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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2023

Neubau Bundesstützpunkt Säbelfechten mit Schwimmbad am Norbert-Gymnasium in Dormagen

1. Preis

Preisgeld: 42.240 EUR

ATELIER 30 Architekten GmbH

Architektur, Landschaftsarchitektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Idee
Das Kloster stellt sich als Gesamtensemble durch seine Architektur und die Freianlagen im Kontext mit den angrenzenden Landschaftsschutzgebiet und Feldern als ein besonderer Ort dar. Betritt man das Areal über die barocke Pforte, welche von einer Baumallee begleitet wird, gelangt man in einen Klosterbereich, welcher sich von der Umgebung in seiner Wahrnehmung stark differenziert und eine spannende introvertierte Kulturlandschaft im räumlichen Kontext darstellt. Durch das Norbert-Gymnasium mit seiner bestehenden Sporthalle sowie dem Internat fand innerhalb dieses historischen Gefüges eine nachträgliche bauliche Erweiterung statt.
Die räumliche Leitidee für den Entwurf beschäftigt sich in diesem Kontext mit einem neuen Ensemble aus Bestand, der neuen Säbelfechthalle, der Schwimmhalle sowie der Einfeldsporthalle. Durch die vorgeschlagene Körnigkeit mit einem gemeinsamen Sockel und begrünten Innenhöfen entsteht eine räumliche Beziehung zwischen dem Neubau, der bestehenden Schullandschaft und dem historischen Kloster. Im Zentrum der unterschiedlichen Architekturen entsteht ein gut proportionierter und gefasster Raum. In seiner Materialität spielt der Neubau mit seiner detaillierten, zeitgenössisch hellen Ziegelfassade mit der bestehenden Materialität der Schule. Gestaltungsabsicht ist hier, das Neue repräsentativ ablesbar zu halten und zugleich eine Verbindung mit den Bestand zu schaffen, damit das Ensemble innerhalb seines Gefüges gestärkt wird.
Die Säbelfechthalle ist dabei im nördlichen Grundstücksbereich positioniert und erhält einen repräsentativen Eingang im Osten. Über einen überdachten Bereich betritt man einen Vorhof der in das Gebäude leitet. Vom östlichen Parkplatz kommend, erreicht man die Säbelfechthalle über den ausgebauten nördlichen Weg entlang des Pletschbachs. Hier sind auch die barrierefreien Stellplätze angeordnet. Eine weitere Option bildet die fußläufige Durchquerung über die bestehende Wegeverbindung durch die Obstbaumplantage. Entlang der Außensportfläche gelangt man auch hier zum Haupteingang des Gebäudes.
Die ebenerdig liegende Schwimmhalle und die darüberliegende Einfachsporthalle erhalten ihren Eingang im südlichen Bereich und können hier auf kurzem Weg vom Gymnasium erreicht werden.
Architektur
Die Neubauten erhalten eine differenzierte Fassade aus hellen Ziegeln in Anlehnung an den Bestand, um das räumliche Ensemble zu stärken. Durch unterschiedliche Ausrichtung der Ziegel im Sockelbereich und einer lisenenartigen Ausprägung im oberen Gebäudeteil entsteht eine filigrane detailreiche Gestaltung. Im Kontext zur historischen Bebauung entsteht dadurch ein feinsinniges und erhabenes Wechselpiel der Materialitäten und der Körnigkeit der Baukörper, welches sich für Ankommende bereits in der Sichtachse auf das Kloster aus nordöstlicher Richtung erschließt.
Im Sockelbereich befinden präzise eingelassene Fensterausschnitte, welche Ein- und Ausblicke in die unterschiedlichen Funktionsbereiche zulassen. Die Säbelfechthalle erhält ebenfalls einen markanten Einschnitt in der Nordseite, hin zum begrünten Freiraum in Richtung Pletschbach. Bei Bedarf verfügt diese zusätzlich über einen blickdichten innenliegenden Blend/Sichtschutz. Alle anderen Fensterbereiche erhalten zudem einen außenliegenden Sonnenschutz.

