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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2023

Neubau Verwaltung UKSH-Campus in Kiel

Schlosspark

Schlosspark

1. Preis

Preisgeld: 36.400 EUR

agn Niederberghaus & Partner GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Für das UKSH in Kiel ist ein zukunftsweisendes Baukonzept für die Verwaltung, die Akademie und für die Entwicklung des Mobilitätskonzepts entstanden. Dafür hat die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) im Auftrag des Finanzministeriums gemeinsam mit dem UKSH und mit der Landeshauptstadt Kiel einen zweistufigen Realisierungswettbewerb durchgeführt. Als Gewinner kürte das Preisgericht agn Niederberghaus & Partner GmbH aus Ibbenbüren.

Das Preisgericht begründete seine Entscheidung damit, dass der Entwurf eine angemessene Ergänzung zu den denkmalgeschützten Gropiusbauten und zum Schlosspark bilde und mit einer klaren und sinnvollen Phasierung der Bauabschnitte überzeuge, bei dem schon im ersten Bauabschnitt die gesamten Flächen für Akademie, Verwaltung und einen Anteil der Stellplätze realisiert werden können. „Wir bedanken uns bei der Landesregierung, die den Weg für diesen weiteren Meilenstein unseres Baulichen Masterplans freigemacht hat“, sagt Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, CEO des UKSH. „Der zukunftsweisende Siegerentwurf der Architekten überzeugt nicht nur durch Ästhetik, sondern genauso durch Klimaschutz und Nachhaltigkeit – dies wird sich positiv auf die Atmosphäre der Arbeitsplätze auswirken.“

„Als echte Generalplaner widmen wir uns mit großer Leidenschaft den vielfältigen Anforderungen dieses Projekts“, sagt agn-Projektleiter David Gabrysch. „Städtebaulich reagiert unser Entwurf auf die stark ausgeprägte Topografie des Grundstücks und die räumliche Nähe zu den denkmalgeschützten Nachbargebäuden. Wir freuen uns, dass unsere integrale Lösung von Städtebau, Architektur, Freianlagen und Energiekonzept die Jury überzeugen konnte."

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt mit einer klaren und sinnvollen Phasierung der Bauabschnitte, bei dem schon im 1. BA die gesamten Flächen für Akademie, Verwaltung und einen Anteil der Stellplätze realisiert werden können, so dass der 2. BA eine reine Parkhausnutzung darstellt, was einen effizienten Realisierungsablauf und Flexibilität in Bezug auf zukünftige Entwicklungen ermöglicht.
Durch Setzung zweier einfacher, abgetreppter Baukörper mit Innenhöfen, gelingt es dem Entwurf sowohl für Akademie als auch Verwaltung angemessene eigene Adressen zu bilden, und gleichzeitig sensibel mit den Bauhöhen zu den benachbarten Denkmälern umzugehen. Auch die Grundrisse sind effizient und gut nutzbar mit abwechselnden Gebäudetiefen, wobei vor allem in der Akademie etwas mehr Großzügigkeit für soziale Flächen wünschenswert ist.
Die Jury begrüßt, dass das Verwaltungsgebäude zu der Brunswiker Straße eine klare urbane Kante mit einem neuen Vorplatz bildet, als Konsequenz ist jedoch eine differenziertere Gestaltung und wenn möglich Nutzung der Erdgeschossfassaden und -flächen gewünscht. Auch die großzügige grüne Treppenanlage als Campusentrée westlich der Medizin- und Pharmaziehistorische Sammlung mit externen Zugängen zur Stellplatzanlage wird positiv bewertet, es ist jedoch zu sichern, dass der Baumbestand weitestmöglich erhalten werden kann, und die rückwärtige Ansicht des Museums nicht durch die Geste zu stark betont und exponiert wird.
Nicht überzeugen können die Fassaden, die im Entwurf eine nahezu gleiche, monoton gerasterte Ausformung für Verwaltung und Akademie vorsehen. Hier wünscht sich die Jury vor allem in der Akademie einen deutlicheren Bezug zwischen Nutzungsinhalten und Fassadenausdruck, mit der Überlegung ob ein solcher Ansatz auch für den Verwaltungsteil sinnvoll wäre. Ebenso sind Materialität und Konstruktionsart der Fassaden neu zu prüfen.
Durch die kompakte Setzung der Baukörper, und deren Abtreppung und Höhenanpassung herunter zur Brunswiker Straße, hinterlässt der Entwurf relativ wenig Freiraum und grünes Campusgefühl (deutlich z.B. in der gassenartigen Situation zwischen Akademie und Verwaltung), und greift teilweise in das Hangbiotop ein. Die Jury wünscht sich freiraumplanerische Aussagen um sicherzustellen, dass die Ansprüche von Campusqualität, Tageslicht in den Gebäuden sowie notwendige Entwässerungslösungen und Biofaktorverbesserung ineinandergreifen.
Vorplatz

Vorplatz

Modell

Modell

Lageplan

Lageplan