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Award / Auszeichnung | 11/2023

Baden-Württembergischer Landschaftsarchitektur-Preis 2024

Lageplan

Lageplan

Campus Rauner

DE-73230 Kirchheim unter Teck

Nominierung

Stadt Kirchheim unter Teck

Bauherren

Glück Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

a+r Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 05/2021

Projektbeschreibung

Mit der Zusammenlegung der Raunerschule und der Teckrealschule wird der Schulstandort „Campus Rauner“ neu entwickelt. Die in weiten Teilen neuen Gebäude werden mit verbliebenen Bestandsbauten zu einem Gebäudeensemble zusammengefügt. Die Freianlagen umschließen die Baukörper und entwickeln einen großzügigen zusammenhängenden Schulhof mit differenzierten Nutzungsschwerpunkten. Mit der ruhigen, homogenen Gestaltung wird ein übergeordneter Zusammenhang der verschiedenen Freibereiche hergestellt. Die Gestaltungssprache des Freiraums nimmt Bezug zur kubischen Formensprache der neuen Schulgebäude und verbindet sich zu einem stimmigen Gesamtbild. Ein durchgängiges und farblich leicht changierendes Belagsparkett aus hochwertigen beigen Betonwerksteinen bildet den einheitlichen Campusbelag, der sich farblich mit der Fassade der Gebäude zu einem homogen und ruhigen Gesamtbild verbindet. Unterschiedliche Nutzungsschwerpunkte rhythmisieren und beleben den Campus.
Hauptelement im Freiraum sind die quadratischen „Baumbouquets“ die in verschiedenen Bereichen des Schulhofs eingelegt sind. An den einzelnen Orten sind jeweils unterschiedliche Baumarten gepflanzt, die den Orten eine differenzierte Charakteristik und Erscheinung geben. In Verbindung mit den, in Form eines Pluszeichens, ausgebildeten Bankmodulen entstehen auf dem Campus an unterschiedlichen Stellen „Grüne Treffpunkte“ mit hoher Anziehungskraft. Das „Plus“ ist symbolisches Zeichen für die zusammengeführten Schulen und bildet dies im Konzept der Freianlagen ab. Auf dem Schulcampus entstehen so schattige, grüne Treffpunkte für die Schüler*innen in den Pausen, als identitätsstiftende Orte. Ein Bolzplatz im Nordwesten ergänzt als Aktivfläche die Programmflächen im Schulhof. Geschnittene Rotbuchenhecken schaffen notwendige Abgrenzungen in Verbindung mit den individuell entwickelten Zaun- und Torelementen.
Der Vorplatz, am Haupteingang zur Schule, formuliert den Übergang zum öffentlichen Stadtraum und nimmt in den Nachmittagsstunden die Funktion eines Quartiersplatzes auf. Im östlichen Bereich schließt der Campus an die landschaftliche Situation an. Der dort verortete Schulgarten und eine Freitreppe als „Klassenzimmer im Grünen“ bereichern das schulische Angebot. Ein Multifunktionsspielgerät, das aus dem Bestand des alten Schulstandortes, in die neue Gestaltung an einem neuen Ort übernommen wurde, ist im landschaftlich geprägten Freiraum integriert und bereichert das Freizeitangebot für die Schüler in den Pausen. In die landschaftliche Hangsituation kaskadenförmig integrierte Retentionsmulden drosseln den Abfluss des Dach- und Oberflächenwassers bei Starkregenereignissen. Naturnahe Stauden und Gräser-Pflanzungen fördern in den "Baumsträußen" die Biodiversität auf dem Schulcampus. In den landschaftlichen Randbereichen des Schulhofes sind extensive Wiesen mit autochthonem Saatgut angelegt, die die Nachhaltigkeit des Gesamtkonzepts im Campus Rauner unterstützen.
Auf der Südseite schließt ein 40m langes Dach den Schulhof ab. Neben den überdachten Fahrradabstellplätzen sind hier der Müllstandort, ein Trafo und ein Geräteraum zusammengefasst worden. Mit einer, für den Ort individuell entwickelten Lösung, als Stahl-Holzkonstruktion mit einem Dach aus Brettschichtholz und einer extensiven Dachbegrünung, wird in den Außenanlagen konsequent die Gestaltungssprache aus der Hochbauarchitektur in Form einer Kleinarchitektur übertragen und zu einem ganzheitlichen Gesamtensemble entwickelt.

Beurteilung durch das Preisgericht