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Award / Auszeichnung | 07/2023

Ehrenpreis für guten Wohnungsbau 2023

Vogelsperspektive S-N

Vogelsperspektive S-N

Genossenschaftliches Wohnen RIOriem

DE-81829 München Trudering-Riem, Willy-Brandt-Allee 26-34 / Selma-Lagerlöf-Straße 4

Sonderpreis für Soziale Vermieter*innen

Wogeno München eG

Bauherren

Wohnbaugenossenschaft wagnis eG

Bauherren

ARCHITEKTUR: ZWINGEL/DILG

Architektur

Färbinger Rossmy Architekten

Architektur

a+p Architekten Kellner-Grau-Stange Partnerschaft mbB

Architektur

grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Seeberger Friedl Planungsgesellschaft mbH

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    19.600m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 03/2016
    Fertigstellung: 04/2021

Projektbeschreibung

RIORiem ist das erste gemeinsame Projekt der Wohnbaugenossenschaften wagnis eG und WOGENO München
eG. Der 197 Meter lange Hausriegel bildet ein klares Gegenüber zu den Messehallen im Norden und öffnet sich
im Süden mit einer differenziert gestalteten Fassade zum Quartier – gleich einem lebendigen Bienenstock.

Der Bau, entworfen von der ARGE RIOriem Architekten, trägt seine Konstruktionsweise über die
Fassadenmaterialien nach außen: Das Sockelgeschoss mit großen Spannweiten in Beton ermöglicht eine
Nutzungsvielfalt für gewerbliche und soziale Angebote, die fünf darüberliegenden Geschosse in Holzbauweise
verweisen auf die kleinteiligere Wohnnutzung. 150 Wohneinheiten in einem Mix unterschiedlicher Förderart und
Haushaltsgröße, mit Mini-Appartements, Clustern, Familien- und Maisonettewohnungen mit angeschlossenen
Büros sorgen für eine diverse Zusammensetzung der Bewohnerschaft. Mit dem Franziskuswerk Schönbrunn
wurde ein inklusives Wohnkonzept in vier betreuten Wohngemeinschaften umgesetzt. Barrierefreie
Laubengangerschließung im Norden und die vielen nach Süden gerichteten Balkone fungieren auch als Orte der
„zufälligen Begegnung“.

In einem moderierten Partizipationsverfahren wurden die zukünftigen Bewohner*innen früh in den
Planungsprozess und die Konzeption der Gemeinschaftsräume einbezogen. Seit Bezug werden die
Gemeinschaftsräume vom eigens durch die Bewohner*innen gegründeten Verein RIO Riem e.V. gepflegt und
verwaltet.

Während der große Multifunktionssaal und der Mobilitätsraum im Erdgeschoss eine Zwischenschicht zwischen
dem Innenhof und dem Straßenraum bilden, orientieren sich der Waschsalon, der Yoga- und der Kreativraum
zum ruhigeren Innenhof. Weiterhin befinden sich in der Erdgeschosszone eine Frühförderstelle der Lebenshilfe,
Startstark als Anlaufstelle für benachteiligte Jugendliche, Kleingewerbe sowie eine Ballettschule.

Die Freiflächen im Außenbereich, ein barrierefreier gemeinschaftlicher Dachgarten und der begrünte Innenhof
bieten hohe Aufenthaltsqualität. Das schmal geschnittene Innenhofareal erhielt ein identitätsstiftendes
Gesamtkonzept: die sämtliche Freifläche wird als ein naturnaher „Spielplatz“, ein urbaner Dschungel, verstanden.
Die Dachterrasse mit Alpenblick, Hochbeeten und einer außenliegenden Küche bietet einen perfekten Ort für
Feste und gemeinschaftliches Miteinander.

Der hohe Anteil nachwachsender Rohstoffe der Holzmassivbauweise trägt wesentlich zu einer positiven CO2-
Bilanz des Gebäudes bei. Umfangreiche Sharing- und Mobilitätsangebote, die auch dem Quartier zur Verfügung
stehen, unterstützen die Reduktion der individuellen Wohn- und Tiefgaragenflächen. Heizung und Warmwasser
werden durch Fernwärme aus Tiefengeothermie gespeist. Ein Brunnen für Gießwasser sorgt für sparsamen
Wasserverbrauch. Auf der gesamten Dachfläche ist eine Mieterstrom-PV-Anlage untergebracht, die durch die
Energiegenossenschaft Isarwatt eG betrieben wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Jury lobt die Kooperation der beiden Bauherr*innen, durch die mit den geteilten Nutzungen zum einen Flächen gespart, zum anderen eine hohe Vielfalt an Nutzungen und Nutzer*innengruppen sowie Wohnformen erzielt wird. Zusätzlich beherbergt das Gebäude ein offenes, gemeinschaftliches Wohnkonzept inklusive einer Anlaufstelle für benachteiligte Jugendliche. Die inklusiven Wohnprojekte sind besonders gelungen. Gerade Menschen mit Behinderung brauchen neben barrierefreiem Wohnraum auch Möglichkeiten um mit andern Menschen in Kontakt zu treten. Zum selbstbestimmten Leben gehört Teilhabe, mit den Mitmenschen in Austausch zu kommen und sich in einem Quartier selbständig zu bewegen, um an Aktivitäten teilnehmen zu können. Im RIOriem wurde der Aspekt der inklusiven Lebensform, mit der Öffnung zum Quartier, hervorragend umgesetzt.
Hofseite

Hofseite

Wohnung

Wohnung

Erdgeschoss Nord

Erdgeschoss Nord

Erdgeschoss Nord

Erdgeschoss Nord