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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2023

Neubau Willy-Hellpach-Schule / Campushaus und Bildungscampus Heidelberg

Blick auf die Berufsschule

Blick auf die Berufsschule

3. Preis

Preisgeld: 22.500 EUR

Schaltraum Dahle - Dirumdam - Heise Partnerschaft von Architekten mbB

Architektur

HinnenthalSchaar Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich überzeugt die Arbeit durch eine ausgeprägte, sehr grün gehaltene Campusmitte, die über einen kleinen Gelenkplatz im Norden aus der Ost-West-Verbindung entlang der Bahn alle angrenzenden Campusbausteine gut anschließt. Kritisch diskutiert wird hierbei lediglich die im Ideenteil angebotene Erweiterung der Pestalozzi-Schule im Westen, die zwar strukturell gefällt, jedoch gleichzeitig den verfügbaren Raum zur Willy-Hellpach-Schule einengt.

Der Rhythmus der Campusbausteine entlang der Campusmitte könnte noch ausgeprägter sein, bindet aber auch in seiner Nord-Süd-Orientierung wohltuend das neue Jugendhaus ein. Die gewünschten Nord-West-Adressierungen auf dem Campus sind nachvollziehbar gegeben, könnten aber zur Römerstraße differenzierter gestaltet werden. Intensiv diskutiert wird die angebotene Ostanbindung über den bestehenden Fahrradweg in Richtung Helmholtz-Gymnasium. Hier gefallen der gut gestaltete Naturraum und die angebotenen Querungen, die allerdings aufgrund ihrer Bedeutung großzügiger ausfallen könnten. Inwieweit in diesem Kontext die bestehende und viel genutzte Fahrradverbindung ‘entschleunigt‘ werden könnte, wird kontrovers diskutiert, jedoch als möglicher Impuls gesehen.

Der Neubau der WHS ist geprägt von der Revitalisierung und konsequenten bauplastischen Freistellung des bestehenden Stelzenbaus. Daraus abgeleitet streben die Verfasser*innen an, den Duktus des 1950er-Jahre Gebäudes strukturell und zeitgemäß interpretiert im Neubau aufzugreifen. Dies wird in der Jury anerkennend, aber auch kontrovers diskutiert. Das Foyer des Schulneubaus wird ebenfalls über eine Arkadenzone erschlossen, bietet jedoch an das Forum angrenzend, kaum attraktive, belebende Raumnutzungen an.

Die Raumcluster in den drei aufsteigenden Geschossen sind gut nutzbar konzipiert und bieten der Schule die notwendigen Differenzierungsflächen an. Nicht überzeugend ist allerdings die angebotene Konzentration der EDV-Klassen in den oberen Ebenen des Stelzenbaus, da diese zu zeitraubenden innerschulischen Wegen führt. Der Brandschutz im angebotenen Konzept wird als lösbar gesehen.

Das Campushaus orientiert sich eindeutig zur Campusmitte und bietet als kompakter, zweigeschossiger Baukörper gute Voraussetzungen für die Umsetzung der gewünschten Nutzungen in vielfältigen Kombinationen. Kritisch wird hierbei allerdings die Orientierung der Bibliothek zur lauten Römerstraße gesehen. Im Ausdruck und in der Gestaltung ist das Campushaus mit der WHS und den übrigen Bestandsbauten verwandt.

Positiv zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang auch die einfachen und dennoch sorgfältig gesetzten Erweiterungsbauten der bestehenden Sporthalle, die dem heute ‘gesichtslosen‘ Gebäude einen wohltuenden Ausdruck verleihen.

Insgesamt überzeugt die Arbeit durch ein ausgewogenes städtebauliches Konzept, ein den Bestand berücksichtigendes Freiraumkonzept, eine zeitgemäße Transformation der bestehenden Architektur im Abgleich mit den Anforderungen der Auslobung sowie eine zu erwartende wirtschaftliche Umsetzbarkeit.
Blick auf das Campushaus

Blick auf das Campushaus

Lageplan

Lageplan

Piktogramme

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Schwarzplan

Schwarzplan

Schnitte

Schnitte

Ansichten

Ansichten

Ansicht

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Piktogramme

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