Innere Erschließungsabläufe Säbelfechthalle
Die neue Säbelfechthalle wird über eine repräsentative, portalartige Situation im östlichen Grundstücksbereich erschlossen. Über den begrünten Vorhof gelangt man in ein großzügiges Foyer. Hier erhält man durch die angebotene Verglasung eine schöne Blickbeziehung zur Säbelfechthalle. Direkt an das Foyer schließen der Seminarbereich, Aufenthaltsbereiche und Büroräume an. Entlang des Erschließungsflures sind die notwendigen Nebenräume (Videoraum, Analyse etc.) zur Säbelfechthalle hin angeordnet. Optional kann von dem Flurbereich aus auch das Foyer der Schwimm- und Einfeldsporthalle bei Bedarf flexibel angeschlossen werden. Am Ende dieses Flures befinden sich der Kraftraum und der Multifunktionsraum, welche sich zum 2. Innenhof durch eine Verglasung öffnen. Die Säbelfechthalle erhält an dieser Erschließungsachse und im Foyerbereich ihre Zugänge. Die Umkleideräume, Trockenraum, Waffenkammer, Saunabereich und sonstige Nebenfunktions- und Technikräume werden kompakt im Untergeschoss über ein zentral im Foyer angeordnetes Treppenhaus erreicht.
Innere Erschließungsabläufe Schwimm- und Einfeldsporthalle
Die Schwimm- und Einfeldsporthalle erhalten einen gemeinsamen Eingang im südlichen Grundstücksbereich. Im zentralen Foyer hat man durch die vorgeschlagene Verglasung einen schönen räumlichen Bezug zur Schwimmhalle. An das Foyer schließen die kompakt angeordneten Umkleiden, Duschen und Sanitärbereiche sowie ein Treppenhaus mit Fahrstuhl an, welches die Einfeldsporthalle mit ihren Nebenräumen im Obergeschoss erschließt. Zur Belichtung der Sporthalle sind Oberlichter vorgesehen.

Freiraum
Die beiden, dem Ensemble gewidmeten Innenhofsituationen haben unterschiedliche Gestaltungsansätze. Der Vorhof zur Säbelfechthalle hat einen repräsentativen Charakter. In einer Natursteinfläche befindet sich hier ein intarsienartig eingelassener Cortenstahlring mit einem Bodendecker als Bepflanzung (Immergrün/Alba weiß) sowie einem Ahornbaum als Solitärgehölz.
Für den, dem Multifunktions- und Kraftraum zugeordneten Innenhof, ist eine Rasenfläche mit japanischen Zierahorngehölzen angedacht. Dieser Freiraumbereich lädt zum Verweilen, Yoga im Grünen, Meditation etc. ein.
Das neu anzuordnende Ersatzspielfeld wird im östlichen Bereich vorgeschlagen, wo es sinnvoller Weise die bestehenden Sportflächen ergänzt.
Die Dachflächen sollen extensiv begrünt werden und bieten zudem Aufstellflächen für Photovoltaikelemente.
Zur Versickerung des Niederschlagswassers werden Mulden und Versickerungsanlagen auf dem Areal vorgesehen.


