Baden-Württembergischer Landschaftsarchitektur-Preis 2024

Wettbewerbsaufgabe war die Entwicklung eines freiraumplanerischen und stadtplanerischen Konzeptes für die 1,2 ha große Pfaffengrunder Terrasse, wobei auch insbesondere Verkehrsfunktionen zu berücksichtigen waren. Ziel war es, in der Mitte der Bahnstadt, einen attraktiven öffentlichen Freiraum als Treffpunkt für unterschiedliche Nutzer- und Altersgruppen zur altersübergreifenden Freizeitnutzung zu schaffen, der den Rahmen für Austausch und Kommunikation, Entspannung und Regeneration gleichermaßen bietet. Das Entwurfskonzept sucht in Anlehnung an die altenglischen Squares, die Archetypen Park und Platz, zwei traditionell positiv besetzte städtische Freiraumelemente, miteinander zu verweben. Beide Räume verbindet das Spiel mit Gegensätzen, mit Licht und Schatten, Offenheit oder Geschlossenheit, Überhöhung und Vertiefung. Leitidee der Gestaltung ist ein architektonisch gefasster „grüner Saal“, die innige Verschwisterung von Park und Platz, die als «grüne Mitte» Intimität und Lebendigkeit gleichermaßen ausstrahlt. Die Pfaffengrunder Terrasse wird durch eine autonome, durch Vegetation dominierte, raumbildende Figur besetzt, die gleichzeitig Rahmen und Körper ist. Sie bildet eine Abfolge von Räumen verschiedenartiger Ausrichtung und Größe mit reizvollen Durchblicken und funktionalen Verknüpfungen. In ihr werden zwei der wichtigsten Archetypen in der Geschichte der Kulturlandschaft abgebildet: Wald und Lichtung. Die Kraft dieser Landschaftsarchetypen, soll gepaart mit einer qualitätsvollen, zeitgemäßen freiraumgestalterischen Sprache, einen unverwechselbaren, fast poetischen Charakter der Pfaffengrunder Terrasse prägen.