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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2023

Neubau einer KITA mit Freianlagen in Kaltenkirchen

Ansicht

Ansicht

3. Preis

Preisgeld: 3.800 EUR

Schoener und Panzer Architekten BDA

Architektur

Station C23 - Büro für Architektur, Landschaftsarchitektur und Städtebau

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf besticht zunächst durch seine klare Setzung auf dem Grundstück: Ein schützen der zweigeschossiger Riegel nach Norden spannt mit einem eingeschossigen Eingangs- und Gemeinschaftsflächenbereich im Westen einen großen zusammenhängenden Freiraum auf, der bis zur bestehenden Kita reicht. Die Baumassengliederung ist maßstäblich sehr gut in die Hamburger Straße eingepasst und die Wegebeziehungen sind gut mit der Umgebung vernetzt.

Die äußere Erschließung erfolgt von Süden über einen überdachten, offenen Vorbereich, der durch einen großen Bogen in der Ostfassade markiert wird. Behindertenstellplätze und Anlieferung werden sinnvoll über die Hamburger Straße im Nordwesten des Grundstücks erreicht.

Der Eingang ist richtig positioniert, die Überdachung schafft in der Vorzone eine hohe Aufenthaltsqualität. Leider ist der eigentliche Gebäudeeingang aber erheblich zu klein dimensioniert und zu schmal. Es ist kaum vorstellbar, dass hier gleichzeitig mehr als fünf Kinder ankommen können. Der daran anschließende Flur besitzt wenig räumliche Qualität und dient eher einer schnellen Durchquerung als dem Willkommen der Kinder. Der gesamte innere Ankommensbereich müsste bei einer Realisierung erheblich überarbeitet werden.

Der Gemeinschaftsbereich aus Küche, Mensa und Bewegungsraum liegt grundsätzlich richtig am Eingangsbereich. Unverständlich ist die interne Abfolge der Räume, die offensichtlich eher einer externen Nutzung geschuldet ist als dem normalen Kitaalltag. Das Leitungsbüro liegt beispielsweise ungünstig auf der dem Eingang abgewandten Seite. Eine gespiegelte Anordnung der Räume würde diese Problematik beheben, ohne die Entwurfsqualitäten zu beeinträchtigen. Die Gruppenräume liegen sämtlich im zweigeschossigen Bauteil, sind funktional richtig angeordnet und gut gegliedert. Leider ist auch hier die Flurzone trotz der dargestellten Einbaumöblierung räumlich wenig abwechslungsreich, auch ist die einzige erdgeschossige Schmutzschleuse für 40 Kinder erheblich zu klein.

Das Obergeschoss wird über eine kleine Treppenhalle mit danebenliegendem Aufzug erschlossen und besitzt einen eigenen Gartenzugang über eine überdeckte Treppe an der östlichen Stirnseite des Gebäudes.

Die äußere Gestaltung leitet sich aus der Holzkonstruktion ab, spricht eine zeitgemäße Architektursprache und wird als offen, hell und freundlich empfunden. Der Sonnenschutz ist mit großem Dachüberstand und auskragenden Markisoletten luftig und selbstverständlich gelöst. Die ganze Erscheinung signalisiert ein modernes, offenes Haus, ohne sich eines vermeintlich „kindgerechten“ Vokabulars bedienen zu müssen.

Die gewünschte gedeckte Verbindung zum bestehenden Küchenbereich ist nicht dargestellt. Die Erweiterungsmöglichkeit im Osten ist gut platziert, die Realisierbarkeit der dem eingeschossigen Baukörper aufgesattelten Appartements wird kritisch gesehen.

Der Entwurf liegt in seinen Vergleichsparametern vergleichsweise wirtschaftlich, geht sparsam mit Ressourcen um und ist weitgehend klimaneutral realisierbar.

Die Positionierung der Funktionsbereiche im Freiraum erscheinen logisch. Die Anlieferung sollte jedoch weiter nördlich abgefangen werden. Die Separation von Kita und Krippe in der täglichen Nutzung und die Ausformulierung der Spielbereiche müssen noch intensiviert werden.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss OG, Ansichten

Grundriss OG, Ansichten