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Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 06/2023

Erich-Mendelsohn-Preis 2023 für Backstein-Architektur

Hotel Grote Markt

NL-9712 HS Groningen, Grote Markt 31

Lobende Erwähnung I Kategorie: Büro- und Gewerbebauten

Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

De Zwarte Hond GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Tourismus, Gastronomie

  • Projektgröße:

    7.300m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 06/2018
    Fertigstellung: 05/2021

Projektbeschreibung

Mit dem Bau des Market Hotels wurde der ursprüngliche Zustand der östlichen Seite des Grote Markts, des größten und ältesten Platz Groningens, wiederhergestellt. Der 2007 von unserem Büro erstellte Masterplan formulierte den Wiederaufbau der ursprünglichen Baulinie mit einer Verbindung zwischen Grote Markt und Nieuwe Markt. Die neue Bebauung sollte zudem an die historische Struktur angelehnt sein.

Unser Entwurf übernimmt die Vorgabe der charakteristischen Gliederung der Fassade durch drei markante Stufengiebel. Durch den im Blockinneren neu entstandenen Platz, den Nieuwe Markt, mit dem Neubau des Groninger Forums, entsteht die besondere städtebauliche Situation, dass das Hotel zwei Platzfassaden besitzt. Beide Fassaden haben die gleiche Grundgliederung mit der Aufteilung in drei Häuser, unterscheiden sich aber in der Ausformulierung. Die Seite zur Gasse, die die beiden Plätze verbindet, ist geprägt von plastisch gegliederten Wandfeldern. Neben dem Maßstab und der traditionellen Form der Giebel war von Beginn an Backstein als Material gesetzt, im relativ kleinen Waalformat.

Der Entwurf bezieht sich dabei auf die lange, nordeuropäische Backsteintradition, die zum Groninger Stadtbild gehört und die mit den Bauten der Amsterdamer Schule eine besondere Ausprägung erfahren hat. Die Bauten dieser Phase zeichnen sich aus durch eine expressive, plastisch
gegliederte Fassadengestaltung, oft mit ornamentalen Backsteindetails. Diese Elemente dienten als Vorbild und werden durch den Entwurf in eine zeitgemäße Form übersetzt. Plastisch gegliederte Pfeiler markieren die drei Häuser, die Stürze mit ihrem stehenden Relief betonen die Vertikalität, und Details in Belgisch Granit, dem charakteristischen, dunkelgrauen Kalkstein der Region, bilden die Abschlüsse und Fußpunkte der Pfeiler.

Die Umsetzung dieser aufwändigen, tiefen Fassade mit ihren handwerklichen Details wurde möglich durch die Kombination verschiedener Herstellungstechniken. So gibt es vor Ort per Hand gemauerte Abschnitte, im Werk vorgefertigte, aus vollen Steinen gemauerte Pfeilerelemente und verschiedene verstärkte Fertigteile, vor allem in den Giebelbereichen. Diese komplexe Ausführung war nur möglich durch die exakte digitale Modellierung bereits während der Entwurfsphase und die detaillierte BIM Planung. In der Mitte der neuen „Oostwand“, gegenüber dem Rathaus ist ein Haus mit einem Gesicht entstanden, das auf vielfältige Weise Bezug nimmt auf die Geschichte und Tradition der Stadt.



Lageplan

Lageplan