Im Rahmen eines Werkstattverfahrens plante caspar. mit KARRES EN BRANDS einen Entwurf für die Neuentwicklung eines gemischt genutzten Gebäudekomplexes mit Einzelhandel, Büro, Wohnen und ergänzenden Funktionen an der Müllerstraße 25 in Berlin-Wedding.
Das heutige Karstadt-Haus wird in fünf Einzelgebäude aufgeteilt, die sich um einen zentralen Innenhof gruppieren - eine Stadt in der Stadt. Das Volumen wird auf fünf Obergeschosse reduziert. An den Blockrändern entwickelt sich eine zwei- bis dreigeschossige Dachlandschaft. Den nördlichen Abschluss bildet ein siebengeschossiges Wohngebäude. Durch den Rückbau von Teilen des Bestandes entsteht im Inneren eine Plaza. Im Südwesten, mit Bezug zum Leopoldplatz und zum U-Bahn-Eingang, erschließt eine Freitreppe den öffentlich nutzbaren Dachgarten mit Amphitheater.
Die fünf Gebäudeteile sind durch transparente, teilweise zweigeschossige, begrünte Kommunikationsräume miteinander verbunden. Im vollständig transparenten Erdgeschoss befinden sich Einzelhandels- und Gastronomieflächen sowie die Zugänge zum Innenhof, zur Mobility-Hub und zur Tiefgarage. Die mit Glas und Holz gestaltete Dachlandschaft bildet den Abschluss des Komplexes.
Die Gewerbe- und Büroflächen umfassen insgesamt rund 30.500 m². Das smarte Konzept ermöglicht eine flexible Aufteilung der Büroflächen - vom Zellenbüro bis zur Bürolandschaft.
Das dreidimensionale Raster ist nach dem Prinzip des menschlichen Maßstabs konzipiert und stellt die Nutzer:innen in den Mittelpunkt. Die nachhaltige Holzhybridkonstruktion schafft eine natürliche, positive Atmosphäre. Ein Großteil der 600 Fahrrad- und E-Bike-Stellplätze ist ebenerdig im nördlichen Gebäudeteil untergebracht.
M25 verfolgt den Anspruch, zukunftsorientiert, flexibel und mit hohen Nachhaltigkeitsanforderungen geplant, gebaut und betrieben zu werden. Dabei stehen die Aspekte Klimaschutz (Reduktion der grauen Emissionen & CO2-neutraler Betrieb), Klimawandelanpassung, Nutzen für den Menschen sowie wirtschaftliche Potenziale im Vordergrund. Die Energiestrategie gliedert sich in zwei wesentliche Bereiche: Erstens werden die Gebäudekubatur und die Gebäudehülle optimiert, um die solaren Energiegewinne im Sommer zu minimieren und im Winter zu maximieren. Zum anderen werden regenerative Energien eingesetzt, die in Verbindung mit einer energetisch optimierten Gebäudetechnik den CO2-Ausstoß in der Nutzungsphase reduzieren. Auch der soziale Aspekt wird berücksichtigt: Das Wohngebäude im Nordosten ist für gemeinschaftliches Wohnen konzipiert. Auf den Dachterrassen entsteht ein „konsumfreier Raum“ zum Verweilen, Entspannen und Entdecken, der direkt vom Stadtraum aus zugänglich ist.
M25 ist ein hoch integratives Gebäude, das Raum für alle bietet. Seine hochflexiblen, geschichteten Außenräume ermöglichen einen natürlichen Übergang von öffentlichen zu privaten Räumen für die gesamte „Stadt in der Stadt“, mit kollektiven und privaten Räumen für Bewohner:innen und Büroflächen. Gleichzeitig bietet das Landschaftskonzept sorgfältig choreographierte Räume für Flora und Fauna. So dienen die Grünflächen nicht nur den Menschen, sondern tragen auch zur Artenvielfalt Berlins bei, indem sie mit heimischen und klimaresilienten Bäumen, Sträuchern und Gräsern begrünt werden. Außerdem halten sie Regenwasser zurück. So bilden die Grünflächen in M25 ein komplexes Ökosystem, das sich mit Klimaschutz, Wasserspeicherung, Nachhaltigkeit, Mikroklima und Ökologie beschäftigt und gleichzeitig Raum für Experimente und Innovationen bietet. Das ist es, was wir Next Nature nennen!