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Award / Auszeichnung | 11/2023

Baden-Württembergischer Landschaftsarchitektur-Preis 2024

Drohenaufnahme, zeigt den umgesetzten Teil des Stadtparks an der Enz

Drohenaufnahme, zeigt den umgesetzten Teil des Stadtparks an der Enz

Stadtpark an der Enz in Besigheim

DE-74354 Besigheim

Nominierung

Stadt Bietigheim-Bissingen

Bauherren

club L94

Landschaftsarchitektur

Bietigheimer Gartengestaltung GmbH

Landschaftsarchitektur

Karl Köhler GmbH & Co. KG

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 12/2016
    Fertigstellung: 04/2022

Projektbeschreibung

Situation
Die Enz rund um Besigheim ist gesäumt mit breiten Uferzonen, an die sich die angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Wiesen und Felder heran schieben. Die Siedlungsgeschichte ist eng mit der Nutzung des Flusses verbunden. Er wurde als Transportmittel mit Flößen befahren oder galt den vielen Mühlen als Kraftantrieb. Heute hat die Bedeutung der Enz weniger mit der industriellen Nutzung des Flusses zu tun, sondern vielmehr mit ihrer ökologischen Wertigkeit durch die wertvollen naturnahen Uferabschnitte und ihrer prägenden Struktur für das Landschaftsbild und die Naherholung in der Region.

Konzept
Die Umgestaltung der städtischen Flächen entlang der Enz im zentralen Verknüpfungsbereich der Altstadt und dem Wohnquartier der Weststadt hat zum Ziel, die Stadt ans Wasser zu führen und die trennende Wirkung der Enz aufzuheben und einen Stadtpark zu schaffen, der für die Naherholung der Besigheimer eine wichtige Rolle spielen wird. Er soll dabei einen hohen Aufenthalts- und Erlebniswert haben. Dabei spielt der Kernbereich an der Altstadtbrücke mit seiner Anbindung an das kleine Naherholungszentrum der Siedlung als Gelenk und Kreuzungspunkt für die übergeordneten Wegeverbindungen, vor allem für den durchgehenden Fuß- und Radweg entlang der Siedlungskante, eine besondere Rolle. Der Entwurf bildet einen Rhythmus von städtischen, öffentlichen Platzflächen, die als Gelenke zwischen der Stadt und dem Park positioniert sind.

Im Umfeld der Altstadtbrücke werden zwei städtische Schwerpunkte gesetzt. Nördlich der Brücke schafft eine Parkterrasse die Möglichkeit, von Gastronomie belebt zu werden. Der kleine historische Turm an dieser Stelle und auch Spielobjekte könnten den Aufenthalt auch für Familien mit Kindern interessant machen. Südlich der Brücke schiebt sich der terrassierte baumüberstellte Enzplatz bis an die Uferlinie heran. Auch er kann die angrenzenden gastronomischen Nutzungen stärker mit dem Fluss verknüpfen und die Aufenthaltsqualität durch die Lage am Wasser verbessern.

Zwischen dem nördlichen Wiesenpark und dem Enzplatz südlich der Altstadtbrücke wird nach historischem Vorbild wieder eine Gehverbindung unter der Brücke geschaffen. Auch der Radweg soll hier problemlos die Hauptstraße unterqueren können.

Gegenüber der Altstadt entsteht ein großzügiger und offener Wiesenpark, der sich mit der angrenzenden Freifläche der Retentionswiese bis in das Bahnhofsquartier hineinschiebt. Ein kleiner Platz markiert den Auftakt in die Grünfläche und stärkt zudem den Bezug der Bahnhofsachse entlang der Steinbachstraße.

Auch auf der Seite entlang der Altstadt wird der kleine Uferweg stärker herausgearbeitet. Dadurch kann ein attraktiver Rundweg als Ergänzung der Mühlgasse und der Vorstadt innerhalb der historischen Stadt geschaffen werden und der Bezug zur Enz gestärkt werden.
Der von Süden kommende Enzabschnitt wird bis zur Altstadtbrücke zwar extensiv gestaltet, ist aber über ein neues Wegenetz stärker mit der Siedlung verknüpft. Ein Teil der Uferlinie der Enz wird von einem Rad- und Fußweg aus Beton begleitet. Dieser gibt die Möglichkeit, im Schatten der Auengehölze die Enz näher und direkter zu erleben. Der Bereich der alten Mühle wird als Mühlenspielplatz in einen attraktiven Erlebnisbereich verwandelt. Er kompensiert den vorhandenen Spielplatz, an dessen Stelle ein stadtnahes Parkhaus entsteht.

