Das neue Betonsilo Errichtet im Jahr 1929, umfasst das Betonsilo zehn, fast 30 Meter hohe, paarweise angeordnete Röhren aus Stahlbeton. Es wurde in der für solche Bauhöhen damals noch ungewöhnlichen Freischalung ausgeführt. Seit April 2000 steht es unter Denkmalschutz. Heute wird das Betonsilo unter anderem von einer radiologischen Praxis und einer orthopädischen Klinik mit Empfangsräumen, Operations- und Bettenetage genutzt. Weitere medizinische Nutzungen werden folgen. Darüber hinaus bietet es zeitgemäße Büroräume mit grandiosem Ausblick.
Um die neue Nutzung des Betonsilos zu ermöglichen – eine besonders anspruchsvolle Aufgabe bei dieser Gebäudetypologie – wurden in Abstimmung mit dem Denkmalschutz die Röhren längsseitig aufgeschnitten, durch Teilabbruch der inneren Silowände neue Geschossdecken eingezogen sowie in neun der Röhren Fenster integriert. Die auf der Campusseite liegende, unmittelbar an das Holzsilo angrenzende Röhre wurde im originalen, geschlossenen Zustand erhalten. Sie umschließt das Haupttreppenhaus samt den zwei Personenaufzügen sowie einem Bettenaufzug. In alle anderen Siloröhren fällt heute in jede der sieben Etagen durch je zwei neue Aluminiumfenster Tageslicht.
Ein zusätzliches Staffelgeschoss, der Überflieger, verbindet das Beton- mit dem benachbarten Holzsilo. Terrassen und neue bodentiefe Fenster, letztere laut Bauakten von 1929 bereits ursprünglich vorgesehen, ermöglichen weite Ausblicke auf den Düsseldorfer Hafen und die Innenstadt. Mit einer begehbaren Aufenthaltsebene ca. 28,9 Meter über Geländeoberfläche gilt das Betonsilo als Hochhaus. Der historische Treppenhausturm, der direkt an die Siloröhren anschließt und in den Überflieger übergeht, wurde komplett entkernt und ein neues, den aktuellen Sicherheitsvorschriften entsprechendes Nottreppenhaus integriert.
Da großflächige temporäre Öffnungen der Fassade aus denkmalpflegerischer Sicht nicht möglich waren, wurde das Haus „von innen und oben“ gebaut: Die Decke des Silos wurde geöffnet und so die gesamte Baustellenlogistik eingeführt. Statt eines herkömmlichem Wärmedämmverbundsystems wurde während der Sanierung eine 15 Zentimeter starke Putzschicht auf die Fassade aufgebracht. Sie unterstreicht den authentischen Ausdruck des gesamten Ensembles.