Nachhaltigkeitsaspekte

Konstruktion, Materialwahl, Fassade

Die Konstruktion des Neubaus ist in Hybridbauweise geplant, dabei sind das Untergeschoss und die Außenwände als Stahlbetonbauteile angedacht. Die Gebäudeaussteifung erfolgt über die Erschließungs- und Technikkerne sowie die scheibenartig ausgeführten Dachflächen.
Die Dachkonstruktionen sind als Holz-Beton-Verbunddecken vorgesehen, wobei die weit gespannten Dachkonstruktionen der Hallen aus einem sichtbaren Tragwerk mit BSH-Vollwandträgern (Primär- und Sekundärträger) besteht. Die Anordnung der Oberlichter und die vorgesehenen PV-Elemente folgen der Tragstruktur der Dächer.
Die Decke über dem Schwimmbad ist als Stahlbetonkonstruktion geplant, um die Lasten der darüber angeordneten Turnhalle sicher aufnehmen zu können. Unterseitig wird die Schwimmbaddecke mit einer raumakustisch wirksamen Holzoberfläche (z.B. aus Lignotrend) bekleidet.
Die Gliederung der Fassade ist aus dem Konstruktionsraster abgeleitet.
Die Fassadenflächen sind hochgedämmt und werden mit einer hinterlüfteten Ziegelvorsatzschale bekleidet.
Der helle Ziegel orientiert sich dabei an bereits bei der Nachbarbebauung zur Verwendung gekommene Materialien. Im Zuge einer künftigen Fassadensanierung der Bestandssporthalle, ist die Verwendung des gleichen Materialkanons wünschenswert, um den Sporthallenstandort auf dem Areal als Gesamt-Gebäudeensemble abzubilden.
Die Innenräume sind durch einen Materialwechsel aus Sichtbetonoberflächen, hell lasierten Holzflächen und Glas geprägt. Im Zusammenspiel mit hellen Bodenbelägen und einem abgestimmten Farb-Materialkonzept entstehen lichtdurchflutete Räume, die sowohl eine einfache Kommunikation, als auch konzentriertes Trainieren und Arbeiten im Gebäude unterstützen. In den Innenräumen angeordnete Fenster und Glasflächen schaffen Transparenz und einen attraktiven, kommunikativen Trainingsort.
Alle Fensterflächen erhalten einen außenliegenden Sonnenschutz, die Oberlichter können von innen verschattet werden.
Zur Schalldämpfung werden Lignotrend-Oberflächen vorgeschlagen die sich mit hell lasierten Holzoberflächen in den Materialkanon einfügen.
Grundsätzlich sollen Materialien dort eingesetzt werden, wo es sinnvoll/wirtschaftlich ist. Zur Verwendung kommen schadstofffreie Materialien, die am Ende des Lebenszyklus sortenrein trennbar sind. Dabei werden die Materialien in die Kategorien – kompostierbar, wiederverwendbar, weiterverwendbar, energetische Verwertung – deklariert.

Ökologisch-energetisches Konzept
Analog zum Gebäudekonstruktionskonzept, bei dem die Materialien dort eingesetzt werden, wo es sinnvoll/wirtschaftlich ist und sowohl die Vorteile des Massivbaus als auch die des Holzbaus genutzt und miteinander kombiniert werden, basiert auch das Haustechnikkonzept darauf, bei minimiertem Einsatz technischer Systeme eine hohe Gesamteffizienz zu erreichen (Low-Tech vor High-Tech).
Das Gebäude ist so konzipiert, dass es CO2-neutral betrieben und mit lokalen, bzw. erneuerbaren Energien versorgt wird. Auf der Basis - Verwendung kreislauffähiger Materialien und Baustoffe, Energieeffizienz und Low-Tech kann ein nahezu klimaneutrales Gebäude realisiert werden, welches einen vorbildlichen Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Folgende Parameter sind zugrunde gelegt

• Hybrid-Konstruktion mit hohem Vorfertigungsgrad
• Verwendung recyclingfähiger und natürlicher Baustoffe
• sehr gut gedämmte Gebäudehülle
• robuste und nachhaltige Fassadenoberflächen
• begrünte Dachflächen
• gute und gleichmäßige Tagesbelichtung
• optimierter sommerlicher Wärmeschutz durch Außenjalousien
• Versickerung des Niederschlagswassers
• Gute Durchlüftung des Gebäudeensembles aufgrund der Anordnung der Baukörper
• Anbindung an das Nahwärmenetz und die weiteren vorhandenen Wärmequellen (BHKW)
• Einbindung regenerativer Wärmeversorgungs- und Klimatisierungskomponenten (abhängig vom Gesamtkonzept)
• Einsatz von Photovoltaik und optional Solarthermie
• Einsatz effizienter Anlagenkomponenten mit Wärmerückgewinnung
• optional Nachtauskühlung / Nutzung der Massivbauteile als Speichermasse

Die Herstellung des Gebäudes mit einem hohen Vorfertigungsgrad lässt eine wirtschaftliche Errichtung des Bauwerks erwarten. Die vorgesehene Zertifizierung gem. BNB in „Silber“ dokumentiert den Nachhaltigkeitsanspruch an den Neubau.

