Wohnbebauung East Village in Wels (AT)

Der Lösungsvorschlag besticht durch seinen überzeugend gestalteten und gut strukturierten Freiraum, in dem die Wohnbauten eingestreut sind und die Intention städtisches Zusammenleben mit den Vorzügen des Wohnens im Grünen miteinander zu verbinden, welche glaubhaft dargestellt ist. Der Freiraum ist stimmig in verschieden Bereiche gegliedert und weist unterschiedliche Topographien auf, die auch dem Schutz der Privatsphäre der Erdgeschosswohnungen dienen. Neben Quartiersplätzen werden auch Gemeinschaftswiesen angeboten. Vier sich wiederholende Gebäudetypen werden so ins Areal gesetzt, dass hohe Wohnqualität erwartet werden kann. Durch das aufeinander abgestimmte Gestaltungskonzept von Stadtvilla, Eckhaus, Hofhaus und Gartenvilla wird Zusammengehörigkeit und somit Adressbildung geschaffen, ohne dabei Monotonie zu erzeugen. Die Mehrzahl der angebotenen Wohnungstypen ist entweder durchgesteckt oder nach zwei Himmelsrichtungen orientiert und auch in ihrer inneren Aufteilung wohldurchdacht, sodass wenig Gangflächen entstehen und für den eigentlichen Wohnbereich mehr Raum geschaffen wird. Dies stellt aus Sicht der Jury einen innovativen Ansatz dar, auch in kleine Wohnungen hohe Wohnqualität zu bringen. Auch bei der äußeren Erschließung sind die Laubengänge und Stiegenhäuser so angeordnet, dass Kommunikation der Bewohner untereinander stattfinden kann und dennoch Rückzug und somit Privatsphäre gegeben ist. Die Erschließung der „Gartenvillen“ über Zweispänner wird aus wirtschaftlicher Sicht jedoch hinterfragt. Insgesamt präsentiert sich ein wohldurchdachter Bebauungsvorschlag mit Charakter und Alleinstellungsmerkmal der eine Erfahrbarkeit von Geschosswohnbau erwarten lässt.