Nichtoffener Wettbewerb | 07/2023
Neubau Willy-Hellpach-Schule / Campushaus und Bildungscampus Heidelberg
©h4a Architekten
Perspektive Innen
1. Preis
Preisgeld: 75.000 EUR
h4a Gessert + Randecker Architekten | h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Viktoriia Tsyndrenko, Alexander Heimbuch, Philip Ledwoch, Leonard Beltramo, Anica Diberto, Rebecca Fischer, Vuong Khoa Tran, Alexander Zemtsov
RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten
Landschaftsarchitektur
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf für den Campus bietet die Chance, einen Ort vielfältiger Begegnungen zu entwickeln. Das gelingt insbesondere dadurch, dass das Campushaus in den Mittelpunkt des städtebaulichen Konzeptes gerückt wird.
Das Campushaus als Ergänzung und ‘Mantel‘ der Sporthalle bildet die eindeutige Mitte des Campus. Es weist Eingänge an drei Seiten auf, die die bestehenden Rückseiten aufheben und neue Raumzusammenhänge ermöglichen.
Hiermit verbunden sind drei differenzierte Freiräume, die in interessante Beziehungen zueinander treten. Positiv gesehen wird, dass auf eine solitäre Nord-Süd-Achse verzichtet wird und abwechslungsreich gestaltete, unterschiedlich dimensionierte Freiräume im Sinne neuer Plätze entstehen. Diese stehen in sehr guter funktionaler Verbindung zu den angrenzenden Bildungseinrichtungen.
Hierüber gelingt es, den Campus zur angrenzenden Umgebung adäquat zu öffnen und über den Freiraum zu verbinden.
Geöffnet wird der derzeit introvertierte Campus sowohl zu den wichtigen Zugängen zur S-Bahnstation und zur Römerstraße sowie über ein neues ‘Forum‘ im Süden des Campushauses zum Helmholtz-Gymnasium. Hier, wie auch in den anderen Freibereichen, wird das Bildungsquartier, je nach angrenzender Nutzung, auch für die Nachbarschaft präsent, was dem Ziel, mehr als Schule zu sein, sehr dient. Offen bleibt allerdings, wo und wie die Eingriffe in die Freiflächen des Hauses der Jugend kompensiert oder neu geordnet werden können. Insgesamt wird auch der unnötig hohe Versiegelungsgrad der Freiflächen hinterfragt.
Kritisch gesehen wird ebenfalls, dass die inneren Funktionsbeziehungen des Campushauses, hier insbesondere der Mensa zur Bühne im Erdgeschoss nicht optimal organisiert sind und dass die Andienung der Küche nicht nachvollziehbar ist.
Die neue WHS hat ihre Adresse ebenfalls am zentralen Platz. Hochbaulich wird er damit nach Norden räumlich gefasst. Das zweigeschossige Foyer in Ecklage bietet auf unprätentiöse Weise Beziehungen zum Campusschulhof im Osten sowie zum Campusplatz im Süden. Von hier gelangt man direkt in die angrenzenden und darüber liegenden Schulräume.
Der Stelzenbau mit neuer einläufiger Treppe beherbergt den Verwaltungs- und Wirtschaftsbereich, was funktional sinnvoll ist. Durch das Einrücken der Erdgeschossnutzung bleibt die Leichtigkeit des tradierten Erscheinungsbildes erhalten. Ähnlich wird auch mit den Neubauten umgegangen, wodurch architektonisch das Bild eines Ensembles und im übertragenen Sinnen einer Gemeinschaft entsteht. Sehr positiv ist das Freihalten der Nord-West-Ecke von Bebauung und der kleine bauliche ‘Fußabdruck‘ der Neubauten insgesamt. Dadurch kann der wertvolle Baumbestand bestmöglich erhalten werden.
Für den Neubau wird eine Holzmodulbauweise vorgeschlagen, die Vorfertigung und schnelle Montage ermöglicht. Holzbetonverbunddecken und Fassaden in Holzbauweise werden als Teil eines Nachhaltigkeitskonzeptes beschrieben, das aus Sicht des Preisgerichtes durch die sehr kompakte Bauweise unterstrichen wird.
Der Altbau des Stelzenhauses wird konsequent erhalten und transformiert. In einem kleinen abgesetzten Anbau entstehen kleinere, in der Nutzung noch zu präzisierende Räume und das erforderliche Fluchttreppenhaus.
Das vorgestellte Brandschutzkonzept ist plausibel und umsetzbar.
©h4a Architekten
Perspektive Außen
©h4a Architekten
Lageplan
©h4a Architekten
Grundriss EG
©h4a Architekten
Grundriss 1.OG
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Ansicht West
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Schnitt
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Ansicht Süd
©h4a Architekten
Schnitt