Auszüge aus dem Preisgerichtsprotokoll:
Die Arbeit 01 lebt auf städtebaulicher Ebene von einer äußerst präzisen Einfügung der Volumina in ein sensibles Umfeld. Das sehr umfangreiche Raumprogramm wird kompakt und stimmig angeordnet, nahezu alle gewünschten Funktionalitäten sind sehr gut erfüllt. Es gibt zwei Adressen – die Turn-/Schwimmhalle sowie die Säbelfechthalle –, die sich eigenständig und signifikant abzeichnen. Nach Osten in der Fuge zwischen Sport- und Säbelfechthalle, nach Norden in einem eingeschossigen Sockelbauwerk in der Bauflucht der benachbarten vorhandenen Turnhalle. Diese beiden Eingangsbereiche werden einladend und identitätsstiftend dadurch pointiert, dass kleine Gartenhöfe eingeschnitten werden und damit das Freiflächenthema des Klosters aufgegriffen wird. Bei sehr guter Volumengliederung des Entwurfs entsteht dadurch eine geschickte Aufteilung. Einerseits mit Sporthalle und Schwimmhalle, die ähnlich große Grundflächen haben und zu einem hohen Volumen auf der Süd-Ost Ecke zusammengefasst werden, und andererseits die Säbelfechthalle, die als eigener Baukörper auf der Nord-West Ecke aufragt. In Summe wird dennoch eine zusammenhängende Erdgeschoss-Ebene geschaffen, die fast idealtypisch die Anforderung der Säbelfechter abbildet……
……Die vorgeschlagene Fassadenanmutung und die gewählte Materialität werden vom Preisgericht ausdrücklich gewürdigt. Der helle Klinker fügt sich überzeugend in das Klosterensemble ein und verspricht Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Haltbarkeit und geringe Unterhaltskosten relativieren vermeintlich höhere Erstellungskosten. Es handelt sich um einen wirtschaftlich angemessenen Entwurf, weil er gleichzeitig eine einfache konstruktive Fügung und gute Flächenkennwerte aufweist. Die gewählte Klinkervorsatzschale bietet die Möglichkeit einer bodengebundenen Fassadenbegrünung, die eine sinnvolle Ergänzung zur gewählten Dachbegrünung sein könnte. Die stimmig und kraftvoll gesetzten Fensteröffnungen in den weitgehend geschlossenen Fassaden überzeugen, insbesondere auch das Bemühen, mit einer fein plastisch detaillierten Verklinkerung die großen Wandflächen zu gliedern…...

Insgesamt handelt es sich bei der städtebaulichen Setzung und der architektonischen Ausformulierung um einen sehr qualitätvollen und wertvollen Wettbewerbsbeitrag….

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 01 lebt auf städtebaulicher Ebene von einer äußerst präzisen Einfügung der Volumina in ein sensibles Umfeld. Das sehr umfangreiche Raumprogramm wird kompakt und stimmig angeordnet, nahezu alle gewünschten Funktionalitäten sind sehr gut erfüllt. Es gibt zwei Adressen – die Turn- /Schwimmhalle sowie die Säbelfechthalle –, die sich eigenständig und signifikant abzeichnen. Nach Osten in der Fuge zwischen Sport- und Säbelfechthalle, nach Norden in einem eingeschossigen Sockelbauwerk in der Bauflucht der benachbarten vorhandenen Turnhalle. Diese beiden Eingangsbereiche werden einladend und identitätsstiftend dadurch pointiert, dass kleine Gartenhöfe eingeschnitten werden und damit das Freiflächenthema des Klosters aufgegriffen wird. Bei sehr guter Volumengliederung des Entwurfs entsteht dadurch eine geschickte Aufteilung. Einerseits mit Sporthalle und Schwimmhalle, die ähnlich große Grundflächen haben und zu einem hohen Volumen auf der Süd-Ost Ecke zusammengefasst werden, und andererseits die Säbelfechthalle, die als eigener Baukörper auf der Nord-West Ecke aufragt. In Summe wird dennoch eine zusammenhängende Erdgeschoss-Ebene geschaffen, die fast idealtypisch die Anforderung der Säbelfechter abbildet: Ein kleines gelenkartiges Foyer führt einerseits direkt in die Halle und zusätzlich, auf kurzem Weg, in den Kraftraum, die Physiotherapie und den Multifunktionsraum. Die Halle selbst, von einem einfachen wirtschaftlichen Tragwerk überspannt, öffnet sich nach Norden. Die Baumkulisse davor und die Himmelsrichtung machen einen Sonnenschutz vor der großzügigen Verglasung nicht erforderlich. Das Preisgericht konnte aus den Plänen nicht eindeutig herleiten, um welche Art „Fenster“ (opak oder transparent) es sich dabei handelt, legt aber großen Wert darauf, dass der Halle ein Blickbezug nach außen gegeben wird. Zusätzlich bieten die geplanten Oberlichtkuppeln auskömmlich Tageslicht, auch in der Tiefe der Halle. Es handelt sich um ein blendfreies Belichtungskonzept, das auch in der Schulsporthalle Anwendung findet. Die Schwimmhalle, die im Erdgeschoss liegt, präsentiert sich mit einem großen Fenster zum Campus. Die vorgeschlagene Offenheit wird allerdings im Bereich ihres Eingangs – konkret bei der Verglasung zum Foyer – kritisch gesehen, ebenso die Funktionalität der Duschen und Umkleiden, die auf der Schüler- und Lehrerseite Mängel aufweisen. Auf die Herausforderung des zweiten baulichen Rettungswegs kann im vorgelegten Entwurf dadurch gut reagiert werden, dass alle ebenerdigen Hallen direkte Ausgänge ins Freie haben. Nicht praktikabel sind hingegen die im Erdgeschoss offenen Treppenräume zum Foyer, die jeweils Türen nach draußen benötigen. Der Entwurf ist barrierefrei, die angebotene Rampe am Eingang jedoch deutlich zu steil. Der Hochwasserschutz ist zu präzisieren und baulich noch unklar.

