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Einladungswettbewerb | 07/2023

Quartiersentwicklung Neues Leben an der Würm in Stockdorf

Perspektive Würmufer

Perspektive Würmufer

1. Preis

Preisgeld: 52.000 EUR

MLA+

Stadtplanung / Städtebau

Studio M³Architektur und Urbanismus

Stadtplanung / Städtebau

GRIEGER HARZER DVORAK

Landschaftsarchitektur

mhk21- Modellbau und Konstruktion

Modellbau

Atelier Tata

Visualisierung

Buro Happold

Sonstige

Erläuterungstext

Kurzbeschreibung
Das Wettbewerbsgebiet entlang Würm ist ein wichtiger Baustein innerhalb Stockdorfs, der zur Komplementierung des Stadtgefüges und der öffentlichen Durchwegung genutzt wird. Trotz einer hohen städtebaulichen Dichte fügt sich die neue Quartiersentwicklung harmonisch in die bestehende Struktur ein.
Mit einer starken Atmosphäre und hoher freiräumlicher Qualitäten, wird der Naturraum Würmtal zu einem identitätsstiftenden, verbindenden Element des neuen Quartiers. Er bildet den ökologischen Schwerpunkt des Freiraums und bietet gleichzeitig vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, Aufenthaltsorte und Treffpunkte am Wasser. Um eine Offenheit und Durchlässigkeit des Quartiers zu ermöglichen sowie die größtmögliche Wohnqualität zu erzeugen, konzentriert sich ein Großteil der Gewerbebauten entlang der Gautinger Straße und bildet somit eine starke, urban anmutende Adresse. Durch eine zunehmende Auflösung und Lockerung der Bebauung in Richtung des Würmufers gelingt eine Verzahnung der Baumasse mit der Landschaft.

Beteiligte

MLA+
Verfasser: Maximilian Müller, Christoph Michael
Mitarbeitende: Bilyana Asenova, Omar Elfadaly, Julia Streletzki, Yifan Su

GRIEGER HARZER DVORAK
Verfasser: Nina Dvorak, Stefan Grieger
Mitarbeitende: Ziad Sayeed

Büro Happold (Energiekonzept und Gebäudeplanung)
Atelier Tata (Visualisierung: Rendering)
Daniel Filipe Correia Rodrigues (Visualisierung: Skizzen)
mhk21 - Modellbau und Konstruktion (Modell)

Beurteilung durch das Preisgericht

Durch das städtebauliche Gesamtkonzept entsteht im Zusammenspiel mit den Freiräumen ein attraktives, gemischtes Quartier, innerhalb dessen sehr überzeugend die unterschiedlichen Nutzungen angeordnet sind. Durch die gewählten Gebäudetypologien kann zudem gut auch auf sich verändernde Anforderungen (z.B. im Bereich der gewerblichen Nutzungen) reagiert werden.

Die in ihrer Grundstruktur einfach gehaltenen Gebäude werden umgeben von Freiräumen unterschiedlicher Größe und Nutzung, welche entlang der Würm ein sehr attraktives Angebot bieten. Durch die Gebäudegliederung wird die Bebauung entlang der Gautinger Straße aufgelockert und fügt sich, unterstützt durch die grünen Vorbereiche mit Baumpflanzungen, gut in die Umgebung ein. Die Adressbildung für die rückwärtigen Baukörper ist dadurch ebenfalls gut gelöst. Zudem ist durch die Gebäudegliederung eine Ost-West-Durchlüftung im Quartier gegeben, welche positiv zur Kühlung der Freibereiche im Sommer beiträgt.

Zum Baierplatz hin öffnet sich das Quartier und führt über eine grüne Gasse zum zentralen Platz, dem Herz des Campus. Hier befindet sich auch die Gastronomie. In den Erdgeschosszonen um diesen zentralen Ort sind weitere belebende Nutzungen gut vorstellbar. Hohe Qualität bietet auch die Lage und architektonische Lösung der Kita.

Die längeren Baukörper entlang der Gautinger Straße sorgen für eine gute Abschirmung des Straßenlärms und schützen so auch den Freispielbereich der Kita. Durch die zum Straßenverlauf herausgedrehte Anordnung werden Lärmreflexionen zur gegenüberliegenden Nachbarschaft reduziert.

Die Differenzierung in Baukörper unterschiedlicher Größe und Dachgestaltung bietet ein hohes Potential, das bei der gezeigten Fassadengestaltung noch nicht voll genutzt ist. Eine stärkere Differenzierung wäre auch hier wünschenswert. Der Erhalt des südlichen Bestandsgebäudes wird positiv gewürdigt und trägt genauso wie die einfache Geometrie der Gebäude zu einem nachhaltigen und wirtschaftlichen Gesamtkonzept bei.

Die Anordnung der Baukörper im westlichen Teil des Entwurfsgebiets geht sensibel mit dem erhaltenswerten Gehölzbestand und den Hochwasserschutzbereichen um. Auch der Verzicht auf Stellplätze in diesem Bereich trägt hierzu positiv bei und erhöht die Qualität des Ortes für die Tier- und Pflanzenwelt sowie für die Naherholung.

Trotz der kompakten Bauweise erscheint der Versiegelungsgrad der Freiflächen im Vergleich zu anderen Arbeiten relativ hoch. Dies liegt u.a. an der gewählten Wegeführung sowie an der Unterbauung eines Teils der Freiflächen mit Tiefgaragen. Eine Reduktion der Unterbauung wäre insbesondere auch entlang der Gautinger Straße im Bereich der vorgeschlagenen Baumpflanzungen anzustreben.

Die Querdurchwegung vom Harmsplatz zur Gautinger Straße ist gut gelöst. Ebenso wird auch der ökologische Umgang mit der Würm positiv bewertet. Die Wegeführung entlang des Westufers der Würm wird jedoch kritisch und insbesondere auch mit Blick auf den Erhalt des bestehenden Naturraums als nicht erforderlich gesehen. Die vorgeschlagene Fischtreppe funktioniert grundsätzlich, der untere Einstieg sollte jedoch noch versetzt werden.

Insgesamt überzeugt die Arbeit in ihrer Maßstäblichkeit, ihrer Einfachheit und in ihrem Umgang mit dem natürlichen sowie gebauten Bestand und kann -im Falle einer Umsetzung- einen sehr qualitätsvollen Beitrag zur städtebaulichen Weiterentwicklung in der Mitte von Stockdorf leisten.
Perspektive Campusplatz "Plaza"

Perspektive Campusplatz "Plaza"

Übersichtslageplan

Übersichtslageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Vogelperspektive

Vogelperspektive

Leitidee - Verzahnung Natur- und Stadtraum

Leitidee - Verzahnung Natur- und Stadtraum

Leitidee - Durchlässige, städtische Raumkante

Leitidee - Durchlässige, städtische Raumkante

Ansicht

Ansicht

Modell - Neues Leben an der Würm

Modell - Neues Leben an der Würm

Handskizze Renaturierung der Wurm

Handskizze Renaturierung der Wurm

Handskizze Entrée Gautinger Straße

Handskizze Entrée Gautinger Straße