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Award / Auszeichnung | 08/2023

Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur 2023

Neue Eingangshalle mit Freitreppe zum "Belvedere"

Neue Eingangshalle mit Freitreppe zum "Belvedere"

Revitalisierung Congress Center Hamburg

DE-20355 Hamburg, Congressplatz 1

Finalist

HUPE FLATAU PARTNER

Architektur

agn Niederberghaus & Partner GmbH

Architektur

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

WTM Engineers

Tragwerksplanung

WETZEL & VON SEHT

Tragwerksplanung

CCH Immobilien GmbH & Co. KG

Bauherren

PIET NIEMANN | Architekturfotograf

Fotografie

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    105.800m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 04/2017
    Fertigstellung: 04/2022

Projektbeschreibung

Die Geschichte des Congress Center Hamburg - CCH - nahm in den frühen 70er Jahren ihren Lauf. Seinerzeit als ein wirtschaftliches Wagnis für die Hansestadt entpuppte sich das ehrgeizige Projekt bald als ein großer Erfolg. Neben internationalen Kongressen sowie verschiedenen geschäftlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen, waren es Konzerte und Unterhaltungsprogramme mit Interpreten wie Udo Jürgens und ABBA, die den Betrieb und den Ruf des Hauses über Jahrzehnte prägten.

Schon in den 70er Jahren war das Haus als Ensemble mit dem Hotelhochhaus angelegt um sich mit diesem in seinem programmatischen Angebot synergetisch zu verbinden. 2013 wurde diese Ensemblewirkung dann auch in die Denkmalliste der Hansestadt als schützenswert aufgenommen. Zur Ergänzung und Abrundung des Flächenangebotes des CCH’s wurden Mitte der 2000er Jahre der Bauteil West erweitert und die Halle H als große Ausstellungshalle im Süden vor den bestehenden Gebäudekomplex gelegt.

Neben den üblichen Themen, welche Bauten aus den 70er Jahren begleiten, wie Defizite im Brandschutzkonzept und leider auch immer Schadstoffprobleme war das Haus zuletzt in seinem Raumangebot nicht mehr auf die Erfordernisse des zeitgenössischen, internationale Kongressbetriebes eingestellt. Es fehlten als Ergänzung zu den vorhandenen großen Kongresssälen mit 1.000 bis 3.000 Sitzen eine gewisse Anzahl an ergänzenden sogenannten Break-Out-Rooms (BORs) mit circa 100 Sitzen. Die Hansestadt Hamburg entschloss sich eine Revitalisierung in Angriff zu nehmen in deren Zuge neben oben genannten Themen eine neue, großzügige Eingangshalle ergänzt werden sollte.

Eine entsprechende Machbarkeitsstudie wurde durch das Büro gmp von Gerkan, Marg und Partner aus Hamburg erstellt. Als Architekten-ARGE agn
Leusmann / Tim Hupe Architekten sind wir 2014 als Sieger aus einem international besetzten Wettbewerb hervorgegangen, der sich schwerpunktmäßig
mit der Gestaltung einer neuen Süd- und Ostfassade für das Haus beschäftigt hat.

Ein neuer Mantelbau für das CCH verbindet heute drei räumliche Situationen zu einer Sequenz: Die Ankunft von Osten, das neue Foyer und das zwei Ebene höher gelegene „Belvedere“ mit Blick nach Süden über die Parklandschaft von Planten un Blomen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Revitalisierung und die damit verbundene dauerhafte Nutzung unserer Bestandsbauten ist eine der wichtigsten architektonischen Aufgaben unserer Zeit. Wenn uns der Wandel zu einer CO2 neutralen, gebauten Umwelt wirklich gelingen will, müssen wir lernen bestehende Strukturen weiter zu nutzen, diese energetisch zu sanieren und an die veränderlichen Bedürfnisse anzupassen, um sie langfristig zu erhalten. Mit dieser Aufgabe setzt sich das Projekt "Revitalisierung des Congress Center in Hamburg" in vorbildlicher Art und Weise auseinander.

Vor 50 Jahren eröffnete das Congress Center Hamburg (CCH) als Flachbau mit angeschlossenem Hochhaus-Hotel. Das Kongresszentrum, ein terrassenförmig angelegter Betonbau, galt seinerzeit als eines der modernsten und größten Kongressbauten Europas. Nun wurde das Gebäude erweitert und grundlegend modernisiert. Mit dem Ziel, die Anzahl der Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmer langfristig steigern zu können, forderte der von der Arbeitsgemeinschaft agn Leusmann / Tim Hupe Architekten gewonnene Wettbewerb neben einer Restrukturierung auch eine bedarfsgerechte Erneuerung des Bestands.

Neu hinzu kam ein repräsentativer Eingangsbereich. Wo früher ein niedriges Foyer den Besucher empfing, steht heute eine großzügige Halle. Der neue Gebäudeteil ergänzt gekonnt durch seine ausladende Ecke und den überstehenden Obergeschossen die Architektursprache des Ursprungsbaus und schafft eine räumliche Klammer für den neu geschaffenen Vorplatz.

Im Zuge der Sanierung, Umstrukturierung und Erweiterung wurde ein robustes Klimakonzept entwickelt. Die neue Fassade aus langestreckten, horizontalen Brise Soleil nimmt nicht nur Bezug auf die vertikalen Lisenen des benachbarten Hochhauses und unterstreicht damit den denkmalgeschützten Ensemblecharakter, sondern sie dient auch der natürlichen Verschattung. Gepaart mit einer intelligenten Steuerung der Fassadenöffnungen, konnte auf eine energieintensive Klimatisierung der neuen Eingangshalle verzichtet werden. Der Wärmebedarf für das Gebäude wird vollständig über das Fern-/Nahwärme-Verbundnetz der Vattenfall Wärme AG Hamburg bereitgestellt.
Congressplatz mit Blick auf die neue Eingangshalle

Congressplatz mit Blick auf die neue Eingangshalle

Luftaufnahme Parklandschaft "Planten un Blomen" mit CCH nach Revitalisierung

Luftaufnahme Parklandschaft "Planten un Blomen" mit CCH nach Revitalisierung

CCH nach der Eröffnung 1973

CCH nach der Eröffnung 1973

Lage in der Stadt

Lage in der Stadt

Gegenüberstellung vor und nach der Revitalisierung

Gegenüberstellung vor und nach der Revitalisierung

Eingangshalle mit Freitreppe

Eingangshalle mit Freitreppe

Eingangshalle mit Freitreppe zum "Belvedere"

Eingangshalle mit Freitreppe zum "Belvedere"

Blick in das "Belvedere"

Blick in das "Belvedere"

Grundriss Ebene "Belvedere" 2. Obergeschoss

Grundriss Ebene "Belvedere" 2. Obergeschoss

Veranstaltungssäle im Überblick

Veranstaltungssäle im Überblick

Saal 1

Saal 1

Saal 1

Saal 1

Saal 3

Saal 3

Saal Z

Saal Z

Saal Z

Saal Z

Die Brise Soleil

Die Brise Soleil