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Offener Wettbewerb | 06/2023

Neugestaltung Tummelplatz in Graz (AT)

3. Preis

Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH

Stadtplanung / Städtebau, Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der für den Tummelplatz ausgewählte Plattenbelag aus unterschiedlich großen, offenfugigen Natursteinplatten (Platzteppich aus warmgrauem Granit) ist barrierefrei begehbar, gut befahrbar und harmoniert durch die homogene Materialität mit den umgebenden Gassen. Die Einbeziehung des Baumbestandes und die Neupflanzung von in Habitus, Farbe und Blatt variierenden Baumarten führt zur Erhöhung des Grünanteiles, wobei durch die lockere Anordnung der Bäume der Platz optimal beschattet wird. Die flexible und variable Möblierung (Schattenbank, Brunnenbank, Sonnenbank) aus Stahl und Holz fügt sich in das neue Ensemble ein, ohne aufdringlich zu wirken. Mit dem ´Tummelbrunnen´ erhält der Tummelplatz ein belebendes Wasserelement, das für Jung und Alt einen Anziehungspunkt darstellt. Gut durchdacht ist auch die Anforderung an die Entwässerung mit dem Schwammstadt-Prinzip sowie einer leistungsfähigen, unterirdischen grün-blauen
Infrastruktur. Die schwellenlose Ausbildung und zurückhaltende Gestaltung des Bischofsplatzes wird als Teil des Gesamtkonzeptes wahrgenommen, während die Gasse Tummelplatz und die Bürgergasse in ihren Ausformulierungen noch Potenzial aufzuweisen haben.

Kontrovers diskutiert wird die mittige Situierung des Brunnes samt Baumgruppe, wodurch die Nutzung des Platzes als Ort für Veranstaltungen und als Marktplatz eingeschränkt ist; ebenso wird ein Konflikt von Ruhezonen um den Brunnen und dem Radverkehr gesehen (keine klare Trennung). Die Belichtung erfolgt als reine Überspannungslösung mit kleinen Leuchten sowohl über den Plätzen als auch über den Modulen. Die Anordnung ist im Wesentlichen regelmäßig und erscheint bezüglich der Anzahl minimiert. Die Anordnung ist auf gleichmäßige Ausleuchtung der gesamten Bereiche ausgelegt. Insgesamt handelt es sich um einen gelungenen Beitrag zur klimafitten Stadt vor dem Hintergrund des sensiblen Umgangs und der Entwicklung der historischen Altstadt von Graz