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Award / Auszeichnung | 06/2023

BDA Preis Niedersachsen 2023

Havekant Oldenburg

DE-26122 Oldenburg

Preis

HS-Architekten PartGmbB Schmidt Limmroth Funck Klapsing

Architektur

Kubus Immobilienvermittlungs- und Treuhand GmbH

Bauherren

chora blau Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Bauplanung Nord - Oldenburg GmbH & Co. Kommanditgesellschaft

Bauphysik, Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Städtebauliche Projekte

  • Projektgröße:

    32.332m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2020
    Fertigstellung: 05/2023

Projektbeschreibung

Nach Realisierung vieler Projekte in Oldenburg erhielten wir 2015 die Chance, an der Seite der Projektinitiatoren von Kubus Immobilien den städtebaulichen Entwurf für das Südufer der Hunte zu entwickeln, und 3 Gebäude zu planen, in denen heute 290 Wohnungen, 1 Kita und 1 Gastrofläche fertig gestellt sind. Die suggestive Wasserlage am Ufer der Binnenschifffahrtswege Hunte und Küstenkanal brachte zwei große Herausforderungen mit sich: Schallschutz zum angrenzenden Gewerbe, zu Bahn- und Straßenbrücke und die Orientierung weg vom Gewerbe, zum Wasser, nach Norden. Der Entwurf reagiert in Form einer Kammstruktur mit baulichem Schallschutzrücken. Zwischen zwei U-Höfen ist jeweils eine Durchwegung vorgesehen, um offen für zukünftige Entwicklungen nach Süden zu bleiben. Optimaler Wasserbezug gab den Impuls für die Faltungen im Grundriss. 3 U-Höfe zeigen unregelmäßig geneigte Dächer / Attiken. Der 6-geschossige Riegel bildet mit Flachdach und auf einem gemeinsamen Sockel ein Ensemble mit dem 12-geschossigen Wohnturm. Die Fassaden zum Wasser drehen sich hier aus der Parallele zum Ufer und weiten die Uferpromenade zum Platz. Der Turm entwickelt sich aus einer 6-geschossigen Basis, die ihn in der niedrigeren Bebauung verankert.
Durch frühzeitige Vereinbarung wurde die Produktion von ca. 1 Million Ringofen-Torfbrandklinker im nur 69 km entfernten Wittmund ermöglicht, die über mehrere Jahre lief. Die Nuancen dieses charakterstarken Steines unterstützen die Balance von Einheit und Vielfalt im Quartier. Das Quartier wird über ein eigenes Blockheizkraftwerk und Nahwärmenetz in Kombination mit Geothermie versorgt und erfüllt KfW-55-Standard.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Alte Stadthafen Süd ist hinsichtlich der Konversion ehemals gewerblicher genutzter Standorte ein städtebauliches Vorzeigeprojekt. Als wasser- und bahnseitiges Eingangsportal zur Stadt Oldenburg überzeugt das Areal mit einer urbanen Nutzungsvielfalt aus Wohnen, Gewerbe, sozialer Infrastruktur und Gastronomie. Das Nebeneinander von bestehender gewerblicher Nutzung und einem neuen Stadtquartier wird durch die Riegelbebauung, ergänzt um transparente Schallschutzrücken, eindrucksvoll gelöst. Sehr gelungen ist, dass die Bezüge zur Hunte für die Bürgerinnen und Bürger und die Bewohnerinnen und Bewohner wieder zurückgewonnen und erlebbar gemacht werden. Die höher gelegenen halböffentlichen Höfe schaffen mit ihrer klimaresistenten Bepflanzung eine sehr ansprechende Aufenthaltsqualität und die besondere Stellung der Gebäude in den drei U-förmigen Höfen ermöglicht fast allen Bewohnern einen Blick auf die Hunte. Das Gesamtvorhaben, entwickelt in einem kooperativen Verfahren mit drei unterschiedlichen Architekten, überzeugt sowohl durch die harmonische Gestaltung der Hafenkante, als auch durch die individuelle architektonische Ausgestaltung der einzelnen Höfe. Verbindendes gestalterisches Element ist dabei der extra für das Vorhaben gebrannte Klinker. Der 12-geschossige Wohnturm prägt, gemeinsam mit der Bebauung auf der Doktorsklappe, den Auftakt des neuen Stadtquartiers. In beispielhafter Weise haben Architekten und Bauherrschaft ihre Verantwortung für die städtebauliche und architektonische Entwicklung eines Teils der Stadt wahrgenommen und werden mit einem BDA-Preis ausgezeichnet.