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kooperatives Werkstattverfahren in drei Phasen | 11/2022

Masterplan Technologiecampus LUXWERK in Siemensstadt Berlin

Finalist

GÖSSLER KINZ KERBER SCHIPPMANN ARCHITEKTEN

Architektur

OFEA Office for Ecological Architecture

Architektur

SassGlässer Landschaftsarchitekten PartGmbB

Landschaftsarchitektur

1komma2 Christian Scheler

Verkehrsplanung

PONNIE Images

Visualisierung

Erläuterungstext

LUXWERK
Ein High-Tech Campus mit markantem Charakter entsteht.

Verfasser: Arndt Kerber (GKKS), David Gössler (OFEA)
Mitarbeit GKKS: Kinga Krawczyk, Sherin Awad, Christian Theissen, Iris Elbelt
Mitarbeit OFEA: Annemarie Niehaus

Fast 100 Jahre Industriegeschichte bilden sich im denkmalgeschützten OSRAM Areal in Berlin-Siemensstadt ab.
In der Transformation dieses Industriestandortes von einem monofunktional genutzten Ort zu einem Innovationsraum für vielfältige Formen der Güterproduktion, Logistik, Forschung und produktionsnahen Dienstleistung liegt das Potential des zukünftigen LUXWERK.

Die zentralen Herausforderungen
  • Die Integration des Bestands
  • Ein überzeugendes Erschließungskonzept
  • Die optimale Ausnutzung der Fläche
  • Eine sinnvolle Definition abgrenzbarer Baufelder
  • Die Schaffung einer „Landmark“
  • Die Entwicklung eines flexiblen Gebäudetyps für hybride Nutzungen
  • Die ikonische DNA des Ortes
  • Das historische Glaswerk bildet das Kraftzentrum des Areals.
Charakter, Ausdehnung, Volumen, Struktur und Gestalt der Baukörper prägen den Ort in spezifischer Art und Weise und machen ihn unverwechselbar.

Das Denkmal
Die vielschichtige Architektur des ursprünglichen Glaswerks basiert auf einem klaren Regelwerk:
Das zugrundeliegende 5x6m Raster stiftet für alle Gebäudeteile und Außenräume den ordnungsgebenden Rahmen. Die komplexe Komposition der unterschiedlichen Baukörper unterliegt somit genauen Regeln als Voraussetzung für ein Ensemble aus einem Guss. Charakteristische Merkmale der Komposition sind die Betonung der Nord-Süd-Achse sowie die raumverdrängende Wirkung des Gesamtensembles, welches durch hofbildende Anbauten ergänzt wird. Der Geschossbau bildet das Rückgrat, das den Bestandskörpern den nötigen Halt bietet. Die den Ort prägende Gravität des Industriedenkmals findet in unserem städtebaulichen Konzept zur Balance: Indem wir sowohl die Proportionen der Gebäudekörper und deren Ausrichtung sowie das ursprüngliche Raster aufgreifen, wird das historische Glaswerk zu einem Katalysator der künftigen städtebaulichen Entwicklung.

Grundstück
Für die Entwicklung des Grundstücks maßgebliche Einschränkungen:
  • Die 380 kV-Leitung
  • Die Nord-Süd-Erschließung
  • Die Abstandsflächen

Erschließungskonzept
Dreh- und Angelpunkt für die Qualität des Quartiers ist die Entwicklung eines konfliktarmen Erschließungskonzepts unter Einbeziehung aller Anforderungen durch künftigen Schwerlastverkehr.
Unser Konzept basiert daher auf drei Prämissen:
  • LKW-Verkehr ausschließlich an der Peripherie
  • Paketverkehr nur über Stiche entlang der Nord-Süd-Achse
  • Besucherverkehr über den historischen Haupteingang
Diese Maßnahmen entflechten den zu erwartenden Verkehr substanziell. Überschneidungen und Kreuzungen reduzieren sich auf ein Minimum.
Die Belastung der innenliegenden Höfe durch Autoverkehr wird auf ein unabwendbares Maß begrenzt.
Die Nutzung der Fläche über der nicht überbaubaren 380 kV-Leitung als Erschließungs-, Wende- und Parkfläche verlagert die LKW-Anbindung nach außen: Damit schaffen wir wertvolle Flächen im Inneren des Grundstücks zur Bebauung. Raumgreifende Aufstellflächen für die LKW Be- und Entladung können auf ein Minimum reduziert werden.

