehenden Bausubstanz (graue Energie) und den Einsatz natürlicher, nachwachsender Materialien genügt die Wilhelm Gentz Grundschule höchsten ökologischen und wirtschaftlichen Ansprüchen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Sanierung und Ergänzung der Wilhelm-GentzSchule Neuruppin in der Kategorie „Sanierung, Umnutzung und Revitalisierung von Bestandsgebäuden“ zeigt beispielhaft die Möglichkeiten des Weiterbauens im Bestand mit nachwachsenden Rohstoffen auf.

Die Mauerwerks- und Stahlbetonkonstruktion der Decken und die tragenden Wände blieben im Bestandsgebäude erhalten; die nicht tragenden Außenwände wurden rückgebaut. Auf diese Weise wird die Primärkonstruktion des Plattenbaus mit der verbauten grauen Energie weiter genutzt. Die Rohbaukonstruktion des Anbaus besteht aus massiven Decken und Stützen aus Stahlbeton. Alle neuen Außenwände wurden ressourcenschonend als Holzrahmenbau mit hochwärmedämmender Isolierung als neue Gebäudehülle projektiert. Einblasdämmung aus Holzfaser ergänzt die Holzfassadenkonstruktion. Die hochwärmedämmende Hülle ist das schlüssige Pendant zu Fernwärmenutzung und Photovoltaik. Die Fassadenbekleidung besteht aus einer unbehandelten Lärchenholzschalung aus einheimischem Einbau und erfüllt die heutigen Anforderungen an Wärmeschutz und zeitgemäße Ästhetik.

Der entstandene Baukörper überzeugt sowohl im städtebaulichen Kontext als auch in seinen innenräumlichen Qualitäten. Das Gebäude strahlt als wertvoller Stadtbaustein ein zukunftsfähiges Image aus, das den Wert der weitergenutzten Gebäudesubstanz wie selbstverständlich integriert. Auch die alte Bodenplatte wird als Parkfläche weiter genutzt. Selbst wenn aus wirtschaftlichen Gründen der Ergänzungsbau als Stahlbetonskelett ausgeführt wurde, kann die Sanierung überzeugen. Die neue Fassade gibt der Schule eine weithin sichtbare Adresse und fügt sich nach Umbau und Erweiterung als ein prägender Stadtbaustein in die Umgebung ein.
Blick vom Schulhof auf den umgebauten Plattenbauu

Blick vom Schulhof auf den umgebauten Plattenbauu

Ausschnitt Straßenansicht Neubau

Ausschnitt Straßenansicht Neubau

Umgebauter Plattenbau mit Neubau Sporthalle

Umgebauter Plattenbau mit Neubau Sporthalle

Eingangsfoyer mit Sitztreppe

Eingangsfoyer mit Sitztreppe

Blick von der Mensa ins Eingangsfoyer

Blick von der Mensa ins Eingangsfoyer

Doppelsporthalle

Doppelsporthalle

Blick auf die Tribüne

Blick auf die Tribüne

Ausschnitt Sporthalle mit Dachwerk

Ausschnitt Sporthalle mit Dachwerk

Tribüne der Sporthalle

Tribüne der Sporthalle

Flurerweiterung des Bestandes

Flurerweiterung des Bestandes

Klassenraum mit Einbaumöbel

Klassenraum mit Einbaumöbel

Klassenraum im umgebauten Bestandsplattenbau

Klassenraum im umgebauten Bestandsplattenbau

Blick aus dem Lehrerzimmer

Blick aus dem Lehrerzimmer

Bauzustand nach Entkernung Typ Erfurt

Bauzustand nach Entkernung Typ Erfurt