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Award / Auszeichnung | 07/2023

Hugo-HĂ€ring-Auszeichnung 2023 BDA Kreisgruppe Heidelberg

SVAP BĂŒrogebĂ€ude

DE-69126 Heidelberg, Marlene-Dietrich-Platz 1

Auszeichnung

ap88 Architekten Partnerschaft mbB Bellm / Löffel / Lubs / Trager Freie Architekten BDA

Architektur, Innenarchitektur

SSV Architekten

Architektur, Innenarchitektur

GDLA I GORNIK DENKEL landschaftsarchitektur partg mbb

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • GebĂ€udetyp:

    BĂŒro-, Verwaltungsbauten

  • ProjektgrĂ¶ĂŸe:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 09/2020
    Fertigstellung: 03/2022

Projektbeschreibung

Zwei Heidelberger ArchitekturbĂŒros, SSV Architekten und ap88 Architekten Partnerschaft bauen SVAP.

ZunĂ€chst ein nicht naheliegender Gedanke bei Ă€hnlich strukturierten BĂŒros, die als direkte Konkurrenten ihre BĂŒros in Heidelberg entwickelt haben.
Projekte, die in Arbeitsgemeinschaft umgesetzt wurden, und der Gedanke ĂŒber sich verĂ€ndernde Arbeitswelten, die Überlegung zur Anbahnung eines irgendwann anstehenden Generationswechsels und die pure Lust als Architekt Neuland zu betreten, haben uns dazu ermutigt einen weiteren Baustein der DiversitĂ€t gemeinsam zu entwickeln. Ausgang ungewiss! Ganz bewusst!!
Im Sinne von Adolf Loos' Raumplan und der VerschrĂ€nkung von Bauvolumen im „maison de verre“ von Pierre Chareau ziehen wir aus um in einem Gewerbebau, klassische BĂŒroformen mit neuen Arbeitsformen zu verschmelzen, deren Grenzen wiederum gleitend verschiebbar sein sollen.
Diese Form der zunÀchst abstrakten Vorgehensweise braucht eine gemeinsame Mitte. Sie ist Ausgangspunkt, Eingang und zentraler Begegnungs- und Arbeitsort zugleich.
Als klare abgegrenzte Kubatur fließt die Öffentlichkeit des Reitplatzes vor dem neuen Karlstorbahnhof in den interpretierten „cour d®honneur“. Alle Ebenen und alle Fronten beziehen sich auf dieses Innere Äußere.

SVAP
Campbell Baracks, innovativer Stadtteil.
Die Schritte des Areals von einer Kaserne aus dem dritten Reich, ĂŒber eine der zentralen Kommandozentralen des Kalten Krieg hin zu einem integrierten Stadtteil Heidelbergs mit eigener PrĂ€gung könnten nicht grĂ¶ĂŸer sein.
Die bisherigen Setzungen im stĂ€dtebaulichen Maßstab setzten bewusst auf DiversitĂ€t. Ein denkmalgeschĂŒtztes militĂ€risches Gesamtensemble aus den 30er Jahren trifft auf moderne Neubauten, dazwischen integrierte und modifizierte Bausteine aus der amerikanischen Nachkriegszeit.
Die Nutzung ebenfalls breit aufgestellt: Nicht eine reine Kombination von Gewerbe und Wohnen, sondern Gewerbe von der Kreativwirtschaft bis zur high-tech-Schmiede, Wohnen von der Baugruppe in ehemaligen WohngebĂ€uden der MilitĂ€rangehörigen bis zu unterschiedlichsten neuen Wohnformen treffen auf Einrichtungen fĂŒr Bildung und Kultur und werden mit dem Magma eines national geförderten Außenraums zu einem neuen Stadtbaustein mit Wirkung auch jenseits der Stadtgrenzen.

In diesem Umfeld wird ein neuer „Arbeitsraum“ entstehen, der die steile stĂ€dtebauliche Spreizung aufnehmen will. Vermeintlich unvertrĂ€gliches zusammenfĂŒhren möchte um neue Denk- und Handlungsweisen anzuregen.

