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Nichtoffener interdisziplinärer Realisierungswettbewerb | 08/2023

Um- und Neubau ehemaliges Kaufhaus zur Teilbibliothek der Universität Siegen

Kölner Straße

Kölner Straße

3. Preis

Preisgeld: 32.400 EUR

Giesler Architekten

Architektur

Martens + Puller Ingenieurgesellschaft m.b.H.

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Auszug aus dem Preisgerichts-Protokoll:

Die Arbeit ist um eine sinnfällige Einfügung des großen Raumprogramms in die topographisch schwierige Situation bemüht. Es wir das archetypische Motiv des Giebelhauses gewählt, das in den verschiedenen städtebaulichen Situationen, sowohl in der Kölner Straße wie auch und in der Friedrichstraße formal souverän angewendet wird und dem Neubau der Teilbibliothek dadurch eine als angenehme Ruhe und Homogenität verleiht.

Der Eingangsbereich an der Kölner Straße ist richtig platziert und formal überzeugend gestaltet, wenn auch die Massive Eingangsscheibe überdacht werden sollte. Am Schnittpunkt zwischen städtischer Öffentlichkeit und der neuen Hochschuleinrichtung wird das Café mit vorgelagerter Platzsituation in der Fußgängerzone eingerichtet. Der Durchgang in die Siegbergstraße wird als 2-geschossige Passage mit einer doppelgeschossigen Stützenreihe zum Foyer vorgeschlagen. Die Platzierung des Eingangs bzw. Windfangs an der linken Seite überrascht, wie insgesamt die Eingangssituation -im Gegensatz zur großzügigen Durchgangssituation- etwas beengt erscheint.

Räumlich außerordentlich interessant erscheint der zentrale Erschließungsraum mit Lufträumen sowohl in die Ober- wie in die Untergeschosse, die somit den gesamten Neubau durchziehen und eine sehr gute Orientierung für die Nutzenden des Gebäudes darstellen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit ist um eine sinnfällige Einfügung des relativ großen Raumprogramms in die topographisch schwierige Situation bemüht. Es wir das archetypische Motiv des Giebelhauses gewählt, das in den verschiedenen städtebaulichen Situationen, sowohl in der Kölner Straße wie auch und in der Friedrichstraße formal souverän angewendet wird und dem Neubau der Teilbibliothek dadurch eine als angenehme Ruhe und Homogenität verleiht.

Der Eingangsbereich an der Kölner Straße ist richtig platziert und formal überzeugend gestaltet, wenn auch die Massive Eingangsscheibe überdacht werden sollte. Am Schnittpunkt zwischen städtischer Öffentlichkeit und der neuen Hochschuleinrichtung wird das Café mit vorgelagerter Platzsituation in der Fußgängerzone eingerichtet. Der Durchgang in die Siegbergstraße wird als 2-geschossige Passage mit einer doppelgeschossigen Stützenreihe zum Foyer vorgeschlagen. Die Platzierung des Eingangs bzw. Windfangs an der linken Seite überrascht, wie insgesamt die Eingangssituation - im Gegensatz zur großzügigen Durchgangssituation - etwas beengt erscheint.

Räumlich außerordentlich interessant erscheint der zentrale Erschließungsraum mit Lufträumen sowohl in die Ober- wie in die Untergeschosse, die somit den gesamten Neubau durchziehen und ein sehr gute Orientierung für die Nutzenden des Gebäudes darstellen.

Kritisch wird in den Untergeschossen die strikte Trennung zwischen den Lesesälen hin zur Friedrichstraße und den Kompaktregalen im unterkellerten Bereich gesehen. Hier hatte der Auslober eine offenere Disposition erwartet, da auch die Kompaktregale für alle Besucher und Besucherinnen zugänglich sind und der Charakter eines abgeschlossen Büchermagazins nicht gewünscht war. Auch die Verbindungselemente zwischen Lese- und Regalbereich könnten großzügiger sein.

Es ist der offensichtliche Wunsch der Verfassenden die gestellte Aufgabe mit vorwiegend mit klassisch-architektonischen Mitteln zu beantworten und zu lösen. Dies kommt beispielsweise in den engen Stützenstellungen um das Atrium herum und der schönen Betonung der Innenräumlichkeit zum Ausdruck.

Allerdings führt diese Fixierung auf das klassische Material- und Formenrepertoire der Architektur dazu, dass keinerlei Vorschläge in Richtung alternativer Konstruktionen oder zeitgenössischer Nachhaltigkeitsüberlegungen beim Bauen angestellt werden. Dies wird vom Auslober bedauert.

Die Arbeit stellt einen insgesamt gelungenen Beitrag zur angemessenen Lösung der gestellten Aufgabe und der Integration des geforderten Bauvolumens in das städtebauliche Gefüge der Siegener Innenstadt dar.

Durch den geringen Fensterflächenanteil und der geringen Kompaktheit des Baukörpers, liegt der Energiebedarf im Durchschnitt der Arbeiten. In Kombination mit der reduzierten potenziellen PV-Fläche liegen die Energiekosten im Vergleich zum Wettbewerbsfeld im ungünstigen Bereich. Während die Arbeits- und Lesebereiche regelmäßig an die Fassade angegliedert sind, werden die inneren Nutzungen über den schmalen Lichthof nur mäßig belichtet. Das Raumklima der Gesamtmaßnahme liegt infolge des mäßigen Sonnenschutzkonzeptes und der nicht dargestellten natürlichen Lüftung im mäßigen Bereich.
Lageplan

Lageplan

Konzept

Konzept

Schnitt

Schnitt

Friedrichstraße

Friedrichstraße

EG

EG

Siegbergstraße

Siegbergstraße