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Award / Auszeichnung | 11/2023

Baden-Württembergischer Landschaftsarchitektur-Preis 2024

Gartenschau Eppingen 2022

DE-75031 Eppingen

Auszeichnung Kategorie „Stadtentwicklung, Grün-Blaue Infrastruktur und Denkmalschutz“

Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer

Landschaftsarchitektur

SFB | Saradshow Fischedick Berlin Bauingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2018
    Fertigstellung: 01/2021

Projektbeschreibung

Über den Sommer 2022 war die idyllisch im Kraichgau gelegene Fachwerkstadt Eppingen Gastgeberin der baden-württembergischen Gartenschau. Initiiert durch die Gartenschau wurde für die Bürger:innen und Besucher:innen ein zentrumsnaher, zeitgemäßer Park geschaffen, der sich durch eine hohe Gestaltungs- und Nutzungsvielfalt für alle Altersklassen auszeichnet. Durch das nachhaltige Konzept entstanden dauerhafte Elemente, die positive Impulse für die Lebensqualität, das soziale Umfeld, die Infrastruktur und das Stadtklima in Eppingen setzen.
Das rund 5 Hektar große Gelände verweist durch seinen Verlauf entlang der ehemaligen Stadtmauer bereits auf den historischen Kontext: die einst für Eppingen so typischen, der Altstadt vorgelagerten Grünstrukturen aus Auenflächen und Nutzgärten werden durch den Entwurf wieder sicht- und erlebbar. Durch die geschickte Verbindung der zersiedelten Flächen wurde ein durchgängig grünes Parkband entlang der Altstadt gestaltet, das sich immer wieder bis zum renaturierten Bachbett der Elsenz aufweitet.

Neben großzügigen Erholungsräumen wurde so auch der lang ersehnte, unmittelbare Zugang zum Wasser geschaffen. Indem Elsenz und Hilsbach aus ihrem engen, begradigten Korsett befreit und renaturiert wurden, wird der verlorengegangene Bezug der Bachläufe zu ihren Auen wiederhergestellt und ökologisch wertvolle Rückzugsorte geschaffen. Der neugestaltete Freiraum wird durch die Berücksichtigung historischer Bezüge akzentuiert, während die Anforderungen an Klima und Nachhaltigkeit wie selbstverständlich in das Konzept integriert werden.
Die Daueranlage lässt sich grob in drei Bereich gliedern: das sogenannte „Bachwegle“ im Westen, der zentral gelegenen Weiherpark und der Mündungsbereich von Hilsbach und Elsenz im Osten. Verbunden werden diese ganz unterschiedlich gestalteten Teilbereiche barrierefrei durch die neue Altstadtpromenade.

Im Areal „Bachwegle“ zeugen restaurierte Kleingartenstrukturen an der alten Stadtmauer von der einstigen Bedeutung stadtnaher Versorgung mit Obst und Gemüse. Großzügige Parkwiesen erstrecken sich bis an die Elsenz mit ihren nun flachen, grünen Ufern. Im Weiherpark entstand am Fuße des gründerzeitlichen Bahnhofsgebäudes mit dem neuen Stadtweiher samt Fontäne das Herzstück des Geländes. Die große, den Weiher flankierende Holzterrasse bietet dem prächtigen Fachwerkpanorama Eppingens eine angemessene Bühne. Östlich des Weiherparks wurde dem Zusammenfluss von Hilsbach und Elsenz durch Verbreiterung des Mündungsbereichs seine ursprüngliche, natürliche Atmosphäre zurückgegeben. Einen Kontrast dazu bildet die markante, geometrische Plattform. Über Sitzstufen und Furten mit Trittsteinen werden die Bachläufe erleb- und querbar.

Ein besonderes Detail entstand am Ort des einstigen Mühlkanals, der Wasser von der Elsenz abzweigte um die Stadtmühle zu betreiben. Auf etwa 290 Metern säumen 14 individuell geformte Brunnen aus portugiesischem Granit die Altstadtpromenade und erinnern so an dieses historische Element. Mal plätschernd, mal ruhig spiegelnd, zeigt jeder der Brunnen ein anderes Wasserspiel.

Für Abkühlung und Aktion sorgt ebenfalls der große Wasserspielplatz am Rand der Altstadt.

Beurteilung durch das Preisgericht