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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2023

Muslimische Akademie Heidelberg

Lageplan

Lageplan

2. Preis / Städtebauliche Ideenteile

Preisgeld: 11.000 EUR

Yonder – Architektur und Design

Stadtplanung / Städtebau

PEYKER landschaftsarchitektur

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

STÄDTEBAULICHER IDEENTEIL – BAUFELD ED 5.2
Ganz bewusst werden beim Baufeld ED 5.2 in Teilen die städtebaulichen Vorgaben des Bebauungsplans verlassen, um mehr Wohnungen mit deutlich verbesserter Belichtung und Blick in die südwestlichen Felder anbieten zu können. Durch die Öffnung des westlichen Blockrands wird zudem eine bessere klimatische Durchlüftung des Blocks garantiert. Anforderungen an Anzahl und Durchmischung der Wohneinheiten können trotz der zusätzlichen Einschnitte in den Blockrand in der verlangten Größe hergestellt werden. Die geforderte BGF wird mit der gewählten Kubatur des Blocks sogar geringfügig erhöht. Die gewünschten Townhouses und Maisonettewohnungen mit privaten Gärten im Innenhof sind entlang des »Langen Angers« angeordnet. Nahezu alle Wohnungen erhalten wahlweise einen Gartenzugang, Loggien oder Balkone. Im Grenzbereich zur MAHD werden im Erdgeschoss gemeinschaftlich Nutzungen in der Südwestspitze des Wohnquartiers platziert, um dort eine verbesserte Verwebung der Funktionseinheit mit den Außenflächen des gastronomischen Betriebs der Akademie zu erreichen.

STÄDTEBAULICHER IDEENTEIL – BAUFELD ED 6.1, ED 6.2, ED 7, ED 3.1
Für den städtebaulichen Ideenteil der Baufelder ED 6.1, ED 6.2, ED 7, ED 3.1 wird für die südwestausgerichteten Teile der Blöcke ein zusätzlicher Wohnungsanteil vorgeschlagen. Im Interesse von Wohnungen mit verbesserter Belichtung werden auch hier partielle Blockränder geöffnet. Dies dürfte zudem zu einer deutlich verbesserten sommerliche Durchlüftung der Blöcke führen. Flächenverluste durch die Einschnitte wirden durch punktuelle Erhöhung der Gebäudetiefen und - höhen in einzelnen Baufeldern ausgeglichen. Anstelle einer Tiefgarage wird im Sinne energetischer Nachhaltigkeit (weniger Verbau von treibhausgasförderndem Beton!) eine Quartiersgarage über mehrere Geschosse auf der Nordwestecke des Baufelds ED 3 vorgeschlagen. Die Quartiersgarage ist so geplant, dass sie in einer zukünftig hoffentlich autofreieren Zukunft, flexibel und einfach wieder in Wohnraum verwandelt werden kann. Der Hochpunkt im Baufeld ED 6.2 soll hinsichtlich seiner Kubatur modifiziert, aber grundsätzlich erhalten bleiben. Im Zuge der Neuplanungen soll sichergestellt werden, dass dieser dergestalt nicht in Konkurrenz mit dem zeichenhaften Hochpunkt der MAHD gerät. Entlang des »Langen Angers« sollen in den Erdgeschossen gegenüber der MAHD kleinere Läden und Cafés vorgesehen werden, um so auch an dieser Stelle die Kommunikation zwischen Stadtgesellschaft und MAHD zu fördern. Im westlichen Teil des »Langen Angers« sollen Gewerbe und Handwerksbetriebe Flächen finden. Die Nord- und Westseite des Gebiets bleibt überwiegend Büronutzung vorbehalten.

FREIRÄUME STÄDTEBAULICHER IDEENTEIL – INNENHÖFE
Die Innenhöfe stellen semi-öffentliche Freiräume dar. Es sollen identitätsstiftende Aufenthaltsräume entstehen, die die Bewohner zur Teilhabe am gemeinschaftlichen Leben anregen. Die Innenhöfe folgen somit einer modernen Interpretation des öffentlichen Angers – mit der Anlage von Kräuter- und Gemüsebeeten, Obstbäumen und Orten, wo etwa Nachbarschaftsfeste gefeiert werden können. In jedem Innenhof sind Spielmöglichkeiten für Kleinkinder vorgesehen. Die Identität eines Innenhofs wird über seinen spezifischen formalen Duktus, seinen Materialien und Vegetationsbildern gefördert. Im Quartier ED 5.2 sind den Erdgeschoßwohnungen private Freibereiche vorgelagert – kleine Gärten oder Terrassen, die einen diskreten Puffer zur Öffentlichkeit darstellen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die großen Blocks ED 6.2, 7 und 3.1 werden durch jeweils 2 Fugen in der Blockrandbebauung gegliedert, das wird begrüßt, weil dadurch kleinere Investitionsabschnitte gebildet werden könnten. Die sanfte Differenzierung der Traufhöhen wird als positiver Beitrag für die Straßenzüge bewertet.
Der Hochpunkt auf der Südostecke von ED 6.2 wird längs zum Langen Anger gelegt und bildet ein gelungenes Gegenüber des Volumens der Muslimischen Akademie. Diese sanfte Fortschreibung des Rahmenplans wird als angemessen empfunden.
Der Vorschlag des Baufeldes ED 5.2 orientiert sich erkennbar an der Rahmenplanung. Die Auflösung des westlichen Baukörpers führt zu einer erkennbaren Verbesserung der Wohnlage. Die Verteilung der Bauvolumina mit einem sehr schlanken Westflügel wird kontrovers diskutiert.
Das Ladengeschoss an der Ecke erscheint fragwürdig. Zur Eppelheimer Terrasse im Osten hingegen wird die gewerbliche Erdgeschossnutzung begrüßt. Die Wohnungstypologie inklusive der vorgeschlagenen Maisonettetypen zeigte eine gute Durcharbeitung. Die Ausbildung eines Baukörpers mit vier Vollgeschossen am westlichen Abschluss zur Promenade ist an dieser Stelle vorstellbar. Die Fortsetzung der Stampfbetonmauer entlang der Promenade erscheint dem Kontext angemessen und erlaubt gute Wohnsituationen im Erdgeschoss.
Schwarzplan

Schwarzplan

Städtebau 1

Städtebau 1

Städtebau 2

Städtebau 2

Städtebau 3

Städtebau 3