modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 07/2023

Städtebauliche Einbindung und Gestaltung Feuerwehrhaus Berg und DRK-Rettungswache in Ettlingen

Lageplan

Lageplan

ein 3. Preis

Preisgeld: 16.500 EUR

Auernhammer Wohlrab Architektur

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

str.ucture GmbH

Tragwerksplanung

Hautum Infrastruktur GmbH

Verkehrsplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der städtebauliche Ansatz, die Neubauten für Feuerwehr, DRK und Wohnen als solitäre Baukörper in zueinander versetzter Anordnung auf dem Grundstück zu platzieren, lässt sowohl eine angemessene Körnung der vorgeschlagenen Bauvolumen als auch wohltuend durchfließende Freiräume entstehen. Mit der Setzung der Wohnbauten im Süden wird eine gute Anbindung an den Ortsrand ermöglicht. Die Sonderbauten an der Nordseite bilden einerseits einen baulichen Abschluss und andererseits auch einen angemessenen Ortseingang aus.
Die Alarmparkplätze mittig zwischen Feuerwehr und DRK verortet liegen funktional richtig und sind zu den
Ausfahrten der Einsatzfahrzeuge hin ohne Kreuzungsverkehr störungsfrei angelegt. Die gute funktionale Trennung von Parkierung und Ausfahrten erfordert jedoch auch eine relativ große, die Gebäude umspülende Erschließungsfläche für die Fahrzeuge, die zu einem recht hohen Versiegelungsgrad führt. Auch wird eine Eingrünung der Erschließungsflächen im Norden und Osten der Feuerwehr, die den Übergang in den Landschaftsraum ausbilden kann, vermisst. Die teilweise Überdachung der Stellplätze mit PV und Entsiegelung der Parkierungsflächen wird hingegen positiv bewertet. Der mögliche Lärmeintrag der Alarmparkierung ins Wohngebiet müsste überprüft werden.
Die Eingänge zu Feuerwehr und DRK liegen sinnfällig auf kurzem Wege von der Parkierung erschlossen und finden auch eine Anbindung ans südliche neue Wohnquartier.
Die kompakten und knapp organisierten Grundrisse des 2-geschossigen Feuerwehrgebäudes erfüllen die funktionalen Anforderungen der Feuerwehr überzeugend. Sowohl die räumlichen Zuordnungen als auch die schwarz-weiß Trennungen sind gut erfüllt. Die Gemeinschafts- und Verwaltungsräume im Obergeschoss sind richtig angeordnet. Barrierefreiheit und notwendige Rettungswege sind erfüllt. Weitere Angebote zur Gemeinschaft, z.B. im Freibereich, werden nicht angeboten.
Der eingeschossige DRK Grundriss entspricht ebenfalls grundsätzlich den Anforderungen der Auslobung. Die schwarz-weiß-Trennung im Umkleide- und Duschbereich ist jedoch nur schematisch dargestellt und müsste noch detaillierter ausgearbeitet werden.
Der Vorschlag, fünf 3-geschossige Wohnwürfel locker in den fließenden Landschaftsraum einzulegen und ein autofreies Quartier vorzuschlagen, wird grundsätzlich positiv gewürdigt. Jedoch können nur vier der fünf Bauten um die gemeinschaftliche Mitte angeordnet werden, der östlichste Baustein ist von der Gemeinschaft etwas abgehängt.
Die unterschiedlich großen Fußabdrücke der Wohngebäude ermöglichen 2- und 3 Spänner-Typen und einen guten Mix aus Wohnungsgrößen. Alle Wohnungen sind nach mindestens 2 Seiten orientiert und erlauben eine gute natürliche Belichtung und private Freiräume nach Süden, Osten oder Westen. Über kleine grundrissliche Anpassungen könnten die Wohnungen dem Lärmschutz nach Westen zum Straßenraum ebenfalls noch leicht Rechnung tragen.
Aussagen zum Freiraum, zu gemeinschaftlichen Nutzungen und Spielbereichen werden nur angedeutet. Die Bebauungsstruktur mit ihren großzügigen Freiräumen und der schattenspendenden Durchgrünung lässt jedoch diese gut weiter zu entwickeln und auch Themen der Regenwasserversickerung und Entsiegelung zukünftig integrieren.