Nutzungen
Durch ein ausgewogenes Konzept von ökologischer Flussaufwertung und touristischer Flussnutzung wird die Enz in Zukunft zu einem vielfach erlebbaren Ort. Ökologische Aufwertungen erfolgen im Bereich der Uferzonen und Auenlandschaften. Auf dem Wasser, z.B. mit dem Kanu, sowie vom Ufer, durch Wege, Stege, Balkone, Plätze und die Promenade ist das Beobachten von Flora und Fauna ermöglicht. Zudem ermöglicht die neue grüne Infrastruktur das Baden, Angeln, „Forschen“ und Füßebaden.

Die Enz wird in Zukunft vielfach erlebbar sein und ein ausgewogenes Konzept von touristischer Flussnutzung als auch ökologischer Flussaufwertung erhalten. Nutzungen auf dem Fluss, z.B. mit dem Kanu, etc., ermöglichen direkten Kontakt mittels Wegen, Stegen, Balkonen, Plätzen, Promenade, etc. die das Beobachten von Flora und Fauna ermöglichen sowie in dem Fluss z.B. Baden, Angeln, „Forschen“, Füßebaden, etc. stellen die vielfältigen touristischen Angebote dar. Ökologische Aufwertungen erfolgen z.B. im Bereich der Uferzonen und Auenlandschaften.

Beurteilung durch das Preisgericht


Lageplan

Lageplan

Ein wichtiges Gelenk zwischen der Weststadt und dem Enzufer ist der Enzplatz, der sich mittels Stufenpaketen zum Ufer hinuntertreppt und dadurch platzartige Aufweitungen schafft.

Ein wichtiges Gelenk zwischen der Weststadt und dem Enzufer ist der Enzplatz, der sich mittels Stufenpaketen zum Ufer hinuntertreppt und dadurch platzartige Aufweitungen schafft.

Zudem sind Bänke in die Stufenanlagen des Enzplatzes integriert, von denen aus man im Schatten der locker über den Platz verteilten Gleditschien einen wunderbaren Blick auf die Enz und die historische Altstadt genießen kann.

Zudem sind Bänke in die Stufenanlagen des Enzplatzes integriert, von denen aus man im Schatten der locker über den Platz verteilten Gleditschien einen wunderbaren Blick auf die Enz und die historische Altstadt genießen kann.

Die Auenwiesen bilden offene und weitläufige Wiesenflächen mit direktem Wasserbezug. Entlang der Enz bildet ein Hain aus Auengehölzen eine lichte Kulisse. Es besteht eine direkte Verbindung zwischen Altstadtbrücke und dem Mühlenspielplatz.

Die Auenwiesen bilden offene und weitläufige Wiesenflächen mit direktem Wasserbezug. Entlang der Enz bildet ein Hain aus Auengehölzen eine lichte Kulisse. Es besteht eine direkte Verbindung zwischen Altstadtbrücke und dem Mühlenspielplatz.

Auf dem Mühlenspielplatz, am Fuße der Fußgänger- und Radfahrerbrücke, sind unterschiedliche Spiel- und Sportaktivitäten zum Thema „Mühlenspiel“ verortet.

Auf dem Mühlenspielplatz, am Fuße der Fußgänger- und Radfahrerbrücke, sind unterschiedliche Spiel- und Sportaktivitäten zum Thema „Mühlenspiel“ verortet.

Auch der Brückenkörper kann durch anbauten sowie Tunnel zum Durchklettern für das Spiel genutzt werden.

Auch der Brückenkörper kann durch anbauten sowie Tunnel zum Durchklettern für das Spiel genutzt werden.

Die historische Ernst’sche Mühle auf der linken Seite und der neue Mühlensteg im Hintergrund.

Die historische Ernst’sche Mühle auf der linken Seite und der neue Mühlensteg im Hintergrund.

Die Fußgängerbrücke, der Mühlensteg startet auf dem Enzbalkon und endet an der Ernst’schen Mühle am Mühlenspielplatz.

Die Fußgängerbrücke, der Mühlensteg startet auf dem Enzbalkon und endet an der Ernst’schen Mühle am Mühlenspielplatz.

Enzbalkon, Blick auf die alte Stadtmauer und das westliche Ufer

Enzbalkon, Blick auf die alte Stadtmauer und das westliche Ufer

Die übergeordneten Verbindungselemente wie der Enztalradweg, die Radfahrerbrücke sowie der Weg an der Stadtkante werden nachts beleuchtet, um ihre Nutzung auch bei Dunkelheit zu gewährleisten.

Die übergeordneten Verbindungselemente wie der Enztalradweg, die Radfahrerbrücke sowie der Weg an der Stadtkante werden nachts beleuchtet, um ihre Nutzung auch bei Dunkelheit zu gewährleisten.