Bestand
  • Der zweigeschossige Verbindungsbau zwischen Kolbenhalle und Geschossbau wird zu einem lichtdurchfluteten Erschließungsweg. Dadurch erhalten die Dunkelzonen des Glaswerks Tageslicht und werden aufgewertet und aktiviert.
  • Die Kolbenhütten und das Generatorenhaus werden nach dem „Haus-im-Haus-Prinzip“ ausgebaut.
  • Die Dannerhalle bleibt im Zentrum des Areals offen für vielfältige Nutzungen und Veranstaltungen: Sie kann zum Beispiel eine Markthalle als Quartiersversorgung beherbergen.

Baufelder
Auf Basis der vorangegangenen Erwägungen erfolgt der Zuschnitt der Baufelder:
  • Wir bilden 4 oder 5 Baufelder.
  • Allen gemeinsam ist die LKW-Erschließung von außen.
  • Die Erschließung für Fußgänger und Fahrräder erfolgt aus dem Quartierinneren heraus.

Gebäudetyp
Unsere für diesen Ort entwickelte Architektur spiegelt vielfältige Nutzungsanforderungen:
  • Produktionsflächen im zweigeschossigen Erdgeschoß ergänzen wir durch Flex-Spaces für beispielsweise Labornutzungen in den Obergeschossen.
  • Der Produktionsbereich bildet die Basis für die leicht und filigran ausgeprägten Obergeschosse.

Fassaden
  • Vertikale Gliederungselemente verweben auf subtile und elegante Art die Loch- und Vorhangfassade.
  • Photovoltaisch wirksame Gläser in den Fassaden dienen aktiv der Energiegewinnung.
Es entsteht ein eigenständiger Gebäudetyp für diesen besonderen Ort, der aufgrund seiner Volumetrie, seiner Feingliedrigkeit und Farbigkeit in Dialog mit dem Bestand tritt, ohne sich anzubiedern.

Städtebau/Landmark
Als monolithische Landmark ist das Hochhaus an der Nonnendammallee Bezugspunkt aller optischen Achsen: Es macht den Ort im Straßenraum sichtbar, bildet den Auftakt von Westen und markiert den Abschluss des Geländes von Osten. So wird dieser ikonische Leuchtturm zu einem Vermittler zwischen Stadtraum und Quartier.
Das städtebauliche Konzept bietet eine ausgewogene Balance zwischen Bestand und Neubau. Es entsteht ein zukunftsfähiger Ort, der seine industrielle Vergangenheit in eine postindustrielle Zukunft fortschreiben kann.

Potenziale
Wir denken weit in die Zukunft bei der Öffnung des Quartiers für klimafreundliche Strategien der Energieversorgung mit dem Ausblick auf CO2- Neutralität.
Bei der Wahl des Standortes gewinnt der Nachhaltigkeits-Anspruch eines Quartiers insbesondere für innovative Nutzer-Milieus zunehmend an Bedeutung.
Das Luxwerk-Areal wird sich über geeignete Fassaden und Systeme für das Luft- und Wärmemanagement an das Außenklima und die variierenden Nutzeranforderungen anpassen.
Innerhalb eines energieoptimierten Gesamtkonzepts aus Architektur, Bauphysik und Gebäudetechnik werden selbstlernende, adaptive oder schaltbare Systeme den Heiz- und Kühlenergiebedarf deutlich senken.
Lageplan

Lageplan

Mobilitätskonzept - LKW Andienung

Mobilitätskonzept - LKW Andienung

Mobilitätskonzept - Paketverkehr

Mobilitätskonzept - Paketverkehr

Mobilitätskonzept - Besucher:innen

Mobilitätskonzept - Besucher:innen

Mobilitätskonzept - Urbane Mitte, verkehrsfrei

Mobilitätskonzept - Urbane Mitte, verkehrsfrei

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Regelgeschoss

Grundriss Regelgeschoss

Schnitt quer mit Vordach

Schnitt quer mit Vordach

Schnitt mit Vordach

Schnitt mit Vordach