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Offener Wettbewerb | 06/2023

Neugestaltung Tummelplatz in Graz (AT)

Visualisierung

Visualisierung

2. Ankauf

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Stadtplanung / Städtebau, Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ein sanftes Update

Der Tummelplatz ist einer der wichtigsten Freiräume im Gefüge der Grazer Altstadt. Neben seiner repräsentativen Funktion (die er im Laufe der letzten Jahre immer weniger erfüllt hat) ist er ein wichtiger Aufenthaltsort für die Bewohner- und Besucher:innen der Altstadt, die Schüler:innen des akademischen Gymnasiums und für Veranstaltungen (z.B. Markt oder Kundgebungen). Um diese Aufgaben auch weiterhin erfüllen zu können, braucht der Tummelplatz ein dringend notwendiges Update. Im Zuge der Neugestaltung sollen ganz wesentliche Anforderungen in Einklang gebracht werden. Im ersten Schritt wird eine typologische Klärung der einzelnen Bereiche in Platz, Gasse und Garten vorgenommen. Diese Klärung bildet eine wichtige Grundlage für die Ausgestaltung und Lesbarkeit der einzelnen Bereiche. Im zweiten Schritt werden durch ganz gezielte, punktuelle Baumpflanzungen Bereiche mit sommerlicher Überhitzung verschattet und dadurch die Aufenthaltsqualität in den zunehmend heißen Sommermonaten auch langfristig gesichert. Als dritte Maßnahme werden die Beläge erneuert. Damit wird - dem historischen Stadtraum entsprechend - über die hohe Wertigkeit und Langlebigkeit des Natursteins, eine atmosphärische und kontextuelle Kohärenz hergestellt. Über die Beläge können zusätzlich die Teilbereiche Platz - Gasse - Garten klar erkennbar gemacht werden. Auch die Barrierefreiheit wird durch die gesägte Oberfläche der Steine erhöht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt zeichnet sich mit seiner ruhigen Pflasterung und das Anknüpfen an die vorhandene Beleuchtung durch einen stimmigen Anschluss an die Grazer Innenstadt aus. Die offene Gestaltung wird durch Baumpflanzungen an den Rändern gerahmt, am Tummelplatz wird dies durch große Pflanzbeete noch unterstrichen. Die Beete bilden aber auch Barrieren und die davor platzierten langen Bänke mit Blick auf den Platz bieten ein wenig kommunikatives Sitzangebot. Die Lage des ovalen Wasserelementes wirkt beliebig. Das Projekt bietet Raum für Märkte und Veranstaltungen, die Platzmitte bleibt jedoch weiterhin kaum gekühlt. Der Bischofsplatz ist entsiegelt, kühl und bietet einen ruhigen Rückzugsort. Sehr zurückhaltend ist die Lösung bezüglich der Tag- und Nachtwirkung der Leuchten. Trotz der Überspannungslösung bleibt die Transparenz der Lichtebene erhalten. Die Ertüchtigung der Bestandsleuchten, die breit in der Altstadt eingesetzt sind, ist ein interessanter Aspekt für die weitere Entwicklung des Konzeptes über den Tummelplatz hinaus. Insgesamt werden wenig Spielangebote gesetzt und die schwierige Verkehrssituation mit der querenden Radverbindung bleibt unverändert.
Lageplan

Lageplan

Detailschnitt

Detailschnitt