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Einladungswettbewerb | 07/2023

Umbau und Erweiterung Weissmieshütten in Saas Grund (CH)

Sieger

Carol Hutmacher Architektur GmbH

Architektur

Sonja Huber Architektur

Architektur

PIRMIN JUNG

Tragwerksplanung, Bauphysik, Brandschutzplanung

OVI Images GmbH

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfassenden planen, die bestehende Hütte mit einem kompakten Volumen zu ergänzen.
Die Erweiterung umklammert hangaufwärts die Nordostecke und überragt den bestehenden Baukörper um ein Geschoss. Die Erweiterung setzt so die bestehende Baustruktur fort und stärkt damit die Hofsituation zwischen alter Hütte und Haupthütte. Die Verfassenden erreichen damit, das bestehende Ensemble zu erhalten. Die Haupthütte respektiert die alte Hütte und stellt sie auf dieselbe Ebene. Der Anbau liegt am richtigen Ort.

Die Fassade der Erweiterung erfolgt grösstenteils in Holz und erzeugt damit, in Anlehnung an die Bauweise der alten Hütte, ein neues Bild der Haupthütte in der Walliser Mischbauweise. Die Höhe und Ausbildung des Sockels ist zu überprüfen, ebenso wie die Einteilung der Holzfassade. Das Gebäude muss verortet werden, die dargestellten Referenzen werden in Frage gestellt.

Der talseitige Zugang erfolgt über die westlich angelegten, abgetreppten und der alten Hütte vorgelagerten Terrassen auf den Hof zwischen den beiden Gebäuden. Ab diesem Hof erfolgt der windgeschützte Hauptzugang zur Haupthütte. Dieser liegt logisch und ist gut auffindbar, die Adressierung stimmt.
Die Terrassen haben eine gute Lage mit guter Besonnung und Erreichbarkeit. Zu prüfen bleibt, ob sich die verschiedenen Ebenen im bedienten Betrieb eignen. Eine Vereinfachung der Treppenverbindungen wird erwünscht. Die bestehende Terrasse wird zurückgebaut.

Die Nutzungen im Gebäude werden klar getrennt. Das Erdgeschoss mit Essraum, Garderobe und Küche wird angemessen erweitert. Die Raumgrössen und Proportionen sind stimmig und sinnvoll. Die Küche kommt neu westseitig zwischen den Aussenterrassen und dem Eingang zu liegen. Der direkte Zugang aus der Küche zu den Terrassen erleichtert die Bedienung wesentlich.

Die Räumlichkeiten für das Personal liegen im Untergeschoss und werden über eine separate Treppe erschlossen. Die Personal- und Lagerräumlichkeiten werden zusätzlich von aussen erschlossen. Es wird betrieblich eine sehr gute Funktionalität erreicht, gleichzeitig bleiben die Eingriffe in die bestehende Substanz gering.

Die neue zentral gelegene Treppe führt in die Obergeschosse mit den Schlafräumen und den sanitären Einrichtungen. In 13 Zimmern werden 94 Betten auf zwei Geschossen angeboten. Die sanitären Räumlichkeiten sind gut erreichbar und angemessen dimensioniert. Die Zimmer im Dachgeschoss scheinen in ihrer Abmessung für die geplante Bettenanzahl teilweise zu knapp dimensioniert.

Die Erweiterung kann mit sehr geringen Eingriffen in das Erdreich erfolgen. Der Massivbau beschränkt sich auf die Fundamente, Bodenplatte und die Sockelmauern. Der Neubau erfolgt primär in Holzbau und ermöglicht so eine effiziente Bauweise.

Bei der alten Hütte bleibt der Eingriff sehr gering und sie kann als historischer Zeitzeuge erhalten bleiben. Der Fluchtweg via ein neues Vordach über dem Eingang wird elegant und zurückhaltend gelöst.

Durch seine Kompaktheit handelt es sich um das kostengünstigste Projekt, die zu erwartenden Kosten entsprechen den Vorgaben.

Die Verfassenden erreichen es, in einem sehr kompakten Volumen mit wenigen Eingriffen in die bestehende Bausubstanz, den Bestand in eine gut funktionierende zeitgemässe Hütte zu transformieren. Durch die geschickte bergseitige Platzierung des Anbaus bleibt die Proportionalität zur alten Hütte erhalten und erlaubt ein würdevolles Nebeneinander.
Der Neubau wird gezeigt und ist gut ablesbar. Der minimale Eingriff in den Untergrund und die Holzbauweise versprechen eine wirtschaftliche Bauweise.