Der Außenraum rund um das GebĂ€ude auf dem Reitplatz SĂŒd passt sich in die Gesamtplanung des Marlene-Dietrich-Platzes und bildet somit einen Baustein dieses Gesamtensembles.

Den Rahmen bieten die BestandsgebĂ€ude aus Karlstorbahnhof und ehemaligen StallungsgebĂ€uden. In der Mitte des Marlene-Dietrich-Platzes befindet sich der 3.Bauabschnitt aus „Der andere Park“.

Reitplatz SĂŒd und sein GegenstĂŒck Reitplatz Nord reihen sich in das Gesamtensemble ein und setzen sich zugleich in ihrer Gestaltung von den angrenzenden FreirĂ€umen ab. Öffentliche und private FlĂ€chen verschmelzen miteinander, die GrundstĂŒcksgrenzen sind jedoch immer noch klar erkennbar und durch beispielsweise EntwĂ€sserungsrinnen gekennzeichnet.

Das GebĂ€ude SVAP wird nördlich des GrundstĂŒcks ĂŒber einen Innenhof erschlossen. Der Innenhof ist ĂŒber Betonplatten begehbar und wird von mehreren BĂ€umen (Gleditschien) verschattet. Die BĂ€ume sind von ihrem Wuchs recht locker und sehen so aus, als wĂŒrden sie miteinander tanzen, daher spricht man manchmal von „tanzenden BĂ€umen“.

Die Stauden- und GrÀserpflanzungen entlang des GebÀudes wirken zeitlos und versetzen so manchen Betrachter in eine Art Urlaubsstimmung.
Die Fahr- und ParkplatzflĂ€chen auf dem GrundstĂŒck bestehen aus Schotter, der sich farblich an die angrenzenden PlattenbelĂ€ge anpasst. Einige PKW-StellplatzflĂ€chen am GebĂ€ude sind aus Schotterrasen hergestellt, sodass sich der „grĂŒne Rahmen“ um das GebĂ€ude mehr oder weniger durchzieht.
Die Baumpflanzungen auf dem GrundstĂŒck liegen teilweise im Raster der Gesamtplanung oder sind locker verteilt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt ist von der ersten Konzeptidee ĂŒber Planung, Realisierung, Nutzung und Erscheinungsbild das Realisat eines ergebnisoffenen und partizipativen Prozesses, den zwei ArchitekturbĂŒros gemeinsam entwickelt und realisiert haben. Das Projekt bildet einen festen Stadtbaustein im rĂ€umlichen GefĂŒge des neuen Stadtteils, der aus einen Konversionsareal der ehemaligen „Campbell Barracks“ entstanden ist.

An eine gemeinsame Mitte gliedern sich beidseitig zwei gleiche GebĂ€udeteile an, die dann von den beiden ArchitekturbĂŒros individuell aufgeteilt und ausgebaut wurden. Gemeinsame Nutzung sind eine Modellbauwerkstatt und ein großer Konferenzraum. Gemeinsames und Individuelles gehen fließend ineinander ĂŒber. Der offene und begrĂŒnte Innenhof ist als halböffentlicher Stadtraum, gedacht als Fortsetzung des öffentlichen „Marlene-Dietrich-Platzes“ vor dem GebĂ€ude. Hier bricht die OrthogonalitĂ€t des GebĂ€udes und wechselt zu einer freien Wege- und Raumfolge. Von hier werden sĂ€mtliche Einrichtungen erschlossen, inklusiv einer mietbaren „Eventlocation“ im Dachgeschoss, die im Alltag als gemeinsamer Speiseraum der beiden BĂŒros genutzt wird. Das Erdgeschoss ist in kleinere Gewerbeeinheiten aufgeteilt die vermietet sind, inklusive einer offen Coworking FlĂ€che.

Das gesamte Projekt stellt einen Versuch dar, der Transformation des zukĂŒnftigen Arbeitens einen baulichen Rahmen zu geben. Netzwerken, Kooperieren, Coworken sind hier keine leeren WorthĂŒlsen, sondern geschaffenen und gebaute RealitĂ€t - die eigentliche StĂ€rke dieses Projektes.