modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
3. Rang 4 / 4

Nichtoffener Wettbewerb | 07/2023

Erweiterung Schulanlage in Sommeri (CH)

3. Rang

Preisgeld: 4.000 CHF

Flühler Architektur

Architektur

AKLA – Andreas Kunz Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

B3 | Engineering und Management am Bau

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt «Blumenfee und Klettermax» ergänzt die Schulanlage Sommeri mit einem Gebäudevolumen westlich der Turnhalle mit einer gedeckten Verbindung nördlich der Turnhalle. Im Knie von neuem Vordach und Erweiterung ist der neue Hartplatz gut und sinnvoll eingebettet.

Aufgrund der Setzung und Anbindung an den Bestand schlagen die Verfasser/Verfasserinnen zwei Haupteingänge im Erdgeschoss und einen zusätzlichen Zugang über die Terrasse vor. Die verschiedenen Zugänge, der grosse Einschnitt gegen Süden mit fliessendem Übergang zum Vordach erscheinen Aussen, wie auch im Gebäudeinnern unentschieden und bringen für die zentrale Garderobe der Finkenschule auch betriebliche Schwierigkeiten. Die Nutzung des Vordaches als Lerngarten sowie mögliche Aussenerschliessung wird positiv zur Kenntnisgenommen.

Die Typologie von «Blumenfee und Klettermax» beruht auf einem Kreuzgrundriss mit vier Eckquadranten. Die geforderten, schulischen Nutzungen sind in diesen Eckzonen einbeschrieben, damit kann die kreuzförmige Mitte als Begegnungszone mit Treppe, Kletterturm und Lichthof freigespielt werden. Der räumlich zwar schön proportionierte Lichtgaden, der über das Walmdach hinausstösst, betont die Längsrichtung und verunklärt damit die Vierseitigkeit der Pädagogischen Mitte. Auch im äusseren Ausdruck wird die Unentschiedenheit zwischen gerichteter und/oder ungerichteter Typologie spürbar. Alle vier Fassaden, Erd- wie auch Obergeschoss werden undifferenziert und gleich befenstert. Hier wäre auch insbesondere in der Stellung als Abschluss der Aufreihung mit Schule und Turnhalle eine gestalterische Reaktion wünschenswert.

Das beschriebene pädagogisch-räumliche Betriebskonzept mit einer dynamisch anpassbaren Lernumgebung wird gut umsetzt. Die räumliche Höhenentwicklung mit der Dachlaterne wertet die Pädagogische Mitte, als soziales Zentrum und Marktplatz auf. Das darin veranlagte Potenzial für eine vielfältige Lern-, Rückzugs- und Bewegungslandschaft ist nur ansatzweise erkennbar.

Nordwestlich von der Turnhalle abgesetzt, positioniert sich das Nord-Süd gerichtete Gebäude. Mittels gedeckter Pausenhalle bzw. nordseitiger Vorzone zur Turnhalle verbinden sich Bestand und Neu. Die Dachfläche des Zwischentraktes wird als Lerngarten ausgewiesen, der u.a. über eine Wendeltreppe erschlossen wird. Die ortsbauliche Setzung generiert südlich zum Neubau grosszügige Aussenräume, die es jedoch nicht vermögen den Schulcampus spannungsvoll zu erweitern. In weiter Tiefe greifen Parkplatzflächen in das Areal, erstrecken sich westseitig bis zum Wohnhaus. Der grosse offene Raum zum Haupteingang wirkt leer, beziehungslos gestaltet. Ein Ort für Begegnung kann nicht abgeleitet werden.

Zwischen Musikpavillon und Neubau spannt sich in randständiger Geste der Spielplatz auf.

Sportfelder werden parallel zum Gebäude ausgerichtet. Der tieferliegende Hartplatz fügt sich gut in die Anlage ein, der jedoch nah an der Parzellengrenze zu liegen kommt.

Nördlich zur Schule wird ein Lerngarten mit umlaufender Hecke vorgeschlagen, der in einen Spielbereich überleitet. Zum alten Schulhaus werden Spiel und Aufenthalt vorgesehen.

Bemängelt wird vor allem eine vertiefende Auseinandersetzung zu einer differenzierten Gestaltung der Zone Haupteingang – Begegnung, ohne dem Thema Parkierung eine markante Gewichtung einzuräumen.

Die vorgeschlagene Konstruktion als sichtbares Skeletttragwerk in Holz mit Holzbalkendecken und nichttragenden Ausfachungen in Holz ermöglicht eine gewisse Flexibilität innerhalb des vorgeschlagenen Stützenrasters. Die Dachschrägen des Walmdaches werden mit einer PV-Anlage gedeckt und versorgen die Schule mit Strom. Zum direkten und einfachen Energie- und Haustechnikkonzept erscheint die abgehängte Decke zur Leitungsführung der mechanischen Lüftung im Widerspruch. Hier wäre ein zukunftweisenderes Lüftungssystem zu bevorzugen, so dass die Zimmer im Obergeschoss auch von der Überhöhe unter dem Walmdach räumlich profitieren können.

Aufgrund der teilweise diffusen Ausgestaltung der Umgebung und gewisser unpräzisen Ausformulierungen in der Gebäudetypologie und Ausdruck, mag dieses doch sehr schön ausgearbeitete Projekt leider nicht ganz zu überzeugen.
Lageplan

Lageplan

3. Rang 4 / 4