BDA Preis Niedersachsen 2023

Das klare und bis ins Detail durchdachte Entwurfskonzept Kraemers war Ansporn und Herausforderung zugleich, intensiv genutzte Raumbereiche wie das Foyer in ihrer gestalterischen Stringenz und Klarheit wieder herauszuarbeiten. Die kontrastierend verwendeten Farben und Materialien treten erneut in ihrer gestalterischen Qualität hervor. Die Sanierung umfasste neben der Behebung baulicher und gestalterischer Mängel vor allem die energetische und brandschutztechnische Modernisierung des Gebäudes. Der größtmögliche Erhalt der vorhandenen Bausubstanz erfüllte neben denkmalpflegerischen Ansprüchen auch das Ziel des ressourcenschonenden Bauens.

Besonders herausfordernd waren die faszinierend komplexen Aluminium-Glas-Fassaden und die ungedämmten Hohlkammerwände des Hörsaalkubus. Die 9,0 m langen eloxierten Aluminiumprofile tragen eine mehrschalige Glasfassade mit außenliegender Festverglasung und innenliegenden Kippflügeln. In die Profile integriert sind elektrisch verfahrbare Sonnenschutz- und Verdunkelungsanlagen. Nach der Betoninstandsetzung des Sturzes und einer schonenden Reinigung der Aluminiumprofile wurden diese wieder an der Originalposition eingebaut. Die ehemals 10 mm starke Festverglasung konnte bei gleichem Lasteintrag durch eine Isolierverglasung ersetzt werden, die zusätzlich die Funktion der Absturzsicherung zu tiefer liegenden Bereichen übernimmt.

Die Beton-Hohlkammerwände wurden durch Auftrag eines mineralischen Hochleistungsdämmputzes und unter Beibehaltung des gestaltprägenden Fugenbildes energetisch verbessert. Mit nur 4 cm Auftragsstärke wird der Mindestwärmeschutz sicherstellt, ohne das Erscheinungsbild erkennbar zu verändern.