Die vorgeschlagene Fassadenanmutung und die gewählte Materialität werden vom Preisgericht ausdrücklich gewürdigt. Der helle Klinker fügt sich überzeugend in das Klosterensemble ein und verspricht Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Haltbarkeit und geringe Unterhaltskosten relativieren vermeintlich höhere Erstellungskosten. Es handelt sich um einen wirtschaftlich angemessenen Entwurf, weil er gleichzeitig eine einfache konstruktive Fügung und gute Flächenkennwerte aufweist. Die gewählte Klinkervorsatzschale bietet die Möglichkeit einer bodengebundenen Fassadenbegrünung, die eine sinnvolle Ergänzung zur gewählten Dachbegrünung sein könnte. Die stimmig und kraftvoll gesetzten Fensteröffnungen in den weitgehend geschlossenen Fassaden überzeugen, insbesondere auch das Bemühen, mit einer fein plastisch detaillierten Verklinkerung die großen Wandflächen zu gliedern. Die Photovoltaik auf dem Dach ist eine Selbstverständlichkeit, die Verwendung kreislauffähiger Baumaterialien ist nur angedacht und zu präzisieren.

Insgesamt handelt es sich bei der städtebaulichen Setzung und der architektonischen Ausformulierung um einen sehr qualitätvollen und wertvollen Wettbewerbsbeitrag.

Freiraum
Die städtebaulichen Qualitäten werden besonders durch den baumbestandenen Freiraum geprägt, der sich vom Kloster bis zum Neubau der Sport- und Säbelfechthalle aufspannt. Die beiden Innenhöfe des Klosters setzen sich als ein identitätsstiftendes Kontinuum in den weiteren, zeitlich unterschiedlich entstandenen Bauten fort: 2 Höfen im Gymnasium und letztlich 2 besonders ausgebildeten Höfen, einem am Eingang der Schwimm- und Sporthalle als auch einem Hof bei der Säbelfechthalle. Die Orientierung ist durch sehr gute Wegebezüge gelungen; der östliche Weg schafft eine klare Achse nach Süden während die Wege in der mittigen Freifläche eine Campusfunktion aufnehmen und Querbezüge herstellen. Zugunsten des Erhalts wertvoller Bäume ist die Sportfläche auf der östlichen Seite richtig gesetzt, was eine notwendige Folge aus Sicht des Preisgerichtes darstellt. Die Feuerwehrumfahrung östlich entlang der Säbelfechthalle soll auch im südlichen Bereich funktionsfähig sein. Insgesamt wird ein schlüssiges Gesamtkonzept vorgetragen, das die neuen Gebäude qualitätsvoll mit dem Freiraum zu einem gelungenen Abschluss des Areals führen könnte.